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Ferdinand von Braunschweig [* 2] dessen Gebeine 1814 nach Braunschweig gebracht wurden.
Ferdinand von Braunschweig [* 2] dessen Gebeine 1814 nach Braunschweig gebracht wurden.
1) Flecken im braunschweig.
Kreis [* 3] Holzminden, hat ein Schloß, ein Amtsgericht u. (1885) 1250 evang. Einwohner. -
2) Bad, [* 4] s. Schwarzenberg.
s. v. w. Fischotter. ^[= # (Lutra Storr.), Raubtiergattung aus der Familie der Marder (Mustelidae), ziemlich zahlreiche ...] [* 5]
Fluß im südlichen Norwegen, [* 6] entspringt im N. der Vogtei Seetersdalen, durchfließt letztere in einer Länge von 226 km und fällt bei Christianssand ins Meer. Im südlichen Teil seines Laufs wird der Fluß Torrisdalselven genannt.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt Kaiserslautern, [* 7] am Otterbach, 251 m ü. M., hat eine katholische und 2 evang. Pfarreien, eine 1144 gestiftete, in der Reformationszeit aufgehobene Cistercienserabtei, deren prächtige Kirche im romanischen Stil seit 1705 Simultankirche ist, eine Synagoge, ein Amtsgericht, ein Forstamt, Zwirnerei und Nähfadenfabrikation, Wollspinnerei, Gerberei, Obstbau, Viehzucht und [* 8] (1885) 2539 meist evang. Einwohner.
(spr. -börn), Dorf in der engl. Grafschaft Northumberland, am Rede (Nebenfluß des Tyne), 13 km nordöstlich von Bellingham, in dessen Nähe die Schlacht von Otterburn zwischen dem Grafen Douglas und Henry Percy (Heißsporn) stattfand, in welcher der erstere fiel.
s. Kauri. ^[= (Schlangenköpfchen, Cypraea moneta L.), eine 1-2,5 cm große, gelblichweiße ...] [* 9]
s. v. w. Vipern (s. d.). ^[= (Röhrenzähner, Viperina Gthr., Solenoglypha Dum. et Bibr.), Unterordnung der Schlangen ...]
Hauptstadt des Kreises Hadeln im preuß. Regierungsbezirk Stade, [* 10] an der Medem und der Eisenbahn Harburg-Kuxhaven, hat ein altes Schloß, einen kleinen Hafen, ein Realprogymnasium, ein Amtsgericht, eine Knochenmehlfabrik, Schiffahrt und (1885) 1798 fast nur evang. Einwohner.
die Felle der Fischottern, bilden ein beliebtes Pelzwerk, [* 11] welches im Handel, von den geringsten zu den besten Qualitäten aufsteigend, in folgenden Sorten vorkommt: ostindische, mexikanische, spanische, französische, deutsche, russische, dänische, schwedische, süd- und nordamerikanische, die der Hudsonbailänder, aus Neuengland und Labrador. Diese letztern sind hellbraun bis bräunlichschwarz mit sehr dichtem und seinem Grundhaar und werden besonders in China [* 12] zu Männermützen benutzt. In Bayern [* 13] macht man daraus Hauben für Frauen, in Preußen [* 14] Husarenmützen, in Kanada Frauenhandschuhe. Die Seeotternfelle (virginische Ottern, Kamtschatkabiber) aus Kalifornien, Alaska, Kamtschatka und Nordasien sind braunschwärzlich mit silberglänzendem, langem, dichtem, samtartigem Haar; [* 15] sie sind sehr kostbar (bis 1500 Mk. pro Stück), werden in Rußland zu Mantelkragen und Kopfbedeckungen benutzt, und die Mandarinen, welche sie dem Zobel vorziehen, tragen ganze Röcke daraus.
(Groß- und Klein-Ottersleben), zwei Pfarrdörfer im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 16] Kreis Wanzleben, 6 km südwestlich von Magdeburg, haben ausgezeichneten Ackerbau, 2 große Zuckerfabriken, 6 Zichoriendarren, Ziegeleien und (1885) 5723, bezw. 1751 meist evang. Einwohner.
(spr. -ssent-mähri), Stadt im östl. Devonshire (England), am Otter, hat Spitzenklöppelei und (1881) 2924 Einw.
s. Oktett. ^[= (franz. Octuor, ital. Ottetto), eine Komposition für acht Instrumente, die sich vom Doppelquartett ...]
(Odilienberg), ein 820 m hoher Gipfel der Vogesen, mit schöner Aussicht, über der Stadt Barr in Unterelsaß (Kreis Molsheim). Auf der Höhe desselben befinden sich noch alte Befestigungen (Heidenmauer) und das Ottilienkloster (Hohenburg), an seinem Fuß Niedermünster, zwei Klöster, die um 680 vom Alemannenherzog Eticho I. zu Ehren seiner Tochter Ottilia, der Schutzpatronin des Elsaß, gegründet wurden, im Ruf hoher wissenschaftlicher Bildung standen, seit der Mitte des 16. Jahrh. aber verfielen. Das Kloster auf dem Ottilienberg ist im 17. Jahrh. und zuletzt noch 1853 wiederhergestellt worden.
Vgl. Schricker, Der Odilienberg (Straßb. 1874);
ein seit 1806 mediatisiertes Reichsfürstentum im ehemaligen schwäbischen Kreis, eine fruchtbare Landschaft von 990 km (18 OM.), jetzt teils zum bayrischen Regierungsbezirk Schwaben, teils zu Mittelfranken, teils zum württembergischen Jagstkreis gehörig. Ein Teil derselben bildet das sogen. Ries. Die gleichnamige Hauptstadt liegt im bayrischen Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Nördlingen, [* 18] an der Wörnitz und der Linie Pleinfeld-Augsburg-Buchloe der Bayrischen Staatsbahn, 415 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, eine Synagoge, eine Lateinschule, ein Schloß (Residenz des Fürsten von Öttingen-Spielberg), eine Schranne, Orgelbauerei mit Dampfbetrieb, Tabaks- und Maschinenfabrikation und (1885) 3156 meist kath. Einwohner.
in den beiden Linien Öttingen-Spielberg und Öttingen-Wallerstein blühendes Geschlecht, das seine Abstimmung auf die alten schwäbischen Herzöge zurückführt, war schon in den frühsten Zeiten im Riesgau ansässig und seit dem 13. Jahrh. im erblichen Besitz der Grafschaft Öttingen. Ersterer Zweig wurde 1734 in den Fürstenstand erhoben, letzterer erhielt 1774 die Reichsfürstenwürde und 1808 das Oberhofmeisteramt des Königreichs Bayern als Kronlehen. Der gegenwärtige Fürst von Öttingen-Spielberg ist Albrecht, erblicher bayrischer Reichsrat, geb. der gegenwärtig Fürst von Öttingen-Wallerstein Karl, geb. Der namhafteste Sprößling des Geschlechts ist des letztern Oheim Ludwig Krafft Ernst, Fürst von Öttingen-Wallerstein, geb. folgte seinem Vater, dem Fürsten Krafft Ernst, 1802 unter Vormundschaft seiner Mutter, einer Tochter des Herzogs Ludwig von Württemberg, [* 19] weigerte sich 1806, in französische Dienste [* 20] zu treten, was die Mediatisierung seines Fürstentums zur Folge hatte, studierte in Landshut, [* 21] besonders unter Savigny, und wurde dann in Bayern Kronobersthofmeister und Reichsrat. 1812 übernahm er die Verwaltung seiner Besitzungen und begann eine Sammlung von mittelalterlichen Rüstungen [* 22] und Waffen, Glasgemälden, Münzen [* 23] und Schnitzwerken, besonders aber von Gemälden, welche König Ludwig I. 1828 großenteils für seine Galerie erwarb. 1813 leitete er die allgemeine Landesbewaffnung in Schwaben, Südfranken und einem Teil Altbayerns.
Seine politische Wirksamkeit begann er 1815 als erster ständischer Kommissar auf dem württembergischen Landtag, wo er viel zur Vollendung des Verfassungswerkes beitrug. Nicht minder war er als Vertreter des konstitutionellen Prinzips bei Entwerfung des bayrischen Staatsgrundgesetzes thätig. Auf dem Landtag von 1822 rügte er freimütig die Mängel der Büreaukratie, zog sich aber dadurch die Feindschaft der herrschenden Partei in hohem Maße zu, so daß ihm die Regierung, als er sich mit Maria Crescentia Bourgin, der Tochter seines Garteninspektors in Hohenbaldern, vermählte und deshalb die Standesherrschaft seinem jüngern Bruder, Friedrich von Öttingen (geb. gest. überließ, das Kronamt und den Sitz in der Kammer entzog. König Ludwig gab ihm jedoch ¶
1825 diese Würden zurück. 1828 ward er Regierungspräsident in Augsburg [* 25] und 1831 Minister des Innern. Er legte zwar ein liberales politisches Glaubensbekenntnis ab, doch entsprach seine Verwaltung den hierauf gegründeten Erwartungen nicht. Auf dem Landtag von 1837 geriet er in Zwiespalt mit dem Finanzminister wegen Verwendung der finanziellen Ersparnisse und erhielt infolgedessen seine Entlassung aus dem Ministerium; zugleich verzichtete er auf seine Stelle als Staatsrat, Generalkommissar und Regierungspräsident, gab seine sämtlichen Orden [* 26] zurück und behielt nur sein Kronobersthofmeisteramt und seinen Sitz im Reichsrat. 1840 ward er durch die Angriffe, die er im Landtag vom Minister v. Abel erfuhr, in ein Duell mit letzterm verwickelt und 1846 als außerordentlicher Gesandter nach Paris [* 27] geschickt, kehrte aber nach dem Sturz des Ministeriums Abel im Frühling 1847 nach München [* 28] zurück und bildete Ende November eine neue Verwaltung, welche die Gegner das »Lola-Ministerium« nannten, und in der Öttingen selbst das Ministerium des königlichen Hauses, des Äußern und des Innern für Schul- und Kirchenangelegenheiten übernahm, wurde aber seines Ministeriums enthoben. Im Sommer 1849 legte er sein Kronobersthofmeisteramt nieder und bewarb sich um eine Stelle in der Abgeordnetenkammer, der er seitdem als ein Wortführer der Opposition angehörte, bis ihn seine zerrütteten Vermögensverhältnisse 1862 zwangen, vollständig aus dem öffentlichen Leben zu scheiden. Nach einer ziemlich langen Schuldhaft begab sich Öttingen in die Schweiz, [* 29] wo er in der Nähe von Luzern [* 30] lebte und starb.
1) Alexander von, Theolog und Statistiker, geb. in Livland [* 31] auf dem elterlichen Rittergut Wissust, widmete sich zu Dorpat [* 32] von 1845 bis 1849 dem Studium der Theologie, dann in Berlin, [* 33] Erlangen, [* 34] Bonn [* 35] und Rostock [* 36] dem der orientalischen Sprachen und der Philosophie. Hierauf habilitierte er sich 1854 als Privatdozent in Dorpat und ward 1856 außerordentlicher, 1857 ordentlicher Professor in der theologischen Fakultät. In demselben Jahr begründete er die »Dorpater Zeitschrift für Theologie und Kirche«.
Öttingens Hauptwerk ist: »Die Moralstatistik in ihrer Bedeutung für eine Sozialethik« (Erlang. 1869-74, 2 Tle.; 3. Aufl. 1882). Ferner schrieb er: »Antiultramontana« (Erlang. 1876);
»Wahre und falsche Autorität mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeitverhältnisse« (Leipz. 1878);
»Zur Inspirationsfrage« (Riga [* 37] 1878);
»Obligatorische und fakultative Zivilehe« (Leipz. 1881);
»Über akuten und chronischen Selbstmord« (Dorpat 1881);
»Christliche Religionslehre auf reichsgeschichtlicher Grundlage« (Erlang. 1885);
»Was heißt christlich-sozial?« (Leipz. 1886).
Außerdem gab er Hippels »Lebensläufe« (Leipz. 1878) und Goethes »Faust« (mit Erläuterungen, Erlang. 1880) heraus.
2) Arthur von, Physiker und Musiktheoretiker, geb. 28. (16.) März 1836 zu Dorpat, studierte 1853-1858 daselbst sowie 1859-62 noch in Berlin Physik, Physiologie und Mathematik, habilitierte sich 1863 als Dozent der Physik in Dorpat und wurde 1865 zum außerordentlichen, 1866 zum ordentlichen Professor ernannt. Seit 1877 ist er korrespondierendes Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften. Öttingen veröffentlichte verschiedene wertvolle physikalische Abhandlungen über »Die Korrektion der Thermometer, [* 38] insbesondere über Bessels Kalibriermethode«, über »Elektrische [* 39] Entladungen« und über »Mechanische Wärmetheorie« (in Poggendorffs und Wiedemanns »Annalen«); ferner »Meteorologische Beobachtungen, in Dorpat angestellt, mit kritischen Abhandlungen« und »Über einen neukonstruierten Windkomponenten-Integrator« (im »Repertorium für Meteorologie«).
Sein musiktheoretisches Werk: »Harmoniesystem in dualer Entwickelung« (Dorpat 1866) ist von hoher Bedeutung für die Weiterentwickelung der Harmonielehre, da dem schon von ältern Theoretikern (Zarlino, Tartini) aufgestellten, von Moritz Hauptmann sozusagen neuerfundenen und mit Nachdruck zur Geltung gebrachten Dualismus der harmonischen Auffassung (Mollkonsonanz und Durkonsonanz, als polare Gegensätze gedacht) eine wissenschaftliche Basis gab und denselben konsequent weiter entwickelte.