Auch hier erwarb er sich große
Popularität, indem er der
Willkür des
Adels entgegentrat und dem
Volk die Steuerlast erleichterte.
Seine Beliebtheit gedachte er zu benutzen, um sich zum unabhängigen
Herrn vonNeapel zu machen, und warb
fremde
Söldner an.
Indes ehe er sich fremde
Hilfe gesichert hatte, ward er 1620 abberufen. Es gelang ihm, sich bei
Philipp III.
zu rechtfertigen; doch ward 1621 nach dessen
Tod eine neue Untersuchung gegen ihn eingeleitet und er verhaftet. Er starb noch
vor geendigter Untersuchung 1624 im
Schloß Almande. Nach seinem
Tod ward er von allen Beschuldigungen
freigesprochen.
Sein einziger Sohn,
Don JuanTellez y
Giron, folgte dem
Vater in allen
Majoraten und starb als
Vizekönig von
Sizilien 1656 in
Palermo.
[* 7]
Vgl.
FernandezDuro, Él gran duque de Osuna y sua marina
(Madr. 1885).
der heilige, eine Spielmannsdichtung des 12. Jahrh., die
jedoch nicht viel mehr als den
Namen von dem heil. Oswald, König von
England (gest. 642), entlehnt hat und im übrigen ganz
auf freier
Erfindung beruht. Wie alle Spielmannsdichtungen, hat auch diese eine Brautfahrt des
Helden zum
Ausgangs und
Mittelpunkt.
Oswald vernimmt durch den
Pilgrim Warmund von der schönen Tochter des heidnischen
KönigsAaron, der jedem
Bewerber den
Kopf abschlagen läßt. Auf des
PilgersRat wird ein
Rabe, den Oswald erzogen, als
Bote gesandt, nachdem sein
Gefieder
mit
Gold
[* 8] beschlagen worden.
Derselbe gelangt auch glücklich in das heidnische Land und zu der Königstochter, die ihm einen
Brief und
Ring an
Oswald mitgibt. Oswald kommt mit einem großen
Heer und entführt die
Jungfrau.
Aaron verfolgt die Fliehenden; in der
Not gelobt Oswald, jede
Bitte, die in
GottesNamen an ihn gerichtet würde, zu erfüllen. Nach
England heimgekehrt, hält er
Hochzeit. Da erscheint
Christus
als
Pilger und verlangt in
GottesNamenWeib und
Reich von dem König. Trauernd gewährt es Oswald, da gibt sich
der
Pilger zu erkennen. Oswald und seine Gemahlin führen von da an ein keusches
Leben und sterben nach zwei
Jahren. Das Gedicht
ist nur überarbeitet erhalten: die eine Bearbeitung herausgegeben von
Ettmüller(Zürich
[* 9] 1835),
die andre vonPfeiffer
(in
Haupts
»Zeitschrift für deutsches
Altertum«, Bd. 2).
Hierauf zog er mit
KaiserRuprecht nach
Italien,
[* 17] abenteuerte in
England,
Portugal,
Spanien und
Afrika
[* 18] herum und beteiligte sich
als Mitglied des tirolischen Elefantenbundes an dem
Krieg zwischen den
BrüdernErnst und
Friedrich vonÖsterreich,
in
dem er es mit ersterm hielt.
Sein letzter
Feldzug war 1419 der gegen die
Hussiten. Von da an lebte er auf seiner
BurgHauenstein.
Er starb Oswald von Wolkenstein ist ein Spätling des alten Minnegesangs, dessen
Romantik er teilweise ins
Leben
einzuführen suchte. Seine zahlreichen
Lieder machen den
Eindruck von Überkünstelung und Geschraubtheit sowohl in Form als
in
Inhalt. Die
Erzählung seiner Lebensschicksale hat er meist in seine Gedichte verflochten. Herausgegeben sind dieselben
von B.Weber (Innsbr. 1847), übersetzt von Schrott (Stuttg. 1886).
Vgl. B.Weber, Oswald von Wolkenstein und
Friedrich mit der leeren
Tasche (Innsbr. 1850);
Fluß im nordamerikan.
StaatNew York, entsteht durch den Zusammenfluß von
Seneca und Oneida und fällt nach
einem
Laufe von 36 km bei Oswego in den
Ontariosee.
Stadt im nordamerikan.
StaatNew York, an der Mündung des
Flusses Oswego in den
Ontariosee, ist schön und regelmäßig
gebaut, hat einen trefflichen, durch Steindämme gesicherten und durch ein
Fort verteidigen
Hafen, ein Schullehrerseminar,
große Kornmühlen, Stärkefabriken, lebhaften
Handel mitHolz
[* 19] und
Getreide
[* 20] und (1880) 21,116 Einw.
Wert derEinfuhr (von
Kanada) 1886-87: 4,559,339
Doll., der Ausfuhr 1,424,362
Doll.
bei
DiodorosName eines alten ägyptischenKönigs, dessen von ihm ausführlich beschriebenes
großartiges
Grabmal bei
Theben in umfangreichen Trümmern beim heutigen
Medinet Habu auf der Westseite des
Nils unter dem
NamenRamesseum noch vorhanden ist. Dasselbe wurde von
Ramses II. (dem
Sesostris der Griechen) als
¶
mehr
Grabtempel für den Totenkult des Osymandias errichtet und ist von besonderm Interesse durch die vor einem Pylon liegenden Trümmer
einer aus Syenit bestehenden Kolossalstatue des Königs, die an Größe ehemals die Memnonssäulen übertroffen haben muß;
ferner durch merkwürdige Skulpturdarstellungen aus den Kriegen des KönigsRamses, einen riesigen, von 48 Säulen
[* 22] getragenen
Saal und zahlreiche andre Bildwerke. Unsre Abbildung (s. Tafel »Baukunst
[* 23] III«,
[* 24] Fig. 10) gibt die Ansicht des ersten Vorhofs.