(Östergötland),
Landschaft undLän (Linköpingslän) im südlichen
Schweden,
[* 10] grenzt
im N. an die
LänsÖrebro und
Södermanland, im
Osten an die
Ostsee und
Kalmar, im
S. an
Jönköping
[* 11] und im
W. an den
Wettersee, 10,977,3
qkm (199,3 QM.) groß, ist im N. und im S. von waldigen Gebirgshöhen
(dort vom Tylöskog und Kålmorden, hier vom Holaveden) erfüllt, während die Mitte eine fruchtbare
und wohl angebaute
Ebene bildet. Am
Wettersee ragt der Omberg (797 m) empor.
Die
Ostsee macht hier zwei tief ins Land einschneidende
Busen, den
Bråviken und den Slätbaken, zwischen denen sich die fruchtbare
Halbinsel Wikboland erstreckt; in den erstern mündet der Hauptfluß der
Landschaft, die
Motala, der Abfluß
des
Wettersees. Der bedeutendste
See ist der
Sommen. Neben ihm bedeckt den südlichen Teil noch eine
Reihe von
Seen, welche, durch
Kanäle miteinander in
Verbindung gesetzt, einen bequemen Wasserweg (Kindakanal) bilden, der seit 1870 durch die
Anlage eines
Kanals nach
Linköping mit demGötakanal verbunden ist.
1) (Ostheim
vor derRhön) Stadt im sachsen-weimar. Verwaltungsdistrikt
Dermbach, in einer
Exklave im
Bayrischen, an der
Streu, 292 m ü. M., hat ein
Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine Superintendentur, Bierbrauerei,
[* 22]
Gerberei,
Schuhmacherei, Plüschweberei und (1885) 2325 evang. Einw.
Bekannt sind die OstheimerWeichseln, eine Sauerkirschenart, welche der kaiserliche Feldarzt Klinghammer 1714 aus der
Sierra Morena
in
Spanien
[* 23] hierher verpflanzte. In der
Nähe die
Lichtenburg mit schöner Aussicht und einem 1000jährigen Epheustock. - 2)
(Großostheim)
Marktflecken im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, Bezirksamt
Aschaffenburg,
[* 24] mit kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche,
Bierbrauerei und (1885) 2706 Einw.
die Hafenstadt des alten
Rom,
[* 27] an der Mündung des
Tiber (südlich am linken Flußarm), von
Ancus Marcius gegründet,
gelangte durch
Schiffahrt und
Handel bald zu großem Wohlstand, wurde später zwar 87
v. Chr. von
Marius
verwüstet, hob sich jedoch wieder. Als sein
Hafen durch das
Alluvium des
Flusses versandete, legte
KaiserClaudius einen bessern
Hafen
(PortusAugusti beim heutigen
Porto) am rechten Tiberarm an, welchen Trajan vergrößerte.
Noch unter den spätern
Kaisern
war Ostia volkreich und ein beliebter Badeort. Der
Verfall desselben begann mit den Gotenzügen
Alarichs und
nahm rasch zu. Die
Ruinen von Ostia
(Gräber,
Theater,
[* 28] zwei
Tempel,
[* 29]
Thermen etc.) liegen 1 km von der
Küste entfernt beim heutigen
Ostia, welches einen bischöflichen
Palast nebst
Kirche, ein
Kastell und als
Gemeinde (1881) 640 Einw. hat.Ausgrabungen
der alten Stadt wurden schon 1783 begonnen, namentlich aber seit 1855 planmäßig fortgesetzt.
(spr. -ílja),Distriktshauptort in der ital.
ProvinzMantua,
[* 30] an der Mündung des
KanalsFossa in den
Po, mit Fabrikation von
Korb- und Flechtwaren, starkem Reisbau,
Seidenzucht, Holzhandel und (1881) 4054 Einw. Ostiglia ist
das alte Hostilia, der Geburtsort des
Cornelius Nepos.
in der
MusikAusdruck für die fortgesetzt Wiederkehr eines
Themas mit veränderten Kontrapunktierungen; besondere häufig ist
ein O. im
Baß
(Basso o., franz.
Basse contrainte). Die
Chaconne und Passagaglia haben stets einen O., d. h.
eine kurze
Phrase von wenig
Noten, die sich stets unverändert wiederholt, bildet die
Baßstimme. Der O. spielt bereits bei
den kontrapunktischen
Künsten der Niederländer im 14.-16. Jahrh. eine hervorragende
Rolle, da diese ganze
Messen oder lang ausgeführte
Motetten über ein kurzem Liedthema zu arbeiten liebten, das der
Tenor immer wieder vortrug, freilich
nicht immer unverändert, sondern mit allerlei Modifikationen des
Taktes, mit verlängerten oder verkürzten Notenwerten,
in der
Umkehrung oder von andern Tonstufen aus etc.
Lakadiven bis zu den Philippinen; im engern Sinn Bezeichnung für das Britisch-indische Kaiserreich, häufig auch kurz Indien
genannt. Auf dieses letztere beziehen sich allein die nachstehenden Ausführungen; die übrigen Teile des weitern Ostindien sind
in besondern Artikeln behandelt (s. Niederländisch-Indien, Siam, Malakka, Kambodscha, Anam, Kotschinchina etc.).
Die 1650 km lange Strecke bis zum KapComorin an der Südspitze der Halbinsel (zuerst Konkan-, dann Malabarküste
genannt) verläuft ohne einen bedeutendern Vorsprung oder Einschnitt. Im südlichsten Teil ziehen sich Strandseen hinter schmalen
Nehrungen hin. Gute Häfen gibt es wenige. Karatschi wurde erst mit großen Kosten zu einem Hafen geschaffen und ist mühsam zu
erhalten. Dann folgen Mandawi, Diu, Gogo und Bhawnagar, Barotsch, Surate, Daman, die alle Bombay weit überflügelt,
dessen vortreffliche Reede freilich noch mancherlei Einrichtungen für den Schiffsverkehr bedarf; dann Pandschim, Karwar, Kananor,
Mahi, Beypur und Kotschin.
An der Südspitze der Halbinsel bildet bei der Ramnarspitze die InselRameswaram den indischen Pfeiler der nach Ceylon
[* 42] hinüberführenden
Adamsbrücke, welche den Golf von Manaar von der Palksstraße trennt. Die Ostküste der Halbinsel heißt zuerst
Koromandelküste; sie ist in ihrer südlichen Hälfte mit Seen förmlich besäet (darunter der bedeutende Tschilkasee), zahlreiche
Lagunen ziehen sich hinter dem niedrigen Küstensaum hin. Die einzigen vorspringenden Punkte sind die Deltabildungen der Flüsse.
[* 43]
Häfen sind hier: Mergui, Tavoy, Maulmain, Rangun,
[* 45] Bassein, Akyab und Tschittagong. Viel mannigfacher als die horizontale ist
die vertikale GliederungOstindiens. Man kann in Vorderindien fünf Gebiete unterscheiden, zu denen als
sechstes das hinterindische hinzutritt. Diese sind: das Himalajagebirge mit seinen vorgelagerten Ketten, die große Ebene,
die sich von den Mündungen des Indus bis zu denen des Ganges ausdehnt, die Ebenen an der Meeresküste, ein nördliches und
ein südliches Plateau, endlich das hinterindische Gebiet.
Den Himalaja begleiten Längsketten, welche ziemlich schroff in die sich anschließend große Ebene abfallen. Dies ist die
Region, die, noch des reichsten Anbaues fähig, in klimatischer Beziehung dem Europäer am meisten zusagt, weshalb die Engländer
hier ihre Gesundheitsstationen (Simla, Dardschiling u. a.) für Truppen und Beamte angelegt haben. Am Südrand
ziehen sich noch Parallelzüge von niedrigen Sandsteinhügeln hin, welche die fruchtbaren Längsthäler, die Duns, von der
Ebene trennen.
Der Südfuß des Himalaja ruht auf der indischen Tiefebene, die nach Bodencharakter und klimatischen Verhältnissen in zwei
ganz verschiedene Teile zerfällt. Der Westen, mit dem Flußgebiet des Indus zusammenfallend, ist im wesentlichen
ein Steppen- und Wüstenstrich; doch zieht sich im N. ein von zahlreichen Flußadern durchfurchter, hochkultivierter Landstrich
hin. Den äußersten Nordosten nimmt dagegen das Salzgebirge ein, wo das reine Steinsalz in mächtigen Lagern auftritt.
Östlich vom Indus breitet sich die nur in einzelnen Oasen bewohnte indische Wüste, der Thar, aus, deren
südlichen Raum das Ran bildet, ein mächtiger, durch die InselKatsch vom Meer getrennter Salzsumpf. Das östliche indische Tiefland
wird fast in seiner ganzen Länge durch einen wenige Kilometer breiten Streifen sumpfiger Waldlandschaft vom Gebirge getrennt,
das Tarai. Hart daran stößt die große Ebene von Hindostan, die, soweit der Einfluß des fließenden Wassers
reicht, von unerschöpflicher Fruchtbarkeit, leider aber äußerst ungesund ist. Am Rande des Gangesdelta bilden die Sanderbands
ein Gewirr zahlloser entstehender und vergehender Inseln voll dichten Urwaldes.
Das vorderindische Hochland, welches den größern Teil der Halbinsel umfaßt, ist eine ringsum isolierte Bergmasse. Gewöhnlich
wird es als Dekhan bezeichnet, doch beginnt dies eigentlich erst beim Durchbruch der Tapti im W. Dort erheben sich steil die
Westghats, eine Reihe in der Richtung des Meridians aneinander gesetzter Ketten, die, im Mittel bis 1500 m hoch, nur im S. höher
aufsteigen, wo die Nilgiri den Abschluß bilden und sich bis 2546 m erheben. Hier sind die Gesundheitsstationen
Mahabaleschwar und Puna.
Die östliche Küstenebene wird begrenzt durch die Ostghats. Zwischen beiden Ghats breitet sich eine große, 600-700 m hohe,
größtenteils trockne und steppenartige Plateaumasse aus. Das nördliche zentralindische Plateau beginnt im S. mit dem Satpuragebirge;
im W. ist die waldreiche Hochebene durch die schmale und steile Arawalikette begrenzt, die zugleich das
Bollwerk gegen den Sand der indischen Wüste bildet; an der Nordseite des Thals der Narbada zieht sich die langgestreckte Windhyakette
hin. Die Ebenen an der Meeresküste, im Osten der Halbinsel viel breiter als im W., sind wohlbewässert
und haben eine üppige Vegetation; zwischen KapComorin im S. und der Godaweri im N. sind sie durch ihre Reisernten die Kornkammer
Indiens. Hier treten regelmäßig die Monsune auf; die Bai vonBengalen und ihre Uferländer sind von Drehstürmen (Cyklonen)
stark heimgesucht. Der in Hinterindien gelegene Teil
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