mehr
schwarzen
Hälsen gehalten. Die
Reichsfarben sind
Schwarz und
Gelb . Die
Flagge
(Kriegs- und Handelsflagge, s. Tafel
»Flaggen « )
[* 2 ] ist
geteilt, der eine Teil enthält die österreich ischen
Farben
Rot und
Weiß , der andre die ungarische
Trikolore ; in der Mitte
ist das gestirnte österreich ische Hauswappen angebracht.
Über
Heer und
Flotte ,
Orden
[* 3 ] sowie die Geschichte
Österreichs s. den
Artikel
»Österreichisch-Ungarische Monarchie « ,
S. 501 ff.
[Geographisch-statistische Litteratur.]
Vgl. die amtlichen
Publikationen der k. k. statistischen Zentralkommission (»Tafeln
zur
Statistik « , bis 1865; »Österreich ische
Statistik « , seit 1882;
»Statistisches Jahrbuch« , bis 1881, seitdem
»Statistisches
Handbuch« ; »Mitteilungen aus dem Gebiet der
Statistik « , bis 1873, seit 1875
»Statistische Monatsschrift« );
die amtlichen
Publikationen des statistischen
Departements im k. k.
Handelsministerium ;
»Statistisches Jahrbuch des k. k. Ackerbauministeriums« ;
»Österreich isches Städtebuch.
Statistische
Berichte der größern österreich ischen
Städte «
(Wien
[* 4 ] 1887).
Ferner : Hain , Handbuch der
Statistik des österreich ischen Kaiserstaats
(Wien 1852-53, 2 Bde.);
Oesterreich ob der Enn
* 5
Österreich .
Brachelli , Handbuch der
Geographie
und
Statistik des Kaisertums Österreich ,
[* 5 ] (Leipz. 1867);
Derselbe,
Statistische
Skizze der österreich isch-ungarischen
Monarchie (11. Aufl., das. 1887);
Schimmer,
Statistik des österreich isch-ungarischen Kaiserstaats (5. Aufl.,
Wien 1878);
Steinhauser,
Geographie von
Österreich-Ungarn
[* 6 ]
(Prag
[* 7 ] 1872);
Trampler,
Geographie und
Statistik der österreich isch-ungarischen
Monarchie
(Wien
1874);
Grassauer , Landeskunde von
Österreich-Ungarn (das. 1875);
Klun,
Statistik von
Österreich-Ungarn (das. 1876);
Umlauft ,
Die
österreichisch-ungarische Monarchie (2. Aufl., das. 1883);
v. Czörnig,
Ethnographie
[* 8 ] der österreichischen
Monarchie (das. 1855-57, 3 Bde.);
Lorenz und
Wessely , Die Bodenkultur
Österreichs (das. 1873);
Mayerhofer, Handbuch für den politischen Verwaltungsdienst (4.
Aufl., das. 1880 bis 1881, 3 Bde.);
Ulbrich, Lehrbuch des österreichischen
Staatsrechts (Berl. 1883);
Derselbe, Handbuch der österreichischen politischen
Verwaltung
(Wien 1887 ff.);
die Sammelwerke: »Die
Länder
Österreich-Ungarns « (hrsg. von
Umlauft , das. 1880-84, 13 Bde.),
»Die
Völker
Österreich-Ungarns «
(Teschen 1881 bis 1885, 11 Bde.),
endlich das unter der
Ägide des
Kronprinzen
Rudolf erscheinende
Werk »Die
österreichisch-ungarische Monarchie in
Wort u.
Bild «
(Wien , seit 1886, 15 Bde.). -
Karten : Die vom k. k. militärgeographischen
Institut in
Wien herausgegebenen kartographischen Werke und zwar: »Spezialkarte
der österreichisch-ungarischen
Monarchie « (1:75,000, 715
Blatt ,
[* 9 ] seit 1875);
»Generalkarte der
Österreichisch-Ungarischen
Monarchie « ,
erweitert für Zentraleuropa (durch Vergrößerung der Schedaschen
Karte hergestellt, 1:300,000, 72, resp. 207
Bl ., 1873-76;
eine neue Generalkarte 1:200,000 ist in Vorbereitung);
»Übersichtskarte der österreichisch-ungarischen
Monarchie « (1:750,000, 45
Bl .,
1882-86).
Ferner
»Geologische Übersichtskarte« (hrsg. von der geologischen
Reichsanstalt, 12
Bl ., auch in 1
Bl .); Czörnig,
Ethnographische
Karte der österreichischen
Monarchie (4
Bl . und auch in 1
Bl .);
»Physikalisch-statistischer Handatlas von
Österreich-Ungarn « (25
Karten , mit
Text von
Haardt ,
Kerner u. a.,
Wien 1887).
Bayern
* 10
Bayern .
Erbfolgekrieg, 1741-48. Da
Kaiser
Karl VI. keine männlichen Nachkommen hatte und
der Mannesstamm des
Hauses
Habsburg in
Österreich mit ihm aussterben mußte, so scheute er keine Bemühungen und
Opfer , um die
Anerkennung seiner Tochter
Maria Theresia als
Erbin und Nachfolgerin in der Gesamtmonarchie von seiten der übrigen Mächte
zu erlangen. In der That war auch diese
Anerkennung durch
Annahme der
Pragmatischen Sanktion von seiten
der
Stände der Kronlande und der auswärtigen
Höfe zugesichert worden. Allein gleich nach dem
Tod
Karls VI. (20. Okt. 1740) erhob
der
Kurfürst
Karl
Albrecht von
Bayern ,
[* 10 ] der die
Anerkennung der
Pragmatischen Sanktion verweigert hatte, Ansprüche auf die
Erbfolge
in der ganzen österreichischen
Monarchie und zwar als Nachkomme
Annas , der ältesten Tochter
Ferdinands
I. Dieser sollte angeblich bestimmt haben, daß nach dem Aussterben der männlichen
Erben des
Hauses
Habsburg im Erzherzogtum
Österreich und in
Böhmen
[* 11 ] die Nachkommen dieser Tochter succedieren sollten; in
Wahrheit aber hieß es in der
Urkunde : »der
ehelichen« , nicht: »der männlichen«
Erben .
Schlesien
* 14
Schlesien .
Obgleich also diese Ansprüche wenig begründet waren, fanden sich doch
Frankreich und
Spanien
[* 12 ] bewogen,
die günstige Gelegenheit zu benutzen, um die Machtstellung
Österreichs zu brechen und ihm die 1714 erworbenen spanischen
Gebiete zu entreißen. Die Gelegenheit, die österreichische
Monarchie zu zerreißen, schien um so günstiger, als auch
August
III. von
Polen-Sachsen als Gemahl der ältesten Tochter
Josephs I. Ansprüche erhob und
Friedrich II. von
Preußen
[* 13 ] schon 1740 den ersten
Schlesischen
Krieg begonnen und nach dem
Sieg bei
Mollwitz (10. April 1741)
Schlesien
[* 14 ] erobert hatte.
Belleisle , der in
Versailles
[* 15 ] die
Entscheidung für den
Krieg herbeigeführt hatte, verständigte sich im Juni 1741 mit
Karl
Albrecht über eine gemeinschaftliche
Politik
Frankreichs und
Bayerns ; danach sollte der
Kurfürst die
Kaiserkrone und einen Teil
der österreichischen
Lande erhalten,
Frankreich in den
Niederlanden ,
Spanien in
Italien
[* 16 ]
Eroberungen machen dürfen.
Kurfürst
August
III. von
Sachsen
[* 17 ] trat dem
Bund 19. Sept. bei. Im
August 1741 drangen nun
Karl
Albrecht und
Belleisle , ohne
Widerstand
zu finden, bis
Linz
[* 18 ] vor, wandten sich nach
Böhmen und eroberten im
Verein mit dem
Kurfürsten
August III. 26. Nov.
Prag , wo 19. Dez.
Karl
Albrecht als König von
Böhmen gekrönt wurde.
Länder der Ungarischen
* 21
Ungarn .
Allein während letzterer darauf 24. Jan. 1742 in
Frankfurt
[* 19 ] a. M. als
Karl VII. zum
Kaiser gewählt und 12. Febr. gekrönt
wurde und gleichzeitig ein spanisch-neapolitanisches
Heer die österreichischen Besitzungen in
Italien
(Lombardei ,
Parma
[* 20 ] etc.)
angriff, riet
Maria Theresia die
Hilfe der
Ungarn
[* 21 ] an, die sich mit
Begeisterung für ihre
Königin erhoben
(September 1741). Das
durch den ungarischen
Heerbann verstärkte österreichische
Heer unter
Khevenhüller eroberte
Oberösterreich
wieder; der
General Bernklau nahm 13. Febr. 1742
München
[* 22 ] und war bald
Herr von ganz
Bayern .
Österreichischer Kreis
* 25
Seite 12.499.
Mit
Friedrich II. aber, welcher der
Allianz nicht förmlich beigetreten war, schloß
Maria Theresia (nach dem
Sieg
Friedrichs
bei
Tschaslau , 17. Mai 1742) auf den
Rat
Englands 28. Juli 1742 den
Frieden von
Breslau ,
[* 23 ] in welchem sie auf
Schlesien
nebst
Glatz
[* 24 ] verzichtete; sie befreite sich auf diese
Weise von ihrem gefährlichste Gegner. Auch
Kurfürst
August III. von
Sachsen
trat diesem
Friedensschluß bei. So standen die
Dinge für die Verbündeten nicht günstig. Zwar vertrieb der bayrische
General
Seckendorf im
Oktober 1742 die
Österreicher wieder aus
Bayern , und
Karl
Albrecht konnte wieder nach
München
zurückkehren, aber nur, um im Juni 1743 nach dem
Sieg der
Österreicher bei
Simbach aufs neue vertrieben zu werden, nachdem
die
Franzosen bereits im
Dezember 1742
Prag aufgegeben u. durch einen geschickten
Rückzug
Böhmen geräumt hatten.
¶
mehr
Dazu kam, daß wegen der Beteiligung Frankreichs an dem englisch-spanischen Krieg 1742 König Georg II. von England und auf seinen
Antrieb die Niederlande
[* 26 ] sich mit Österreich verbanden und die sogen. pragmatische Armee am untern Rhein aufstellen, welche 27. Juni 1743 die
Franzosen bei Dettingen (unweit Aschaffenburg )
[* 27 ] besiegte und zum Rückzug über den Rhein nötigte, worauf
auch Sardinien
[* 28 ] (13. Sept.) und Sachsen (20. Dez. 1743) der österreichischen Allianz beitraten. Zwar bemächtigte sich der Marschall von Sachsen ,
Moritz , an der Spitze eines französischen Heers mehrerer Plätze (Menin , Ypern , Furnes u. a.) in den Niederlanden ; dafür aber drang
ein österreichisches Heer im Frühjahr 1744 unter Prinz Karl von Lothringen in Elsaß und Lothringen ein.
Siegel - Siegen
* 30
Siegen .
Gleichzeitig war der Seekrieg zwischen Frankreich und England ausgebrochen und verlief für ersteres unglücklich. Der Krieg
in Deutschland
[* 29 ] nahm aber für die Verbündeten dadurch wieder eine günstigere Wendung, daß Friedrich II. von Preußen , um
einem Angriff Österreichs und seiner Verbündeten zuvorzukommen, sich wieder mit den Gegnern Österreichs
verband und im August 1744 den zweiten Schlesischen Krieg begann. Er drang rasch in Böhmen ein, wurde zwar durch den österreichischen
Feldmarschall Traun und Karl von Lothringen wieder aus Böhmen verdrängt, hatte aber doch bewirkt, daß seine Verbündeten wieder
vordringen konnten und Karl Albrecht im Oktober 1744 wieder in München einzog. Da nun aber letzterer 20. Jan. 1745 starb
und sein Sohn Maximilian III. Joseph im Frieden von Füssen 22. April 1745 seine Ansprüche auf Österreich aufgab und dafür von
Maria Theresia Bayern zurückerhielt, so war die ursprüngliche Ursache des Kriegs weggefallen. Dennoch dauerte
der Krieg fort; nachdem jedoch zwischen Maria Theresia und Friedrich II. der Dresdener Friede (25. Dez. 1745) geschlossen worden
war, in welchem Maria Theresia abermals auf Schlesien verzichtete, Friedrich II. aber ihren Gemahl Franz Stephan , welcher 13. Sept. 1745 zum
Kaiser gewählt und 4. Okt. als Franz I. gekrönt worden war, anerkannte, wurde der Krieg nur noch in Italien
und am Rhein weitergeführt. Der Marschall von Sachsen eroberte nach seinen Siegen
[* 30 ] bei Fontenoy (11. Mai 1745), Rocoux (11. Okt. 1746)
und Laveld (2. Juli 1747) die österreichischen Niederlande und bedrohte durch die Eroberung der Festen Bergen op Zoom
[* 31 ] und
Maastricht
[* 32 ] Holland ; in Italien waren zwar die Kaiserlichen glücklich, aber ein Angriff auf die Provence mißlang. Da allmählich
die meisten am Krieg beteiligten Mächte desselben müde waren, Rußland (2. Juli 1747) auf Österreichs Seite trat und ein russisches
Hilfsheer durch Deutschland gegen den Rhein vorrückte, ward auch Frankreich zum Frieden geneigt, und es
trat im Frühjahr 1748 zu Aachen
[* 33 ] ein Friedenskongreß zusammen, und 18. Okt. 1748 wurde der Aachener Friede abgeschlossen, in welchem
die Pragmatische Sanktion und die Habsburger Kaiserwürde anerkannt wurden; Maria Theresia blieb im Besitz der habsburgischen
Lande mit Ausnahme von Schlesien , das Preußen behielt, und Parma , Piacenza und Guastalla , welche dem spanischen
Prinzen Philipp als bourbonische Sekundogenitur übertragen wurden.
Vgl. Heigel , Der österreichische Erbfolgekrieg und die Kaiserwahl
Karls VII. (Nördl . 1877);
Arneth , Geschichte Maria Theresias (Wien 1863-79, 10 Bde.).