nahm
er denKampf gegen
Typhon auf, und dieser ward endlich gänzlich besiegt. Nach Plutarch bedeutet das Einschließen des
Osiris
[* 2] in den
Sarg das Verschwinden des Nilwassers; doch faßt
er den Osiris auch allgemeiner als das
Prinzip des Schaffenden, während
er in
Typhon die zerstörende
Gewalt derNatur erkennt.Mag nun auch der
Mythus des Osiris sich teilweise auf
das Austreten und Versinken des
Nils beziehen, so liegt ihm doch jedenfalls eine weit tiefere
Anschauung zu
Grunde.
Isis
[* 3] wird aufgefaßt als die
MutterErde, als empfangende Naturkraft, und ihr gegenüber bedeutet Osiris die der
Erde einverleibte
Zeugungskraft der
Sonne.
[* 4] Wenn das
Leben auf der Oberwelt erstorben ist, herrscht Osiris mit
Isis in der
Unterwelt,
lebt aber auf der Oberwelt
fort in seinem Sohn
Horos
[* 5] (der jungen Frühlingssonne), in
dem er sich immer wieder erneuert. Das
Schicksal des Osiris ist nur ein Vorbild des menschlichen; daher wird in den heiligenSchriften der Ägypter
jeder Verstorbene ein »Osiris« oder »Osirianer«
genannt.
Die Hauptstätten seiner Verehrung waren in Oberägypten
Philä und
Abydos, in Unterägypten
Memphis,
Sais und
Busiris. Dargestellt
wird Osiris in menschlicher Gestalt, mit dem Menschenhaupt, regelmäßig in Mumienform.
In den frei vorgestreckten
Händen oder
den über der
Brust gekreuzten
Armen trägt er die Zeichen der Herrschaft
(Zepter und
Geißel), auf dem
Haupte
die
Krone von Oberägypten, häufig an den Seiten besetzt mit der Straußfeder, dem
Sinnbild der
Wahrheit (s. Abbildung).
Erstere bezog er 1819 selbst. 1822 bereiste er
Deutschland
[* 11] und
Italien,
[* 12] später auch Rußland; 1824 ward
er
Vizekönig von
Norwegen, 1826
Großmeister der
Artillerie, 1833 Generalbefehlshaber im vierten Artilleriedistrikt. In allen
diesen verschiedenen
Stellungen erwarb er sich die
Liebe des
Volkes in hohem
Grad.
Als er den
Thron
[* 13] bestieg, legte
er zwar den
Ständen mehrere zeitgemäße
Reformen in liberalen
Sinn vor; doch entsprachen die Ergebnisse der durch ihn veranlaßten
Beratungen über die
Revision der
Verfassung den gehegten Erwartungen nicht.
2) Oskar II.Friedrich, Sohn des vorigen, geb. trat 1840 als
Kadett in die
Marine, studierte nach einer längern
Reise
auf einer Kriegsbrigg, die er befehligte, in
Upsala und widmete sich dann Angehenden
Studien über
Kriegsgeschichte und Seewesen,
über die er in der
Schwedischen Militärgesellschaft zu
Stockholm
[* 14] wiederholt
Vorträge hielt. Auch veröffentlichte er: »Einige
Beiträge zur
KriegsgeschichteSchwedens 1711-13« (Stockh. 1859-65, 3 Bde.);
Stadt im schwed.
LänKalmar, am Kalmarsund u. an der
Eisenbahn Näßjö-Oskarshamn, hat
Industrie, Schiffswerften,
lebhaften
Handel und (1885) 5576 Einw. Es steht mit
Lübeck
[* 17] u.
Stockholm in Dampferverbindung. Oskarshamn ist Sitz eines deutschen
Konsulats.
(Osci, Opsci, bei den Griechen
Opiker), einer der ältesten Völkerstämme
Italiens,
[* 18] gleich den übrigen Völkern
Mittel- und Unteritaliens zu dem indogermanischen Volksstamm gehörig. Sie wohnten nach der
Überlieferung ursprünglich in der
Gegend zwischen
Benevent und
Cales und verbreiteten sich von da über ganz
Kampanien, über
Samnium und
Apulien,
wurden aber später, als die sabellischen
Völker sich erobernd über die genannten
Landschaften verbreiteten, von diesen unterworfen,
so daß sie aufhörten, ein besonderes
Volk zu bilden; nur die Aurunci oder Ausones, die wahrscheinlich mit
ihnen identisch sind, behaupteten sich in einem kleinen Teil von
Kampanien. Die oskische
Sprache,
[* 19] mit den übrigen Ursprachen
Italiens, also mit der lateinischen, verwandt, war auch nach der Unterwerfung des
Volkes in
Mittel- und Unteritalien weit verbreitet
und wurde noch in der Mitte des 1. Jahrh.
v. Chr. auf dem Land gesprochen. Außer einer Anzahl von Wörtern
und
Notizen bei den römischen Schriftstellern sind in oskischer
Sprache noch zahlreiche Münzlegenden (vgl.
Friedländer, Die
oskischen
Münzen,
[* 20]
¶
mehr
Leipz.
1850) und Inschriften (vgl. Lepsius, Inscriptiones umbricae et oscae, das. 1841; Zvetaieff, Sylloge inscriptionum oscarum,
Petersb. u. Leipz. 1878) auf uns
gekommen, unter denen der Stein von Abella und die bantinische Tafel (vgl. Kirchhoff, Das Stadtrecht von Bantia, Berl. 1853)
die namhaftesten sind.
Vgl. Huschke, Die oskischen und sabellischen Sprachdenkmäler (Elberf. 1856);
Als das Volk verschwunden war, nannte man den römischen Bauerndialekt Oskisch. Die oskische Schrift, gleichen Ursprungs mit
der griechischen und lateinischen, wurde von der rechten zur linken Hand geschrieben und entbehrte des Zeichens
für O und der weichen Konsonanten, B ausgenommen. Über das Oskische im allgemeinen vgl. Grotefend, Rudimenta linguae oscae
(Hannov. 1839); Mommsen, Oskische Studien (Berl. 1845, Nachträge 1846); Derselbe, Die unteritalischen Dialekte (Leipz. 1850).
Die spätern Römer
[* 23] gebrauchten den Namen der wohl ursprünglich s. v. w. Bauern bedeutete, um das Plumpe, Pöbelhafte
(s. Atellane) zu bezeichnen.