kostspieligen
Apparate einfache Vorrichtungen zu setzen. So verschwinden die eigentlichen orthopädische
Institute immer mehr
und mehr, und jede chirurgische
Klinik, jede chirurgische Abteilung eines größern
Krankenhauses ist heutzutage auch eine
Heilanstalt für
Verkrümmungen und Deformitäten.
(griech.), der höchste
Grad der erschwerten
Atmung, bei welchem es dem Kranken nur bei aufrechter
Stellung
und größter Anstrengung aller der
Atmung dienenden
Muskeln
[* 2] gelingt, das genügende
Quantum von
Luft in
die
Luftwege gelangen zu lassen.
die östliche Fortsetzung der südlichen
Graubündner und
Rätischen Alpen, umfassen
im weitern
Sinn das ganze Gebiet zwischen dem
Stilfser Joch, der
Etsch, der lombardischen Tiefebene, dem
Oglio, der Einsenkung
von Aprica (zwischen Edolo und Tresenda) und der obern
Adda, liegen demnach teils in
Tirol,
[* 5] teils in der
Lombardei und zerfallen
in folgende
Gruppen:
1) Die Ortlergruppe im engernSinn wird im
Osten vom untern
Ultenthal, dem
Sattel am Spitznerberg, dem
Val
di Rumo und im S. von dem
Sulzberg
(Val di
Sole), dem
Val Vermiglio, dem Tonalepaß und dem
Oglio umgrenzt. Als Erhebungszentrum
des Hauptgebirgsstockes, dessen mittlere Kammhöhe 3150 m beträgt, ist der
MonteCevedale (3795 m) anzusehen. Vom
Hauptkamm, dessen höchster
Punkt die
Königsspitze (3854
m) ist, werden mehrere
Zweige strahlenförmig zwischen das
Trafoi-,
Sulden-,
Martell- u.
Ultenthal, das
Val di
Rabbi, della
Mare, Forno und Furva entsandt.
Auch der höchste Gipfel der
Gruppe und aller österreichischen und deutschen
Alpen,
[* 6] der Orlter (3905 m), liegt nicht im Hauptkamm.
Er wurde auf Veranlassung des
ErzherzogsJohann zuerst von dem
Tiroler Gemsenjäger
Pichler, im folgenden Jahr von
dem
BotanikerGebhard erstiegen. In neuerer Zeit wird die Ersteigung häufig von Sulden wie von
Trafoi aus über die Payerhütte
vorgenommen.
Ihrer Hauptmasse nach besteht die Ortlergruppe aus kristallinischemSchiefer, während die
nordwestlichen
Erhebungen aus dolomitischem
Kalk gebildet sind. Die
Gruppe zählt 70
Gletscher, welche gegen 200 qkm bedecken.
Der größte ist die
Vedretta del Forno (22 qkm). Der Suldenferner kennzeichnet sich durch seine periodischen
Oszillationen. Über das
Stilfser Joch (2756 m) führt die höchste Alpenkunststraße
Europas (seit 1824). 2)
Die
Adamello-Presanella-Alpen werden nördlich vom Tonalepaß (1874 m), östlich vom
Val Rendena, westlich vom
Oglio begrenzt.
Das Hauptthal der
Gruppe ist das
Val di
Genova (das oberste Sarcathal), welches mit dem
Val Narcano die Presanellamasse von jener
des
Adamello scheidet. Als höchste
Spitzen erheben sich hier die beiden namengebendenBerge:
Adamello (3547
m) und
Presanella (3561 m). Die vorzüglichsten
Gletscher sind: die
Vedretta Mandron, della Lobbia, di
Lares, di Fumo, di Nardis.
In der Adamellogruppe erreicht der
Granit seinen Kulminationspunkt in den österreichischen
Alpen.
3) Die Trientiner
Alpen oder südlichen
Tiroler Kalkalpen (im engern
Sinn), östlich der
LinieVal Buona,
Val Rendena, Meladrio,
Sulzberg, Spitznersattel und unteres
Ultenthal, zerfallen in: a) die Mendel- und Gampengruppe oder
NonsbergerAlpen zwischen
Etsch und
Noce (bis 1964 m hoch), vom
Mendelpaß (1354 m) mit der neuen
Straße von
Bozen
[* 7] nach Fondo überschritten;
b) die
Gruppe der
Cima di
Brenta (3146
m) undCimaTosa (3179 m), südlich der vorigen und nördlich der
Linie
Toblinosee-Tione; c) die
Gruppe des
Monte Tenero, nördlich von den
Thälern Ledro und Ampola; d) die
Gruppe des
Monte Meano zwischen
Garda- und
Idrosee;
e) den
Monte Gazza (1986
m) und f) den Orto d'Abramo (2177 m), voneinander getrennt durch
die
Einsattelung von Vezzano und Cadine; g) den
Monte Baldo zwischen
Gardasee und
Etsch und durch das
Thal
[* 8] des Comeraso vom Orto
d'Abramo geschieden. Der hervorragendste Gipfel ist der
MonteMaggiore (2198 m).
Vgl. J.
^[Julius]
Payer in den Ergänzungsheften
zu
»Petermanns Mitteilungen«, Heft 17, 18, 23, 27, 31;Meyers Reisebücher: »Die
DeutschenAlpen«, Bd. 1 (2.
Aufl., Leipz. 1887);
Führer von Meurer
(Wien
[* 9] 1884), Waltenberger u. a.