Von den Werken über Orgelbau und Geschichte der Orgel erwähnen wir: Bedos de
Celles, L'art du facteur d'orgues (1766 ff., 4 Bde.;
Bd. 4, eine Geschichte der Orgel enthaltend, deutsch von
Vollbeding, Berl. 1793);
Töpfer,
Theorie undPraxis des Orgelbaues (2. Aufl. von Allihn, Weim. 1888), und
einige kleinere Werke desselben;
J.
^[John]
Hopkins, The organ, its history and construction (Lond. 1855);
Wangemann, Die Orgel, ihre
Geschichte und ihr
Bau (3. Aufl., Leipz. 1887);
(Serra dos Orgãos), Küstengebirge in der brasil.
ProvinzRio de Janeiro,
[* 3] seiner orgelpfeifenähnlichenSpitzen wegen so genannt, besteht vorwiegend aus
Gneis, erhebt sich bis 1750 m (ragt also nicht über die
Region der immergrünen
Wälder empor) und findet im
S. in der
Serra do Mar seine Fortsetzung.
eine Mischung von
Zinn und
Blei,
[* 7] aus welcher die metallenen
Labialpfeifen gefertigt werden.
Das
Metall ist
schlecht, wenn das
Blei in der Mischung überwiegt, und um so besser, je mehr
Zinn es enthält. Zu den
Prospektpfeifen nimmt man des schönen Aussehens wegen womöglich ganz reines
Zinn (16lötiges).
Die Mischung von ¾
Zinn und
¼
Blei (12lötig) heißt bei den Orgelbauern Probezinn.
ein lang ausgehaltener Baßton, über welchem die
Harmonien bunt wechseln, besonders kurz vor dem
Schluß
einer
Komposition, wo der Orgelpunkt in der
Regel über der
Quinte der
Tonart auftritt, gewöhnlich mit dem
Quartsextakkord beginnend.
Der Orgelpunkt dieser
Art ist schon alt; bereits Franko von
Köln
[* 10] (12. bis 13. Jahrh.) erwähnt ihn.
Bedingung der
guten
Wirkung eines Orgelpunktes ist, daß er zu Anfang und zu Ende gut tonal ist, während er in der Mitte sich ganz frei
durch fremde
Harmonien bewegen kann. Seine ästhetische Bedeutung ist die einer
Verzögerung der
Konsonanz des
Durakkords des
Baßtons.
(griech.) bezeichnet einen nicht notwendig durch physische (wie der Weinrausch),
sondern durch psychische
Mittel (Erregung der
Phantasie durch Dicht- oder
Tonkunst) künstlich hervorgebrachter Verzückungsrausch.
(griech.), ursprünglich Verrichtungen beim
Gottesdienst, namentlich Opfergebräuche, die von den
Göttern einigen
Auserwählten besonders mitgeteilt wurden (so von der
Demeter
[* 11] dem
Triptolemos,
Eumolpos); im spätern Sprachgebrauch
vorzüglich solche heilige Verrichtungen, bei denen unter enthusiastischer Gemütsstimmung
Weihen stattfinden, die den
Menschen
reinigen und ihm vor oder nach dem
Tod ein gutes
Los zusichern sollen. Die berühmtesten dieser
Weihen waren die eleusinischen
der
Demeter und
Persephone.
[* 12] In dieser Hinsicht fallen die Orgien mit den
Mysterien zusammen. Die
Dionysischen
Orgien wurden an vielen
Orten gefeiert, wobei ausgelassene, durch
Genuß des
Weins und durch
Tanz hervorgerufene Fröhlichkeit herrschte,
und deshalb heißen jetzt Orgien in übertragener Bedeutung wilde, auch mit geschlechtlichen
Ausschweifungen verbundene
Trinkgelage.
(bulgar. Samundschiewo), Kreisstadt in
Bulgarien,
[* 15] am Nordabhang des
Balkans, nordöstlich von
Sofia gelegen,
mit (1881) 2284 Einw., eine moderne
SchöpfungMidhatPaschas, regelmäßig, aber ärmlich gebaut.
(das antike, von Kretern gegründete
Uria oder Hyria), Stadt in der ital.
ProvinzLecce,
Kreis
[* 16] Brindisi, unweit zweier
Seen malerisch auf einer Anhöhe gelegen, mit herrlicher Aussicht auf das
Adriatische Meer und auf den
Golf von
Tarent, ist Sitz eines
Bischofs, hat eine
Kathedrale, eine mittelalterliche
Burg, Tabaksbau, Fabrikation von Baumwollwaren
und
Hüten und (1881) 7765 Einw.
(Ürjanda), Besitzung der russischen Kaiserfamilie, an der Südküste der
Krim
[* 17]
(KreisJalta) malerisch gelegen,
mit schönen Lustschlössern (davon eins in orientalischem
Stil), prächtigen
Parken und alten
Ruinen.
Barnaba, Astronom, geb. zu Garignano bei
Mailand,
[* 18] war von 1786 bis zu seinem
Tod, Direktor der dortigen
Sternwarte,
[* 19] berechnete als einer der ersten die
Bahn des
Uranus, nahm an der Meridiangradmessung zwischen
Mailand und
Genua
[* 20] sowie an der Triangulierung der
Lombardei teil und stellte fest, daß die
Ceres ein
Planet sei. Er schrieb:
»Observationes et tabulae novi planetae« (1785 u.
1793);
Dogmatikers Zenon von Kypros, ward Quästor von Konstantinopel
[* 23] und Leibarzt des KaisersJulian des Abtrünnigen. Julians Nachfolger
Valens und Valentinian verbannten Oribasius, doch ward er später zurückgerufen. Auf Julians Befehl verfertigte Oribasius aus Galen und den
Werken griechische Ärzte einen vollständigen Auszug in 70 Büchern (Synagogia iatrike), von welchem er 20 Jahre
später zunächst für seinen Sohn Eustathius eine kürzere Übersicht in 9 Büchern (Synopsis) zusammenstellte.
Buch 1-15 von Matthäi in »Veterum et clarorum medicorum graecorum
varia opuscula« (Mosk. 1808),
Buch 44, 45 und 48-50 von Mai in den »Classici ductores e vaticanis codicibus editi« (Bd.
4, Rom
[* 25] 1831) aus Handschriften zuerst bekannt geworden sind. Außerdem findet sich in der Sammlung von Cocchi (»Graecorum
chirurgorum libri«, Flor. 1754) das 46. und 47. Buch nebst Fragmenten des 48. und 49. griechischen und lateinischen,
das 43. und 45. lateinische in »Vidi Vidii chirurgia« (Par. 1544). Die meisten Bücher des Oribasius kannte man nur aus einer lateinischen
Übersetzung, welche von Rosarius unter dem Titel: »Oribasii opera omnia« (Basel
[* 26] 1557, 3 Bde.)
herausgegeben und von Stephanus in »Medicae artis principes« (Par.
1567, 2 Bde.) wieder abgedruckt wurde. Die vollständige Ausgabe ist die von Bussemaker und Daremberg (Par. 1852-76, 6 Bde.).