kleine Ortschaft auf der
InselCorsica,
[* 6]
ArrondissementCorte, am Fiumalto, mit
Marmor- und Amiantbrüchen, zwei
kalten kohlensäurehaltigen Eisenquellen (15° C.) und 340 Einw.
Seit der
Februarrevolution seiner
Funktionen bei der medizinischen
Fakultät enthoben, starb er inParis.
Von seinen zum Teil höchst bedeutenden Werken sind hervorzuheben: »Traité des poisons« (Par. 1813-15, 2 Bde.; 5. Aufl.
u. d. T.: »Traité de toxicologie« 1852; deutsch, Braunschw. 1853, 2 Bde.);
»Secours à donner aux personnes empoisonnées« (Par.
1812; deutsch, Berl. 1819 u. 1831);
»Leçons de médecine légale« (Par. 1821-23; 4. Aufl. u. d. T.:
»Traité de médecine legale«, auch den 1830 zuerst erschienenen
»Traité des exhumations juridiques« von Orfila undLesueur enthaltend,
1847,
4 Bde.; deutsch, Leipz. 1848-50, 3 Bde.);
»Dictionnaire des termes de médecine, chirurgie, etc.« (1833) Orfila war
auch Mitherausgeber der »Annales d'hygiène publique«.
jeder geformte und
an sich individuelle Teil eines
Tiers oder einer
Pflanze.
Jedes Organ hat den
Grund seines Daseins nur in dem Ganzen, welchem es angehört; daher besitzt es auch nur
im Zusammenhang mit diesem dauerndes
Leben. Die Vereinigung einer gewissen Anzahl von verschiedenen Organen zu einem lebensfähigen
Ganzen heißt
Organismus, dessen
Zusammensetzung sich immer komplizierter erweist, je höher derselbe in der Reihenfolge
der Lebewesen steht. Die einzelnen unter sich vereinigten Organe geben einander die ihnen im
Organismus zukommende Bedeutung
und erhalten einander gegenseitig.
Ihre Vereinigung zu einem Ganzen, welches bestimmten Lebensbeziehungen entspricht, heißt
Organisation. Den
Gegensatz zu den
organisierten
Wesen bilden diejenigen Naturkörper, deren einzelne Teile nur äußerlich miteinander zusammenhängen, sich
nicht wechselweise bedingen und selbst dann, wenn sie aus ihrem Zusammenhang gerissen werden, nicht aufhören
zu sein, was sie eben sind. Die
Erscheinungen, deren Gesamtheit man
Leben (s. d.) nennt, verlaufen nur an den Organismen; die
allgemeinste und hervorragendste
Erscheinung an letztern aber ist der
Stoffwechsel, dessen die unorganisierten Naturkörper
gänzlich entbehren.
Diejenigen chemischen
Verbindungen, welche nur in den Organismen vorkommen und im Verlauf des diesen eigentümlichen
Stoffwechsels
entstehen, nennt man organische
Verbindungen im
Gegensatz zu den unorganischen
Stoffen, welche sich im Mineralreich vorfinden
und ganz unabhängig von den Organismen sind. Doch kommen auch anorganische
Körper in den Organismen vor, und viele
organische
Verbindungen, wie z. B. der
Harnstoff, sind nachher auch künstlich auf rein chemischem Weg erzeugt worden, so daß
diese Unterscheidung nur noch auf das natürliche Vorkommen bezogen werden kann.
Auch die chemischen
Elemente, aus welchen die organischen
Verbindungen bestehen, finden sich sämtlich in den anorganischen
Körpern wieder. Übrigens darf man den
Begriff organisch nicht mit organisiert verwechseln. Der organische
Stoff ist als solcher noch nicht organisiert; aber jeder organisierte
Körper ist deshalb,
weil er organisiert ist, auch organischer
Natur. Diejenigen Teile des tierischen und pflanzlichen
Organismus, welche wir im gewöhnlichen
Leben als Organe zu bezeichnen
pflegen, zeigen sich bei näherer Untersuchung wiederum aus feinern Organen zusammengesetzt.
Die menschliche
Zunge z. B. ist ein Organ, welches aus einer eigentümlich gebauten Schleimhaut,
aus
Gefäßen,
Nerven,
[* 15]
Muskeln
[* 16] etc. besteht. Jedes der genannten Gebilde stellt für sich wiederum ein Organ vor,
denn jeder
Muskel z. B. besteht aus
Bindegewebe,
Gefäßen,
Nerven und Muskelfasern, und dieseElemente wiederum
sind aus
Zellen hervorgegangen. Vorläufig hat man sich allgemein daran gewöhnt, als sogen.
Elementarorgan die tierische und
pflanzliche
Zelle
[* 17] zu betrachten. (Vgl.
Individuum,
Leben und
Zelle.) - Das
Wort Organ wird auch
übertragen auf Gegenstände andrer
Art, z. B.
Wissenschaften, Kunstwerke, insbesondere aber auf das
¶
mehr
Staatsleben (Staatsorganismus). In weiterer Bedeutung bezeichnet Organ jedes Mittel der Gedankenmitteilung, also zunächst die
menschliche Stimme mit besonderer Rücksicht auf ihre Höhe und ihren Klang, namentlich in ihrer oratorischen Anwendung, sodann
auch den Redenden selbst, sobald er nämlich im Namen und Auftrag andrer das Wort führt, und endlich gewisse Wege
der schriftlichen Gedankenmitteilung, namentlich Zeitungen und Zeitschriften, welche einer bestimmten Richtung ausschließlich
dienen, woher Benennungen, wie Regierungsorgan, Parteiorgan etc.