Orangeblütenwasser,
s. Pomeranzenblütenwasser. ^[= (Orangenblütenwasser, Aqua florum aurantii, Aqua florum naphae), mit ätherischem Öl beladenes ...]
s. Pomeranzenblütenwasser. ^[= (Orangenblütenwasser, Aqua florum aurantii, Aqua florum naphae), mit ätherischem Öl beladenes ...]
Mischfarbe von Rot mit Gelb. ^[= in der Farbenlehre mit Rot und Blau eine der drei Grundfarben, welche mit Blau Grün und mit ...]
s. Jakholz. ^[= (Jacqueiraholz, Jakwood, fälschlich auch Kuthul), das Holz von Artocarpus integrifolia, ...]
s. v. w. Orleanlack, s. Orlean. ^[= (Achioti, Uruku, Anotto, Attalo), orangegelber Farbstoff, welcher aus dem Fruchtmark von Bixa ...]
(spr. orángsche- oder órrendsch-lohschen), Name der politischen Vereine, welche die englisch-protestantische Partei in Irland den Bestrebungen der Katholiken entgegenstellte. Als gegen das Ende des 18. Jahrh. durch einen irischen Bund das englische Interesse in Irland bedroht schien, traten die entschlossenen Orangemen oder Orangisten, wie nach der Besiegung Irlands durch Wilhelm von Oranien (1690) die protestantischen Anhänger des Königs genannt wurden, zu einer Art von Ordensverbindung zusammen, deren Zweck die Erhaltung des Übergewicht der protestantischen Kirche in Irland und die Sicherung der Krone für das Haus Hannover [* 2] war.
Diesen Verbindungen, die Orangelogen genannt wurden, traten bald Protestanten der höhern Stände, selbst die Prinzen des königlichen Hauses, bei, was 1798 die Stiftung der Großen Loge von Irland zur Folge hatte. Seit Durchführung der Union von Großbritannien [* 3] und Irland 1800 ward der Bund immer mächtiger; seine Mitglieder setzten sich in den wichtigsten Staats- und Gemeindeämtern fest und verpflanzten ihre Grundsätze auch nach England, wo 1808 die erste Große Loge in Manchester [* 4] errichtet, 1821 aber nach London [* 5] verlegt wurde.
Seit den Agitationen O'Connells (s. d.) in Irland begannen die Orangelogen einen erbitterten Kampf gegen den Katholizismus in England und Irland, zugleich aber auch gegen den Liberalismus und die in den Mittelklassen vorherrschende tolerante Gesinnung. Doch vermochten sie nicht zu hindern, daß mit der Durchführung der Emanzipation 1829 dem in keiner Weise zu rechtfertigenden Übergewicht der Protestanten in Irland ein Ende gemacht ward, und gerieten in Konflikt mit der Regierung und der öffentlichen Meinung, weswegen sie unter dem Whigministerium 1832 aufgelöst wurden.
Nach dem Sturz der Whigs (November 1834) boten die Orangelogen ihre ganze Macht auf, um bei den Wahlen, namentlich in Irland, die Majorität zu erhalten. Daher wurde, als nach dem Rücktritt des Ministeriums Wellington die Whigs wieder ans Ruder kamen, in der Parlamentssession von 1836 durch Hume, einen Führer der Radikalen, ein Antrag auf Untersuchung des Zustandes der Orangelogen gestellt, deren Ergebnis über die Staatsgefährlichkeit derselben keinen Zweifel ließ. Daher empfahl der Herzog von Cumberland, Großmeister der Orangelogen, sämtlichen Logen, sich aufzulösen, was auch binnen kurzem geschah. Dennoch haben sich die Orangisten noch in neuerer Zeit, obgleich ihre alte Organisation nicht mehr besteht, bisweilen bemerklich gemacht, und orangistische Demonstrationen, welche zu blutigen Auftritten geführt haben, sind noch in den letzten Jahrzehnten oft genug vorgenommen; mit der Entstaatlichung der protestant. Kirche in Irland verloren sie vollends ihre Bedeutung.
Pflanzengattung, s. Citrus. ^[= # L. Pflanzengattung aus der Familie der Aurantiaceen, oft dornige Bäume oder ...]
s. Pomeranzenschalenöl. ^[= (Portugalessenz, Portugalöl), ätherisches Öl, welches durch Pressen oder durch ...]
s. v. w. Aurantiaceen. ^[= dikotyle, etwa 60 Arten umfassende, vorwiegend im tropischen Asien einheimische Pflanzenfamilie ...]
(spr. orangscherih), aus Stein, Holz [* 6] oder Eisen [* 7] und Glas [* 8] konstruiertes, mit der Fronte nach S. gelegenes Gebäude zur Aufbewahrung von Citrusgewächsen, Lorbeeren, Laurustinus, Myrten etc., welche im Winter vor Frost geschützt werden müssen.
Auch die genannten Pflanzen selbst werden Orangerie genannt, und bisweilen nennt man das Kübelobst, welches ebenfalls frostsicher zu überwintern ist, Obstorangerie.
s. Pomeranzenschalenöl. ^[= (Orangenessenz, Portugalessenz, Portugalöl), ätherisches Öl, welches durch Pressen oder durch ...]
(spr. orangsch-), in der vormaligen Republik der Vereinigten [* 9] Niederlande [* 10] die Partei, die es mit dem Erbstatthalter, dem Prinzen von Oranien, hielt;
in neuerer Zeit in Belgien [* 11] eine Partei für das Haus Oranien, die den Patrioten gegenüberstand;
in Irland s. v. w. Orangemen, s. Orangelogen.
(nicht Utang, Waldmensch, Meias, Majas, Pithecus satyrus Geoffr., s. Tafel »Affen [* 12] I«), [* 13]
Affe aus der Familie der schmalnasigen Affen (Catarrhini) und der Unterfamilie der Anthropomorphen, 1,35 m hoch, klaftert mit den bis zu den Knöcheln herabreichenden Armen 2,4 m, hat einen kegel- oder pyramidenförmig zugespitzten Kopf mit weit vorstehender Schnauze, gerunzelten, stark aufgetriebenen Lippen, flach gedrückter Nase, [* 14] kleinen Augen und Ohren und furchtbarem Gebiß, einen kurzen Hals mit großem Kehlsack;
welcher aufgeblasen werden kann, langen Armen mit langen Händen und Fingern, einen stark hervortretenden Bauch, [* 15] spärliche Behaarung auf Rücken und Brust, längere und reichlichere an den Seiten, bartähnliche im Gesicht; [* 16]
Handfläche und die Oberseite der Finger sind nackt, bläulich oder schiefergrau;
das Haar [* 17] ist dunkel rostrot.
Alte Männchen sind größer, dichter und länger behaart als die Weibchen und besitzen eigentümliche Schwielen an den Wangen, welche das Gesicht auffallend häßlicher machen. Junge Orang-Utans sind namentlich auch in der Schädelbildung dem Menschen viel ähnlicher, bartlos, sonst aber reicher behaart und dunkler. Mit dem Alter tritt das Tierische immer mehr hervor. Der Orang-Utan bewohnt Sumatra und Borneo, lebt in niedrig gelegenen sumpfigen Wäldern, meist auf Bäumen, auf welchen er geschickt und schnell in halb aufrechter Stellung von Ast zu Ast geht, und zwar auf den Knöcheln, nicht auf den Sohlen.
Nachts ruht er in einem Nest, welches er 8-15 m über dem Boden aus Ästen und Laubwerk erbaut, aber selten längere Zeit benutzt. Am Tag sucht er Früchte, frißt aber gelegentlich auch Blätter, Knospen [* 18] und Schößlinge. Nur selten steigt er auf den Boden herab, und niemals geht er aufrecht, es sei denn, daß er sich mit den Händen an höhern Zweigen festhalte. Den Menschen scheint er nicht sehr zu fürchten, und gelegentlich setzt er sich kräftig zur Wehr. Kein Tier greift ihn an, weil er stärker ist als alle.
In der Gefangenschaft zeigt sich der junge Orang-Utan gelehrig, anhänglich und verständig, aber niemals neckisch und lustig wie der Schimpanse, vielmehr ernst, still und gemessen, oft traurig. Der Orang-Utan war schon den Alten bekannt; aber bis in die neueste Zeit wurde viel über ihn gefabelt, und man sprach von ihm fast wie von einem wilden Menschen. Die Javaner halten dafür, daß der Orang-Utan aus der Vermischung von Affen mit indianischen Weibern entstanden sei und wohl reden könnte, wenn er nur wollte. Bontius gab in der Mitte des 17. Jahrh. Nachrichten, die er auf Borneo erhalten zu haben scheint. Sichere Nachrichten gab erst Wallace, und in den letzten Jahren sind häufig lebende Orang-Utans nach Europa [* 19] gekommen.
berühmtes Fürstengeschlecht, führt seinen Namen von Orange (s. d.) im südlichen Frankreich, das bis zu Anfang des 18. Jahrh., wo es mit Frankreich vereinigt ward, ein besonderes Fürstentum war. Dasselbe, ehedem ein Teil Burgunds, wurde eine selbständige Grafschaft im 11. Jahrh. Der erste Graf von Oranien war Gerald Adhemar (1086-1096), unter dessen Nachfolgern mehrere Teilungen stattfanden und besonders ein Teil der Besitzungen an die Geistlichkeit kam, so daß beim Aussterben des ¶
Mannesstamms mit Rambold IV. 1174 nicht das ganze Fürstentum an dessen Schwester Tiburge und durch diese 1185 an ihren Gemahl Bertrand de Baux, den Gründer der zweiten Linie der Fürsten von Oranien, fiel. Das ganze Fürstentum vereinigte zuerst wieder Bertrand III. (1282-1335). Der letzte Fürst dieser Linie war Raimond V. (1340-73), von dem Orange seine Tochter Maria erbte, welche das Fürstentum ihrem Gemahl Johann I. von Châlon, dem Begründer der dritten Linie der Fürsten von Oranien, zubrachte.
Als der letzte Sproß dieser Linie, Philibert (1502-1530), kinderlos starb, fiel das Fürstentum Orange an seiner Schwester Sohn, den Grafen Renatus von Nassau-Dillenburg, welcher die vierte Linie der Fürsten von Oranien begründete. Weil auch Renatus' 1540 mit Anna von Lothringen geschlossene Ehe kinderlos blieb, so bestimmte er seinen Vetter Wilhelm I. von Nassau-Dillenburg, ersten Statthalter der Vereinigten Niederlande, zu seinem Nachfolger, der den Titel eines Prinzen von Oranien annahm. Aber erst 1570 konnte das Haus Nassau zum ruhigen Besitz des Fürstentums kommen. Nach Wilhelms I. Tod (1584) gingen Titel und Fürstentum auf seine Söhne Moritz (gest. 1625) und Friedrich Heinrich (gest. 1647), dann auf dessen Sohn Wilhelm II. (gest. 1650) und dessen Sohn Wilhelm III. über, welche alle ebenfalls die Würde eines Statthalters der Niederlande bekleideten.
Der Name Oranien wurde daher auch auf die statthalterliche Partei in den Niederlanden und, als Wilhelm III. 1689 nach dem Sturz der katholischen Stuarts König von Großbritannien und Irland wurde, auf die englisch-protestantische Partei in Irland übertragen (s. Orangelogen und Orangisten). Als 1672 zwischen den Niederlanden und Frankreich Krieg ausbrach, wurde das Fürstentum Oranien von Ludwig XIV. besetzt, und erst 1697 im Ryswyker Frieden wurde dem Haus Nassau die Souveränität darüber bestätigt.
Mit dem 1702 erfolgten kinderlosen Tod Wilhelms III. erlosch das ältere berühmte Geschlecht der Prinzen von Oranien. Auf Wilhelm sollte nach seinem Testament der Enkel von seines Großvaters Friedrich Heinrich zweiter Tochter, Albertine Agnes, Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz, Erbstatthalter in Friesland, im Fürstentum Orange folgen, wogegen sich König Friedrich I. von Preußen [* 21] als Sohn von Friedrich Heinrichs von Oranien älterer Tochter, Luise Henriette von Oranien, auf Grund des Testaments von deren Vater erhob.
Indessen erklärte Ludwig XIV. das Fürstentum für ein an Frankreich heimgefallenes Lehen und ließ den Prinzen von Conti, der als Erbe des Hauses Longueville mit dem Haus Châlon entfernt verwandt war, als Prätendenten auftreten. Der hierdurch entstandene oranische Erbfolgestreit ward vom Pariser Parlament dahin geschichtet, daß Orange dem Prinzen von Conti als Dominium utile unter Frankreichs Oberhoheit zugesprochen ward. Durch den Frieden von Utrecht [* 22] 1713 ward dieser Spruch bestätigt und somit Orange mit Frankreich gänzlich vereinigt, dagegen wurden die Ansprüche des Hauses Longueville und Frankreichs auf Neuchâtel an Preußen abgetreten und überdies Titel und Wappen [* 23] von Orange der Krone Preußen zugestanden. Johann Wilhelm Friso nahm aber zur Wahrung seiner Ansprüche den Titel eines Prinzen von Oranien an, den seine Nachfolger, welche 1747-95 ebenfalls die Statthalterwürde der Niederlande bekleideten, behielten, und welchen nach Verwandlung der Niederlande in ein Königreich (1815) der jedesmalige niederländische Thronfolge führte.