daraus besonders Kameen und Intaglios sowie kostbare Vasen, von welchen eine der schönsten, das sogen. Mantuanische Gefäß
(s. d., mit Abbildung), angeblich aus dem Besitz des Mithridates, sich im Nachlaß des Herzogs Karl von Braunschweig wieder vorfand.
Das kaiserliche Kabinett zu Wien, die Bibliothek zu Paris und die des Vatikans besitzen berühmte Onyxkameen.
Jetzt benutzt man den Onyx besonders zu Steinen für Siegelringe, indem man den Buchstaben, das Wappen etc. durch die obere weiße
Schicht hindurch in den dunkeln Grund graviert, so daß ein dunkles, vertieftes Bild in weißer Umgebung erscheint. Durch künstliche
Färbung weiß man jetzt porösen Chalcedonen ein onyxartiges Ansehen zu geben, daher der Onyx an Wert sehr
gesunken ist (vgl. Achat).
(v. griech. ōón, Ei), das weibliche, die zur Empfängnis bereite Eizelle enthaltende Organ mancher Algen und
Pilze, welches nach empfangener Befruchtung die Oosporen erzeugt (s. Algen u. Pilze).
Karl, belg. Maler, geb. zu Desschel, Provinz Antwerpen, begann 1857 seine künstlerischen Studien bei
der Antwerpener Akademie, deren Schüler er bis 1865 blieb, um sie dann im Atelier Nicaise de Keysers, des damaligen Direktors
derselben, zu vollenden. 1870 trug er den zweiten römischen Preis davon und bildete sich dann auf längern Reisen durch Holland,
England, Deutschland und Italien. Er gehört zu den tüchtigsten Historien- und Porträtmalern der jüngern Generation in Belgien.
Unter seinen Geschichtsbildern sind zu nennen: Philipp II. erweist seinem Bruder Don Juan d'Austria die
letzte Ehre (Museum zu Antwerpen), die verbotene Lektüre, ein Protestant zur Zeit der Verfolgung mit seiner Tochter die Bibel
lesend (Museum zu Brüssel), gerichtliche Untersuchung in der Druckerei Plantins zu Antwerpen und der sterbende Herzog Alba.
Dorf im bad. Kreis Baden, Knotenpunkt der Linien Mannheim-Konstanz und Oos-Baden der Badischen Staatsbahn, hat ein großherzogliches
Jagdschloß, eine chemische Fabrik, Lack-, Blech- und Marmorwaren-, Ofen- und Seifenfabrikation, Gärtnerei, Sägemühlen, Ziegeleien
und (1885) 1670 meist kath. Einwohner.
In der Umgegend werden Versteinerungen, römische Altertümer, Brakteaten etc. gefunden.
1) Jacob van, der ältere, niederländ. Maler, geb. um
1600 zu Brügge, trat 1619 in die Lukasgilde daselbst, bildete
sich in Italien nach Annibale Carracci und später nach Rubens und van Dyck, war 1629 wieder in der Heimat und starb 1674 in
Brügge, wo sich auch seine meist in der Art der Carracci gehaltenen Hauptwerke (eine Kreuzabnahme in der Jesuitenkirche, eine
Taufe Christi in der Salvatorkirche, eine Geburt Christi in Notre Dame und eine Darstellung Mariä im Tempel in St.-Jacques) befinden.
Andre Bilder von ihm besitzen die Museen von Paris, Petersburg und Wien. Er hat auch gute Kopien nach Rubens
und van Dyck geliefert.
2) Jacob van, der jüngere, Maler, Sohn und Schüler des vorigen, geb. 1637 zu Brügge, bildete sich in Paris und Rom weiter aus
und war eine Zeitlang in Lille thätig, wo sich von ihm das Martyrium der heil. Barbara in St.-Etienne,
das Christuskind, dem die Marterwerkzeuge gezeigt werden, in der Kapuzinerkirche und zwei männliche Porträte im Museum befinden.
Seine Malweise ist kräftiger und freier als die seines Vaters. Er starb 1713 in Brügge.
Marktflecken in der belg. Provinz Ostflandern, Arrondissement Gent, mit starker Ölfabrikation und (1887) 4308 Einw.,
ist in neuester Zeit in den Besitz einer Wundergrotte gelangt und, wie Lourdes etc., katholischer Wallfahrtsort geworden.
Dorf in der belg. Provinz Westflandern, Arrondissement Brügge, an der Eisenbahn Gent-Brügge, hat wichtige Spitzenfabrikation,
Bleichen, Bierbrauereien und (1887) 5833 Einw.
(spr. -haut), Gemeinde in der niederländ. Provinz Nordbrabant, Bezirk Breda, an einem Kanal,
welcher in die Donge und von dort nach Geertruidenberg führt, mit Kantonalgericht, einer schönen römisch-katholischen und
einer reform. Kirche, dem Norbertinerkloster St. Katharinenthal, großer Rübenzuckerfabrik, ansehnlichen Gerbereien und Schuhmachereien,
Töpfereien, Brauereien, lebhaftem Handel mit Leinwand, Tuch und Holz, Ackerbau und (1886) 10,536 Einw.
Johann Jacob van, holländ. reformierter Theolog, geb. zu
Rotterdam, wurde daselbst 1844 Pfarrer, 1862 Professor der Theologie in Utrecht und starb in Wiesbaden. Außer zahlreichen
Predigten und Beiträgen zu J. P. ^[Johann Peter] Langes Bibelwerk veröffentlichte er in holländischer Sprache: »Leben Jesu« (Utrecht 1847 bis
1851, 2. Aufl. 1863-65);
»Praktische Theologie« (das. 1877-78, 2 Bde.;
deutsch von Matthiä und Petry, Heilbr. 1878, 2 Bde.);
(Oostroosebeke), Marktflecken in der belg. Provinz Westflandern, Arrondissement Thielt, an der Bahn Ingelmünster-Anseghem,
hat Spitzenfabrikation, Handel mit Flachs, Zwirn etc. und (1887) 4190 Einw.
Stadt in der niederländ. Provinz Overyssel, Arrondissement Almelo, mit Kantonalgericht, katholischer und reform.
Kirche, lateinischer Schule, Baumwollfabriken und (1886) 1494 Einw.
(vom sanskrit. upala, Stein), Mineral aus der Ordnung der Anhydrite, findet sich nur amorph, derb, eingesprengt,
in nierenförmigen, knolligen, stalaktitischen und traubigen Massen; er ist
mehr
farblos und wasserhell bis weiß oder mannigfach gefärbt, mit Glas- oder Fettglanz, bisweilen mit schönem Farbenspiel durchscheinend
in allen Graden, Härte 5,5-6,5, spez. Gew.
1,9-2,3; er besteht aus amorpher Kieselsäure, gewöhnlich mit 3-13 Proz. Wasser und mit Beimischungen von Eisenoxyd, Kalk, Magnesia,
Thonerde, Alkalien, welche die verschiedenen Varietäten bedingen. Der Opal ist offenbar eine durch Zersetzung
von Silikaten gebildete und allmählich erstarrte Kieselgallerte, welche bald mehr, bald weniger und bisweilen gar kein Wasser
behalten hat. In heißer Kalilauge löst sich Opal fast vollständig. Varietäten:
1) Edler Opal (Element-, Firmamentstein; s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 9), milchblau, in lebhaften Regenbogenfarben spielend, halbdurchsichtig
bis durchscheinend, von Glasglanz bis Fettglanz, findet sich eingesprengt in Trachytgesteinen, in Quarzporphyr,
sehr selten in Basaltgesteinen. Hauptfundorte sind: Czerwenitza bei Kaschau, Esperanza in Mexiko und in Kalifornien. Als orientalische
Opal wird er nur bezeichnet, weil ihn türkische und griechische Kaufleute früher aus Ungarn nach dem Orient brachten, von wo
er dann über Holland nach Europa kam.
Der edle Opal ist ein sehr geschätzte Edelstein; man gibt ihm in der Regel eine halbkugel-, linsen- oder eiförmige Gestalt,
schneidet ihn bisweilen aber auch tafelsteinartig und faßt ihn in einem schwarzen Kasten oder mit einer Folie. Er erheischt
sehr vorsichtige Behandlung und bekommt bei schnell wechselnder Temperatur leicht Risse und Sprünge. Man
unterscheidet im Handel Flammenopal, bei welchem die Flammen auf milchigem Grund parallel verteilt sind, und Flimmeropal, bei
welchem die Farben fleckweise auftreten. Wenn das Gestein, in welchem der edle Opal vorkommt, hart genug und dieser nur in sehr
kleinen Partien darin verteilt ist, so wird das Gestein als Opalmutter zu Dosen, Ringsteinen etc. verarbeitet.
2) Feueropal, derb, eingesprengt, in Trümmern, milchig, hyacinthrot bis feuergelb, stark glänzend, findet sich zu
Villa seca bei Zimapan in Mexiko in trachytischem Konglomerat, in Georgia und auf den Färöern und wird als kostbarer Schmuckstein
benutzt.
3) Gemeiner Opal, derb, eingesprengt, in Trümmern, nierenförmig, halbdurchsichtig, weiß bis braungrau,
rot, honiggelb (Wachsopal), von Glasglanz bis Fettglanz, findet sich auf Adern, Gängen und Nestern und als Kluftausfüllung in
Serpentin, Porphyr und namentlich in vulkanischen Gesteinen, seltener auf Erzgängen, bei Leisnig u. a. O. in Sachsen, Kosemitz
in Schlesien, Eperies, Telkibanya in Ungarn, auf Island und den Färöern; man benutzt ihn wie edlen Opal, doch
steht er wegen seiner Weichheit und Sprödigkeit nicht in hohem Wert.
4) Halbopal, derb, eingesprengt, in Trümmern, Lagen und schmalen Schichten, nierenförmig, als versteinertes Holz (Holzopal)
mit deutlich erkennbarer Holzstruktur, kantendurchscheinend, wenig glänzend, weiß, grau, gelb, braun,
gefleckt, gestreift, findet sich wie gemeiner Opal und mit demselben, auch mit Chalcedon, bei Tokay, Telkibanya, Böddiger bei
Felsberg, im Siebengebirge etc. Er nimmt schöne Politur an und dient zu Ring- und Nadelsteinen, Dosen, Kameen.
5) Hydrophan (Weltauge), edler oder gemeiner Opal, welcher mit dem Wassergehalt Durchscheinen, Farbenspiel und Glanz
verloren hat, diese Eigenschaften aber im Wasser wiedererlangt. Er ist weiß und hängt stark an der feuchten Lippe, findet
sich bei Hubertusburg, Kosemitz in Schlesien, in Ungarn, Frankreich, auf den Färöern und ist ziemlich kostbar, seitdem er viel
nach Ostindien exportiert wird,
wo man ihn als Amulett trägt.
6) Kascholong (Cacholong, Perlmutteropal, Kalmückenachat), traubig, nierenförmig, als Überzug, derb,
milchrötlichweiß, gelblichweiß, wenig glänzend bis matt, undurchsichtig, in Mandelstein auf Island und auf den Färöern,
auf Brauneisenstein in Kärnten, in Serpentin bei Frankenstein, auf Elba, in der Bucharei; dient zu Schmucksteinen und, wenn er in
wechselnder Lage mit Chalcedon vorkommt, zu Kameen.
7) Jaspopal (Eisenopal), derb und eingesprengt, rot, braun, gelb, fettglänzend, undurchsichtig, in Trachyt bei Telkibanya und
Tokay, Mittweida in Sachsen, Rhonitz, Ratkowitz in Mähren, Kolywan; dient als billiger Schmuckstein, zu Dolch- und Säbelgriffen.
8) Glasopal (Hyalit, Gummistein, Müllersches Glas), traubige und stalaktitische Masse, als Überzug, durchsichtig, wasserhell,
farblos, glasglänzend, in Basalt, Dolerit, Trachyt, Mandelstein, Porphyr, Serpentin, bei Walsch in Böhmen,
Frankfurt a. M., auf dem Kaiserstuhl im Breisgau, in Schlesien, Mähren, Ungarn, auf Ischia, Irland, am Ararat, in Mexiko; wird gelegentlich
statt edlen Opals geschliffen und mit farbiger Folie gefaßt. -