dem der bei
Waterloo
[* 2] besiegte
Kaiser Zuflucht suchte. Bei der Überfahrt von
Rochefort nach
Plymouth
[* 3] hatte O'Meara mehreren französischen
Offizieren hilfreich beigestanden, daher ihn der
Kaiser aufforderte, ihn nach St.
Helena zu begleiten. O'Meara stand drei Jahre lang
dem Gefangenen treulich zur Seite, geriet aber in
Konflikt mit demGouverneurHudson Lowe, welcher von ihm
Berichte über den
Kaiser verlangte. Er mußte deshalb St.
Helena verlassen. Die Veröffentlichung seines
Tagebuchs
»Napoleon in exile,
or a voice from St.
Helena« (Lond. 1822, 2 Bde.;
deutsch, Stuttg. 1822) hatte für O'Meara den Verlust seiner
Anstellung als Marinearzt zurFolge. Er starb in
London.
[* 4]
(Omajjaden, Omajjiden), arab.
Geschlecht, aus welchem mehrere Herrscherdynastien hervorgingen, gehörte, wie
die
Familie Haschem, aus welcher
Mohammed abstammte, zum
StammKoreisch, der über
Mekka herrschte. Stammvater war
Omejja, Sohn
Abd Schems und Enkel
Abd Menafs. Als
Mohammed in
Mekka auftrat, hatten die Omejjaden bedeutendes Ansehen daselbst, und
ihr Oberhaupt
AbuSofian, der Gemahl der schreckliche
Hind, Omejjas Enkel, war einer der Anführer der Koreischiten im
Kampf
gegen
Mohammed, den er bei Ohod 625 besiegte, und
dem er sich erst 630 unterwarf.
AbuSofians Sohn
Muawija ward von
Othman zum
Statthalter von
Syrien ernannt, trat nach dessen Ermordung 656 als Bluträcher für
ihn auf und empörte sich gegen
Ali. Nach dem unentschiedenen
Kampf mit
Ali bei Siffin 657 ward er in
Damaskus zum Beherrscher
der Gläubigen ausgerufen und nach
Alis Ermordung und Ausrottung seiner Nachkommen 661 allgemein als
Kalif
anerkannt. Mit ihm beginnt die erste Dynastie der Omejjaden im Araberreich, welche, in
Damaskus residierend, dem
Reich 14
Kalifen gab,
die Herrschaft des
Islam zur höchsten
Blüte
[* 5] und Ausbreitung brachte,
Künste und
Wissenschaften pflegte und bei der allgemeinen
Ermordung der Omejjaden durch die
Abbassiden mit
Merwan II. 750 untergang (s.
Kalifen, S. 389 f.). Der Ermordung
entgingen nur zwei Mitglieder, von denen das eine,
Abd ur Rahmân, nach
Spanien
[* 6] entkam und dort 755 der Begründer der zweiten
Dynastie der Omejjaden zu
Cordova wurde; die Herrschaft derselben (755-1031) endigte mit der
ThronentsagungHischams
III., nach welcher das schon seit längerer Zeit im Innern zerrüttete Kalifat von
Cordova in einzelne kleine
Königreiche
zerfiel (s.
Spanien, Geschichte).
Als eine dritte Dynastie rechnet man zu den Omejjaden die der
Beni Taher, welche 1453-1517 über
Jemen herrschte und mit Amir ibn
Abd ul Wehhab erlosch.
(franz.), Eierkuchen, welcher mit sehr wenig oder ohne
Mehl
[* 8] bereitet, nur auf einer Seite gebacken und
dann zusammengerollt wird;
auch wird derselbe mit
Früchten,
Konfitüren (Omelette aux confitures),
Kaviar, Fleischfarce,
Krebsen etc.
gefüllt oder mit feinen Kräutern vermischt (Omelette aux
fines herbes).
Omelette, mit Eischnee und Fruchtmarmelade gefüllt und dann
als
Auflauf gebacken, heißt Omelette soufflée.
(lat.), bei den
Römern ein günstiges oder ungünstiges Vorzeichen, insbesondere ein zufällig
gesprochenes
Wort, insofern es der Hörende auf sich bezog und als vorbedeutend für die Zukunft auffaßte. Die Deutung war
eine
beliebige, außer bei
Worten, die schon an und für sich etwas Günstiges oder Ungünstiges bezeichneten. Auch glaubte
man durch gewisse Redeformeln die unglücklichen
Worte unschädlich machen zu können. Der Opfernde verhüllte
das
Haupt, um sich gegen alle ungehörigen
Eindrücke zu sichern; es wurde Schweigen geboten, man machte
Musik, damit schlimme
Omina nicht gehört werden könnten, etc. Besonders vorsichtig war man bei feierlichen
Ansprachen, bei Neujahrsglückwünschen
etc.
Bald darauf ward Omer
Efendi, wie sich Latas jetzt nannte, zum Schreiblehrer des
Prinzen und spätern
SultansAbd ul Medschid
ausersehen und zugleich mit demRang eines Jüz
Baschi
(Kapitäns) in die türkische
Armee aufgenommen.
Rasch
stieg er von
Stufe zu
Stufe, und schon 1839 erhielt er als Oberst das
Kommando eines nach
Syrien gegen
Ibrahim Pascha beorderten
Korps, mit
dem er den weit überlegenen Feind bei Beksaya aufs
Haupt schlug. 1842 ward er mit dem Militärgouvernement
im
Libanon betraut, mußte es aber wegen allzu vieler
Klagen der
Christen über die
Härte des
Renegaten gegen sie bald wieder
niederlagen. 1843 machte er unter dem Oberbefehl Redschid
Paschas den
Feldzug in
Albanien gegen den
Rebellen Dschuleka mit, den
er gefangen nahm, und 1846 erhielt er dasKommando gegen die aufständischen
Kurden, welche er wieder unterwarf.
Dann
Gouverneur in
Bagdad, fiel er 1859 wegen vielfacher Überschreitung seiner Amtsgewalt in
Ungnade und ward nach Kursput
verbannt. 1861 nach
Konstantinopel zurückgerufen, erhielt erden Oberbefehl in der
Herzegowina, wo er 1862 den
Aufstand unterdrückte
und mit Erfolg den
Krieg gegen
Montenegro führte. 1864 aber ward er zumMuschir oder
Feldmarschall ernannt
und an die
Spitze des 3.
Armeekorps in
Monastir gestellt. 1867 wurde er nach
Kreta zur Niederwerfung des dort entzündeten
Aufstandes
gesandt. Trotz der grausamen Strenge, mit der er zu Werke ging, gelang es ihm nicht, desselben
Herr zu werden. Im
Herbst 1867 kehrte
er nachKonstantinopel zurück, lebte mit dem
Titel eines
Serdar Ekrem
(Generalissimus) ohne dienstliche
Stellung, war vorübergehend 1868 als Kriegsminister thätig u. starb