führten 9. Aug. den
Sturz seines
Ministeriums herbei. Er zog sich zunächst nach
Italien
[* 2] zurück und lebt jetzt in
Marseille,
[* 3] mit
wissenschaftlichen
Studien beschäftigt. Ollivier trat erst 1879 wieder hervor, als ihn das
Institut,
dem er seit 1870 angehörte,
damit beauftragte,
HenriMartinsLobrede auf
Thiers zu erwidern, und er einen
Entwurf einreichte, in
dem er
gegen
Thiers' Verhalten 1870 einen scharfen und unberechtigten
Tadel aussprach, und der deshalb zurückgewiesen wurde. Er schrieb
noch: »Une visite
à la chapelle de
Médicis; dialogue entre
Michel-Ange et
Raphaël« (1872);
Reptil aus der
Ordnung der
Schwanzlurche und der
Familie der
Kiemenlurche
(Phanerobranchia), 25-30
cm lang, mit langgestrecktem, cylindrischem Leib, langer, vorn abgestutzter Schnauze, ziemlich kleiner
Mundspalte, drei kurzen, dreiästigen Kiemenbüscheln auf jeder Seite des
Halses, sehr kleinen
Augen, kurzen,
dreizehigen Vorderbeinen, weit nach hinten gerückten, kurzen, zweizehigen Hinterbeinen und kurzem, von einer Fettflosse
umzogenem
Schwanz, ist weißgelblich oder hell fleischrötlich, wird aber bei längerm Aufenthalt am
Licht
[* 5] bräunlichschwarz,
rotbraun oder verschieden dunkel gefleckt.
Der Olm lebt in den unterirdischen Gewässern
Krains und
Dalmatiens, besonders in den
Höhlen bei
Adelsberg,
in der Magdalenengrotte etc., und wird nur bisweilen nach starken Regengüssen in den zu
Tage kommenden Gewässern beobachtet.
Über seine Lebensweise weiß man nichts Genaueres; er hält sich in der Gefangenschaft sehr lange, zeigt sich äußerst
lichtscheu, frißt kleine
Fische,
[* 6]
Würmer,
[* 7]
Muscheln,
[* 8]
Schnecken,
[* 9] hält aber auch, ohne
Nahrung zu sich zu nehmen,
in oft erneuertem
Wasser jahrelang aus. In sehr seichtem
Wasser entwickeln sich besonders seine
Lungen, in tiefem dagegen die
Kiemen; aber niemals fallen diese ab. Außerhalb des
Wassers geht der Olm in wenigen
Stunden zu
Grunde. Über
seine
Fortpflanzung ist nichts bekannt; gefangene Olme haben
Eier
[* 10] gelegt, welche sich aber nicht entwickelten.
Sie besitzt sowohl praktische als auch ästhetische Vorzüge vor den andern
Techniken: in ersterer Rücksicht
darin, daß die mit
Öl versetzten
Farben sich zwar leicht mischen lassen, aber bei der bloßen Berührung nicht ineinander
fließen, ferner, daß man fortwährend übermalen kann, ohne daß die darunter befindliche trockne
Farbe sich dadurch auflöst,
dieselbe vielmehr unter Umständen durchwirkt, also ebenfalls mitschimmert; in ästhetischer Rücksicht
zunächst durch die größere
Kraft,
[* 12]
Fülle und körperliche
Wahrheit der Farbenwirkung überhaupt, sodann durch den großen
Unterschied zwischen
Deckfarben und
Lasurfarben, wodurch ein unendlich vervielfachtes
Spiel der
Licht- und Schattentöne erreicht
werden
kann.
Die Ölmalerei wird bei allen
Fächern und
Gattungen der
Malerei angewendet, auch bei der
Wandmalerei, wobei die
Flächen bisweilen mit heißem
Öl getränkt werden oder
Öl den Wachsfarben zugesetzt wird. Die Ölmalerei ist freilich bei Wandgemälden
mehr dem Stumpfwerden ausgesetzt als die Fresko- und Wachsfarbenmalerei. Sie ist vorwiegend die
Malerei des realistische und
naturalistischen
Stils. Was man
»Kolorit« nennt, besitzt eigentlich nur die Ölmalerei. Die
Farben bestehen meist
aus
Oxyden,
Erden und Pflanzenstoffen, unter denen einige ihrer
Transparenz wegen zum
Lasieren, d. h. zum dünnen Übermalen
einer schon untermalten
Fläche, welche durchschimmert, gebraucht werden.
Jetzt werden sie,
in kleinen
Blasen oder Zinnkapseln
(Tuben) gut verschlossen, fertig in den Farbehandlungen verkauft, so daß sie sofort gebraucht
oder auch längere Zeit verwahrt werden können. Bei demGebrauch wendet man zur Verdünnung oder
Auflösung
noch
Öle,
[* 14]
Terpentin, Trockenfirnis und Retouchierfirnis (aus
Mohnöl,
Bleizucker und weißem
Mastix) an, deren Behandlung jedoch
große Behutsamkeit erfordert. Die
Farben werden mit
Pinseln aufgetragen, welche verschiedene
Größe und Form haben.
Zum Untermalen und auch zum
Ausführen bei großen
Flächen gebraucht man Borstenpinsel, zu feinern
PartienPinsel aus Marderhaaren. Außerdem braucht der
Maler noch die während des
Malens mit der linken
Hand
[* 15] gehaltene
Palette (s. d.),
eine ovale Holztafel, welche ein
Loch zum Durchstecken des
Daumens hat, und auf deren
Rand die
Farben in einer gewissen
Ordnung
nebeneinander für den
Gebrauch aufgesetzt werden, einen Malstock, an den sich die malende
Hand zu größerer
Sicherheit anlehnt, und die
Staffelei, worauf die betreffende Tafel steht, auf welcher das Gemälde ausgeführt wird.
Diese Bildtafel besteht entweder aus einer
Platte von
Kupfer
[* 16] oder hartem
Holz
[* 17]
(nur für kleinere
Bilder geeignet), oder aus mit
Leim getränktem und grundiertem Kartonpapier, oder endlich aus Malerleinwand.
Letztere ist am geeignetsten,
weil sie sich weder wirft, noch reißt. Diese
Leinwand, welche aus Drilch oder andern grobfädigen, starken
Geweben besteht,
wird auf einen
Rahmen
(Blendrahmen) gespannt, welcher durch
Keile, die in die
Fugen gesetzt sind, nach der Aufspannung etwas
auseinander getrieben wird, damit dieFläche ganz eben und fest ist.
daß gleich die wirklichen Lokalfarben, Licht-, Schatten- und Mitteltöne, direkt auf die Leinwand gebracht werden und nach Vollendung
des Bildes dann nur etwanige Retouchen nötig sind. Dies Verfahren wird bei Aufnahme von Skizzen nach der Natur meist angewandt,
weil es sich hier gewöhnlich um Festhalten eines vorübergehenden Farbeneffekts handelt, auch wohl bei
Porträten. Da jedoch dabei nur Deckfarben benutzt werden können, so fehlt zwar dem Bild nicht Frische und Kraft, wohl aber jener
Lüster, welcher nur durch die Transparenz der durchscheinenden Lasuren erreicht werden kann.
Hierzu ist also eine Untermalung nötig, bei welcher zum großen Teil mit Absehung von der Naturfarbe
die verschiedenen Farbenflächen in einem etwas zu hellen und kalten Grundton angelegt werden (so z. B. wird das Inkarnat der
Gesichtsfarbe oft in einem fast kreidigen Ton untermalt), worauf bei der Übermalung erst die Lokaltöne und verschiedenen
Tinten aufgetragen und schließlich gewisse Partien, namentlich tiefe Schatten,
[* 22] noch mit durchsichtig warmen
Lasurfarben »übergangen« werden, um den Eindruck lichtvoller und markiger Körperlichkeit zu erreichen.
Zuweilen, namentlich nach der ersten Übermalung, findet ein »Einschlagen« der Farben statt, d. h. sie werden dadurch, daß
die unterliegende Farbenschicht oder der Grund das Öl absorbiert, stumpf und glanzlos. Um diesen Übelstand, der während
des Malens sehr störend ist, zu beseitigen, überzieht man, sobald die Farben hinlänglich trocken sind,
die eingeschlagenen Stellen entweder mit etwas Eiweiß, oder mit einem durch rektifizierten Spiritus
[* 23] verdünnten Firnis, der
als »französischer Firnis« bekannt ist, worauf weiter gemalt werden kann.
Das Nachdunkeln (s. d.) der Farben rührt von unrichtiger Mischung derselben her oder davon, daß man auf
dunkeln Grund oder noch nicht ganz trockne Farben weiter malt. Was die sogen. Restauration (s. d.) schadhaft gewordener Gemälde
betrifft, so ist dies eine besondere Technik, die mit großer Vorsicht zu handhaben ist. Bei alten Bildern tritt zuweilen
eine chemische, zuweilen aber auch nur eine optische Veränderung der Farbe ein. Diesen Unterschied hat
neuerdings der Chemiker Pettenkofer in München
[* 24] wissenschaftlich festgestellt.
Über das rein Künstlerische und Geschichtliche der s. Malerei. Die gegenwärtige Technik der Ölmalerei ist zu solcher Virtuosität
und mit einem solchen Raffinement ausgebildet worden, daß sie nicht durch litterarische Hilfsmittel allein, sondern nur durch
praktischen Unterricht lehrbar ist. Von erstern vgl. Völker, Die Kunst der Malerei (Leipz. 1852);
Hertel,
Die Ölmalerei in umfassender technischer Beziehung etc. (Weimar
[* 25] 1857);
Bouvier, Handbuch der Ölmalerei (6. Aufl., neu bearbeitet von Ehrhardt,
Braunschw. 1880);