SeinRuhm beruht vorzugsweise auf seinen moralphilosophischen
Schriften, unter welchen besonders sein im
GeistCiceros geschriebener
»Dialogo de la dignidad del hombre« mit
Recht für das erste klassische
Muster didaktischer
Prosa in der spanischen Litteratur
gilt. Oliva hinterließ denselben unvollendet, er wurde aber später von Francisco
Cervantes de
Salazar fortgesetzt.
Olivas Werke wurden zuerst von Ambrosio de
Morales herausgegeben
(Cordova 1586) und erst, nachdem sie 200 Jahre lang auf dem
Index der verbotenen
Bücher gestanden hatten, wieder gedruckt
(Madr. 1787, 2 Bde.).
Nach dessen Thronbesteigung 1621 wurde er allmächtiger Günstling, vereinigte die wichtigsten
Ämter in Einer
Person und beseitigte
seine
Gönner Miaga und Uzeda. Olivarez traf anfangs viele Maßnahmen, die auf einen wohlwollenden, aufgeklärten und
auch in der Finanzwirtschaft wohlerfahrenen Mann schließen ließen, bekundete aber bald einen maßlosen
Egoismus. Er liebte den
Krieg,
weil er für sich und
Philipp IV., der den Beinamen des
Großen annahm,
Ruhm erwerben und sich durch
Beutemachen bereichern konnte, und so verwickelte er sein Vaterland 22 Jahre hindurch in die blutigsten
Kriege mit
Portugal,
welches unter ihm abfiel, mit
Frankreich und den
Niederlanden und in die schrecklichsten
Bürgerkriege,
indem er die Katalonier und Andalusier durch Antastung ihrer alten Privilegien zum offenen
Aufstand drängte.
Die fortwährenden
Niederlagen, welche die spanische
Armee durch die Alliierten
Portugals, die
Franzosen zu Land und die
Holländer
zur
See, zu erleiden hatte, und die unausgesetzten
Erpressungen, welche Olivarez sich
gegen das unglückliche
Spanien zu schulden kommen ließ, brachten endlich eine gärende
Bewegung in die
Menge, die so drohend wurde, daß der König
sich 1643 genötigt sah, seinen Günstling vom
Hof zu entfernen. Infolge der Veröffentlichung einer
Schrift, die sein Regierungssystem
verteidigen sollte, aber mehrere hochgestellte, zum Teil der königlichen
Familie anverwandte
Personen
bloßstellte, wurde Olivarez nach
Toro verbannt, wo er starb.
Bisweilen überläßt man die
Früchte vor dem
Pressen einer leichten
Gärung, und in
Tunis
[* 16] bringt man die zerquetschten
Oliven
in
Wasser, schöpft das ausgeschiedene
Öl ab und preßt den Rückstand. Nach allen
Methoden erhält man zuerst ein sehr feines
Öl
(Jungfernöl) von grünlicher
Farbe und dem
Geruch undGeschmack der frischen
Frucht. Dann folgen die gelblichen
Speiseöle, von denen das Provencer
(Aix,
Grasse), das
Genueser und
Luccaer am feinsten sind. Die letzte Pressung gibt das grüne
Baumöl (huile lampante ohne Bodensatz, huile marchande mit
Satz), von welchem die reinsten
Sorten noch als Speiseöl verwendbar
sind
(Gallipoli, Puglieser,
Bari, Leccer,
Monte Sant' Angelo).
Mehr oder weniger trübe ist das
Fabriköl
(Malaga,
[* 17]
Korfu,
[* 18]
Messina,
[* 19]
Tripolis,
Tunis), welches zur Seifenfabrikation, zum Einfetten
der
Wolle und als
Schmiermittel benutzt wird. Es wird häufig mit
Rüböl verfälscht. Das schlechteste
Öl (huile de l'enfer)
ist bei uns fast ganz durch
Rüböl verdrängt. In der Türkischrotfärberei benutzt man als Beizmittel
das dickflüssige, trübe, saure, übelriechende
Tournantöl aus stark gegornen Preßrückständen. - Provencer
Öl ist wenig
gefärbt oder goldgelb, fast geruchlos, von mildem
Geschmack, setzt unter +5° weiße, körnige
Massen ab, erstarrt bei +2°,
spez. Gew. 0,915-0,920 bei
17°, besteht aus
Olein (72 Proz.),
Stearin und
Palmitin, ist sehr wenig löslich in
Alkohol, in 1,5-2,5
Teilen
Äther, trocknet nicht an der
Luft und brennt mit heller, rußender
Flamme;
[* 20] es wird leicht ranzig, hält sich aber in
ganz gefüllten, verschlossenen
Flaschen an einem kühlen, dunkeln
Ort, besonders mit 0,5 Proz.
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