Romano,Flecken in der ital.
ProvinzRom,
[* 3] 50 km östlich von der Hauptstadt, terrassenförmig an einem Bergabhang
sich hinanziehend und mit einer Kastellruine gekrönt, ist seiner herrlichen Umgebung wegen weit berühmt und zählt (1881) 3732 Einw.
mit trocknenden
Ölen oder
Ölfirnis angeriebene
Farbstoffe, die in der
Ölmalerei (s. d.) benutzt und jetzt
gewöhnlich fabrikmäßig dargestellt werden. DieFarbstoffe werden äußerst fein pulverisiert und gesiebt,
auch geschlämmt und kommen meist in solchem Zustand in den
Handel, daß sie nur noch mit dem
Öl angerieben zu werden brauchen.
Früher verrieb man die
Farbstoffe mit dem
Öl auf einer Reibplatte mit dem
Läufer, gegenwärtig aber stellt man die Ölfarben auf
Maschinen in butterartiger
Konsistenz dar.
Diese
Maschinen besitzen meist fein geschliffene Steinwalzen, welche mit ungleicher
Geschwindigkeit rotieren und daher nicht
nur quetschend, sondern auch reibend wirken.
MancheFarbstoffe können im feuchten Zustand mit
Öl gemischt werden, da dies
das
Wasser verdrängt, bei andern ist notwendig, die Mischung des wässerigen Breis mit dem
Öl zu erhitzen,
um das
Wasser zu verdampfen. In beiden
Fällen erspart man das lästige
Pulvern, welches überdies den
Farbstoff kaum in so feiner
Verteilung liefert, wie er bei der
Fällung abgeschieden wird.
Die zur
Ölmalerei dienenden Ölfarben kommen in kleinen
Büchsen aus
Zinnfolie, die zu
Anstrichen bestimmten in
Fäßchen von
Holz
[* 10] in den
Handel. Die
Schnelligkeit, mit welcher eine Ölfarbe trocknet, ist meist abhängig von der
MengeÖl,
welche der
Farbstoff zum Anmachen braucht.
Bleiweiß
[* 11] gibt mit 10 Proz.,
Ocker erst mit 30-36 Proz.
Öl einen Teig.
Werden nun
beide mit gleichviel
Terpentinöl gleich dick aufgestrichen, so braucht die
Schicht, welche dreimal soviel
Öl enthält, auch dreimal soviel Zeit zum
Trocknen.
Zusatz von
Bleiweiß,
Schwerspat etc. befördet ^[richtig: befördert] daher im allgemeinen das
Trocknen, weil dadurch die Ölmenge
vermindert wird. Zum Anreiben der wenig
Öl absorbierenden
Farben benutzt man daher auch rohes abgelagertes
Leinöl, zu den
vielÖl verschluckenden
Farben dagegen in der
Regel Leinölfirnisse. Ist die dunkle
Farbe des Firnisses
störend, so kann man auch in solchen
FällenÖl benutzen, muß dann aber einige
ProzenteBleiglätte zusetzen. Um das Austrocknen
der Ölfarben zu verhindern, bewahrt man sie in verlöteten Blechbüchsen
[* 12] auf oder bedeckt sie in offenenGefäßen
mit einer
SchichtWasser.
(Ölgemäldedruck) ist eine Anwendung der
Chromolithographie, des
Buntdrucks zur
Nachbildung vonÖlgemälden.
Es sind hierbei zwei
Reihen von
Manipulationen zu unterscheiden: diejenigen, welche dem gewöhnlichen
Buntdruck in jeder Gestalt
und Anwendung eigen sind, und diejenigen, welche mit Rücksicht auf die möglichst täuschende
Nachahmung der äußern
Erscheinung der
Ölgemälde hinzugefügt werden. Der künstlerische
Wert der Erzeugnisse ist fast nur von der Ausführung der
erstern abhängig, während die letztern wesentlich nur eine größere Täuschung bezwecken.
Erste
Reihe der
Manipulationen: Von dem zu vervielfältigenden Gemälde wird eine möglichst genaue
Zeichnung, sei es in Originalgröße,
sei es in beliebiger Verkleinerung, hergestellt und diese auf einen lithographischen
Steinübertragen.
Mit
Hilfe dieser »Konturplatte« kann eine beliebige Anzahl vollkommen genau
übereinstimmender Wiederholungen der
Zeichnung erzeugt werden.
In denEcken sind durch
KreuzePunkte bezeichnet, mit
Hilfe deren
später beim
Drucken die genaue Übereinanderlagerung der verschiedenen Farbenschichten erreicht werden kann. Auf den
verschiedenen
Steinen werden nun
¶
mehr
diejenigen Teile des Bildes (in Kornmanier) ausgeführt, welche je in Einer Farbe erscheinen sollen, dergestalt, daß zunächst
möglichst große Flächen mit einer gemeinsamen Grundfarbe angelegt werden, dann sich die Lokalfarben gegeneinander absetzen,
ferner die Tönung und Modellierung hinzugebracht wird, endlich die letzten Retouchen aufgesetzt werden. Die künstlerische
Vollendung des Ergebnisses ist davon abhängig, daß man sich dem Endresultat ohne Übereilung nähert,
also mit den spätern Platten einzeln nicht zu viel zu erreichen sucht, lieber ein paar Platten mehr in Anwendung bringt.
Namentlich können die Retoucheplatten die künstlerische Feinheit außerordentlich steigern, wenn sie in nicht zu geringer
Zahl geschickt und sauber vorbereitet werden. Um tadellose Abdrücke zu erzielen, ist erforderlich, daß
alle Drucke haarscharf genau aufeinander fallen, und daß alle Platten in bestimmter Reihenfolge und mit einer stets ganz gleichen
Farbe abgedruckt werden. Man pflegt zur leichtern Kontrolle jeder Platte ein kleines Randstückchen zuzufügen, so daß sämtliche
Platten Proben der mit ihnen aufgetragenen Töne an der Bildkante entlang nebeneinander hinterlassen.
Selbst zu scheinbar sehr einfachen Öldrucken werden nicht leicht unter 30 Steine benutzt; in Fällen, wo höchste künstlerische
Vollendung erzielt werden soll, kann sich die Anzahl bis aufs Doppelte steigern. Zweite Reihe der Manipulationen: Das zu den
Öldrucken bestimmte Papier wird zwischen Platten gepreßt, welche demselben das »Korn« der Malerleinwand
geben, wodurch die fertigen Drucke das Ansehen von Gemälden auf Leinwand bekommen. Auch werden der von Natur gleichmäßig
glatten Oberfläche des Abdrucks die sichtbaren Spuren aufgeprägt, welche die Pinseltechnik hinterläßt: man macht größere,
im Original dick und unvermalt aufgetragene Farbenflecke streifig, wie sie durch die Haare
[* 14] des Pinsels werden;
auch setzt man mittels besonderer vertiefter Platten hier und da kleine Häufchen von Farbe auf, um den »pastosen« Farbenauftrag
vieler Künstler nachzuahmen.
Der Ölfarbendruck hat von Anfang an mit dem Vorurteil der Kunstkenner zu kämpfen gehabt, die sich ablehnend
gegen ihn verhielten. So hat er sich an das große Publikum wenden müssen, wobei er sich, um den Ansprüchen
an Wohlfeilheit zu genügen, technisch vernachlässigte. Die Folge war, daß er sich auf Fabrikarbeit beschränken mußte,
und daß auch neuerdings keine Versuche mehr zur künstlerischen Veredelung desselben gemacht worden sind. Einen künstlerischen
Ersatz für den Ölfarbendruck bietet das Farbenlichtdruckverfahren von Troitzsch in Berlin,
[* 15] welchem die Photographie
zu Grunde liegt, und in dem die amtlichen Publikationen der Berliner
[* 16] Nationalgalerie für die »Vereinigung der Kunstfreunde«
hergestellt werden. Über Aquarellfarbendruck s. Lithographie.