(Elaïnsäure, Ölsäure) C18H34O2 findet sich an Glycerin gebunden als Olein
(Oleinsäure-Triglycerid) in den meisten Fetten, am reichlichsten im Mandel- und Olivenöl. Zur Darstellung verseift man die
Fette mit Bleiglätte, zieht aus dem gebildeten Pflaster das oleinsaure Bleioxyd mit Äther aus und zersetzt
es mit Salzsäure. In den Kerzenfabriken wird ein Gemisch von Stearin-, Palmitin- und Oleïnsäure erhalten und letztere daraus durch Pressen
abgeschieden.
Reine Oleïnsäure bildet ein farb-, geruch- und geschmackloses Öl, erstarrt bei +4°, schmilzt wieder bei 14°, löst sich
leicht in Alkohol und Äther, nicht in Wasser, ist mit Wasserdämpfen destillierbar, nimmt an der Luft schnell Sauerstoff auf,
bräunt sich dabei, riecht dann ranzig und reagiert sauer (unveränderte Oleïnsäure kaum). Sie gibt bei trockner
Destillation Sebacinsäure, Essigsäure etc., mit salpetriger Säure isomere Elaidinsäure, mit feuchtem Ätzkali Palmitinsäure
und Essigsäure.
Von ihren Salzen sind die der Alkalien in Wasser löslich, zum Teil schmierig und zerfließlich und durch viel Wasser zersetzbar.
Die übrigen Salze sind in Alkohol und Äther, aber kaum in Wasser löslich und
zum Teil kristallisierbar. Die Alkalisalze sind
Bestandteile der Seifen, das Bleisalz findet sich im Bleipflaster. Die der Stearinfabriken wird durch längeres
Lagern in der Kälte von Stearin- und Palmitinsäure befreit, filtriert und als Olein in den Handel gebracht. Sie dient zum Einfetten
der Wolle, zur Bereitung ordinärer Schmierseifen und zum Putzen von Messing.
(spr. -ong), Insel an der Westküste von Frankreich, gegenüber der Mündung der Charente und Seudre in den Atlantischen
Ozean gelegen, zum Departement Niedercharente gehörig, ist von der Insel Ré und vom Festland durch die Meerengen Pertuis d'Antioche
und Pertuis Maumusson getrennt. Oléron ist 172 qkm groß, im W. felsig, östlich mit Sandbänken umgeben und
erzeugt Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse, Wein und Obst sowie in zahlreichen Salzseen ein feinkörniges Salz.
Zur Sicherung der Schiffahrt sind vier Leuchttürme errichtet. Die 17,720 Einw. sind großenteils Protestanten und als tüchtige
Seeleute bekannt. Die Insel Oléron, im Altertum Uliarus, gehörte ehedem zu Aquitanien, später zum Reich Karls
V. und wurde dann von den Engländern erobert, unter Karl VII. aber diesen wieder genommen und unter Ludwig XIV. befestigt.
Die wichtigern Orte auf Oléron sind: Le Château d'O., mit Citadelle, Lehrerinnenbildungsanstalt, kleinem Hafen, Seebädern, Schiffbau
und (1881) 1727 Einw.;
St.-Georges d'O., mit 4943 Einw., und St.-Pierre d'O., mit Handelsgericht und 1535 Einw. -
Das nach der Insel benannte Oleronische Recht, Roole des Jugements oder Lois d'O. (korrumpiert Rôles de Leyron) ist eine Privatsammlung
von Rechtsgewohnheiten und Urteilssprüchen über Schiffahrt und Seehandel, welche vor dem 14. Jahrh. entstand und durch das
Edikt von 1364 Gesetzeskraft erlangte.
Auch in andern Staaten, in Spanien, den Niederlanden und auf den britischen
Inseln, wurde dieses Seerecht in Anwendung gebracht. Die beste Ausgabe des Oleronischen Rechts ist die von Pardessus in seiner
»Collection de lois maritimes«, Teil 1 (Par. 1828).
Öl; Oleum aethereum, ätherisches Öl;
Oleum amygdalarum, fettes Mandelöl;
Oleum amygdalarum amararum,
ätherisches Bittermandelöl;
Oleum animale aethereum (Dippelii), Tieröl;
Oleum anisi, Anisöl;
Oleum
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anthos, Rosmarinöl;
Oleum aurantii corticis, Pomeranzenschalenöl;
Oleum aurantii florum, Oleum florum naphae, Oleum neroli, Pomeranzenblütenöl;
Oleum bergamottae, Bergamottöl;
Oleum betulinum, Birkenteer;
Oleum cacao, Kakaobutter;
Oleum cadinum, Kaddigöl;
Oleum calami, Kalmusöl;
Oleum camphoratum,
Lösung von 1 Kampfer in 8 Olivenöl;
Oleum carvi, Kümmelöl;
Oleum caryophyllorum, Gewürznelkenöl;
Oleum cassiae, Zimtkassienöl;
Oleum castoris,
Rizinusöl;
Oleum Chaberti, Mischung aus 1 Tieröl und 3 Terpentinöl;
Oleum chamomillae, ätherisches Kamillenöl;
Oleum cham. infusum
(coctum), durch Digerieren von Baumöl mit Kamillenblüten erhalten;
Oleum cinnamomi (ceylanici), Zimtöl;
Oleum cinnamomi cassiae,
Oleum cinnamomi, Oleum cassiae, Zimtkassienöl;
Oleum citri, de cedro, Zitronenöl;
Oleum cocois, Kokosöl;
Oleum crotonis, Krotonöl;
Oleum Dippelii,
s. Tieröl;
Oleum florum naphae, Pomeranzenblütenöl;
Oleum foeniculi, Fenchelöl;
Oleum hyoscyami infusum (coctum), Bilsenkrautöl,
durch Digerieren von Baumöl mit Bilsenkraut erhalten;
Oleum jecoris aselli, Leberthran;
Oleum juniperi, Oleum fructuum juniperi, Wacholderöl;
Oleum juniperi empyreumaticum, Oleum cadinum, Kaddigöl;
Oleum lauri, Oleum laurinum, Oleum lauri unguinosum, expressum, fettes Lorbeeröl;
Oleum lavandulae, Lavendelöl;
Oleum lini, fettes Leinöl;
Oleum lini sulfuratum, Schwefelbalsam;
Oleum macidis, Muskatblütöl;
Oleum majoranae, Majoranöl;
Oleum Martis, s. v. w. zerflossenes Eisenchlorid;
Oleum menthae crispae, Krauseminzöl;
Oleum menthae piperitae,
Pfefferminzöl;
Oleum myristicae, Oleum nucistae expressum, Muskatnußöl;
Oleum neroli, Pomeranzenblütenöl;
Oleum olivarum, Olivenöl;
Oleum palmae Christi, Rizinusöl;
Oleum papaveris, Mohnöl;
Oleum phosphoratum, Lösung von 1 Phosphor in 80 Mandelöl;
Oleum petrae (italicum), Steinöl;
Oleum ricini, Oleum palmae Christi, Rizinusöl;
Oleum rosae, Rosenöl;
Oleum rosmarini, Oleum anthos, Rosmarinöl;
Oleum rusci, Birkenteer;
Oleum sabinae, Sadebaumöl;
Oleum sinapis, ätherisches Senföl;
Oleum succini, Bernsteinöl;
Oleum templinum, das
Terpentinöl des Terpentins von Pinus pumilio;
Oleum terebinthinae, Terpentinöl;
Oleum terebinthinae rectificatum,
rektifiziertes Terpentinöl;
Oleum terebinthinae sulfuratum, Mischung von 1 Teil Schwefelbalsam mit 3 Teilen Terpentinöl;
Oleum thymi,
Thymianöl;
Oleum valerianae, Baldrianöl;
Oleum vitrioli, konzentrierte Schwefelsäure.