(lat.
Mons
[* 5] oliveti, arab.
Dschebel et
Tûr), der als angebliche Stätte der
HimmelfahrtChristi bekannte
Berg östlich
bei
Jerusalem,
[* 6] durch das
Thal
[* 7]
Josaphat davon getrennt, besteht aus
Kalkstein und wird durch flache
Einsattelungen
in drei
Kuppen geteilt, deren nördlichste die höchste
Höhe (828 m) erreicht, während die mittlere (805 m) mit der Häusergruppe
Kefr et
Tûr (»Ölbergdorf«) als der eigentliche Ölberg für die heilige
Stätte gilt, die übrigens schon zu
Davids Zeit ein
Ort religiöser Verehrung war.
HeinrichWilhelmMatthäus, Astronom, geb. zu Arbergen im Herzogtum
Bremen,
[* 22] studierte seit 1777 in
Göttingen
[* 23]
Medizin und ließ sich darauf als praktischer
Arzt in
Bremen nieder, wo er starb. Neben
einer ausgebreiteten ärztlichen
Praxis beschäftigte er sich noch mit
Astronomie,
[* 24] die zuletzt die Hauptaufgabe seines
Lebens
wurde. Mit Jurine in Genf
[* 25] gewann er 1811 durch seine Abhandlung über die
häutige Bräune die
von
Napoleon I. für die
beste
Arbeit über diesen Gegenstand ausgesetzte
Prämie. Er entdeckte 1815 den nach ihm benannten periodischen
Kometen,
[* 26] lieferte
das erste vollständige Verzeichnis aller bis dahin beobachteten
Kometen (129), lehrte in seiner »Abhandlung über die leichteste
und bequemste
Methode, die
Bahn eines
Kometen aus einigen
Beobachtungen zu berechnen«
(Weimar
[* 27] 1797; 3. Ausg. von
Galle, Leipz. 1864) ein noch heute beobachtetes
Verfahren für die direkte Bestimmung der Kometenbahnen und stellte über die
physische
Beschaffenheit der
Kometen etc.
Hypothesen auf, welche noch immer zu den wahrscheinlichsten gehören. Am fand
er die von
Piazzi beobachtete, seitdem aber nicht mehr gesehene
Ceres wieder auf, die
Pallas
und die
Vesta. Außerdem untersuchte er die
Wahrscheinlichkeit eines lunarischen Ursprungs der
Meteorsteine;
[* 28] auch
entwickelte er eine
Methode zur Berechnung der
Sternschnuppen etc.
Seinen Briefwechsel mit
Bessel gab A.
Erman heraus (Leipz.
1852, 2 Bde.). 1850 wurde ihm zu
Bremen eine von
Steinhäuser modellierte Marmorstatue errichtet.
1) Fabrikdorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Bautzen,
[* 29] Amtshauptmannschaft
Zittau,
[* 30] südwestlich bei
Zittau, hat bedeutende Leinenspinnerei,
Jute-,
Leinwand-, Kleiderstoff- und Tischzeugweberei,
Bleicherei, Maschinenfabrikation
und
Eisengießerei, mechanische Spitzenklöppelei,
Papier- und Pappefabrikation, Mühlenbau, Ziegelbrennerei und Thonröhrenfabrikation,
Bierbrauerei,
[* 31] Eisenvitriolsiederei, Braunkohlengruben, große
Baum- und Rosenschulen und (1885) 3658 meist evang.
Einwohner. - 2) Stadt in Österreichisch-Schlesien, Bezirkshauptmannschaft
Jägerndorf, an der preußischen
Grenze und der
EisenbahnJägerndorf-Ziegenhals, hat ein Bezirksgericht, eine
Irrenanstalt, ein Kupferhammer- und
Walzwerk,
[* 32] Deckenerzeugung,
Leinweberei,
Bleicherei und (1880) 2549 Einw.
Farbstoff, welcher mit
Öl ein prachtvolles Veilchenblau liefert, besteht aus
Schwefelkupfer
und wird erhalten, indem man fein verteiltes
Kupfer
[* 33] mit
Schwefel oder Kalischwefelleber erhitzt und das
Produkt auswäscht und
trocknet.