selten mehr als 3 km breit ist.
Letztere bietet gute
Äcker und
Wiesen;
Rinder- und Schafzucht sind beträchtlich, doch hat die
Zucht einer Art kräftiger Ponies (Öländingar) aufgehört. Die
Höfe liegen meist an den abhängigen Seiten des auch mit
zahlreichen
Windmühlen bedeckten Allvar; im S. bei Möckleby befindet sich eine bedeutende Alaunsiederei:
Die einzige Stadt ist
Borgholm. -
Der echte (O. europaeaL., s. Tafel
»Öle
[* 5] etc. liefernde
Pflanzen«) ist ein dornigerStrauch(O.Oleaster Lk. et Hoffmnsg.,
die wilde Form), in der
Kultur ein 6-10 m hoher
Baum mit stark verästelter, immergrüner
Krone, grüngrauer, glatter, imAlter
rissiger
Rinde, weißgrauen Ästchen, sehr kurz gestielten, lanzettlichen oder elliptischen, oberseits grünen, zerstreut
schelferigen, unterseits dicht schelferigen und daher silberweißen, grauen, goldfarbenen oder selbst rostbraunen Blättern,
achselständigen, schelferigen Blütentrauben, kleinen, weißen
Blüten, rundlich-länglicher, schwarzer, in der
Kultur kugelrunder,
umgekehrt eirunder oder ovaler, grüner, weißlicher, rötlicher, blauer oder schwarzer
Steinfrucht
(Oliven)
mit grünlichweißem, öligem
Fleisch und keulenförmiger, knochenharter, einfächeriger, einsamiger Steinschale.
Der Ölbaum stammt aus
Asien, wächst wild an der Ostküste
Afrikas unter 22° nördl.
Br., findet sich jetzt verwildert als »wilder
Ölbaum«
(OleasterPlin.) in den Mittelmeerländern, besonders in
Griechenland,
[* 6] und wird im ganzen Mittelmeergebiet, in der
Krim,
[* 7] auch in
Amerika,
[* 8] besonders in
Mexiko,
[* 9]
Chile
[* 10] und
Peru,
[* 11] wohin ihn schon 1560
Antonio Ribero brachte, in vielen
Varietäten kultiviert, die aber leicht in die Urform zurückschlagen. Er ist der vorzüglichste
Repräsentant der immergrünen
Region und steigt in der
Sierra Nevada bis 950 m, bei
Nizza
[* 12] bis 750 m, am
Ätna
[* 13] bis 690 m. Er erreicht ein
sehr hohes
Alter, leidet aber leicht durch
Frost in kalten
Wintern, wodurch nicht nur die
Ernte
[* 14] einzelner Jahre, sondern der
Bestand ganzer
Plantagen bedroht ist.
Man pflanzt ihn durch
Okulieren,
[* 15]
Samen
[* 16] und
Stecklinge fort; auch kann man ihn auf die gemeine
Rainweide
(Ligustrum) okulieren.
Die
Oliven werden roh und in
Salzwasser gelegt genossen. Meist werden sie aber vor völliger
Reife abgenommen,
in
Kalkwasser gelegt, wodurch sie weicher werden und einen mildern
Geschmack erhalten, und dann entweder in
Salz
[* 17] oder auch in
Essig eingelegt. In dieser Zubereitung bilden sie eine beliebte Vorspeise (hors-d'œuvre). Auch getrockneteOliven
werden gegessen.
In der
Küche werden frische und konservierte
Oliven zu
Ragouts,
Salaten,
Saucen und zum
Garnieren benutzt. Hauptsächlich gewinnt
man aus den reifen
Früchten das
Olivenöl; auch die
Kerne liefern fettes
Öl. Das Ölbaumholz ist
grüngelb, dunkel geädert
und gefleckt, fest und dauerhaft und nimmt gute
Politur an. Auch das
Holz
[* 18] andrer
Arten wird als
Nutzholz
verwertet, so das von O. lanceaLam. auf
Réunion, das von O. undulataJacq. am
Kap als schwanzes
Ebenholz, das von O. paniculataR. Br. in
Neusüdwales und
Queensland als Marmorholz, auch das von O. americanaMich. (s. u.). Ein aus alten
Stämmen schwitzendes,
vanilleartig riechendes
Harz, welches kristallinisches
Olivin
[* 19] enthält, dient in
Italien
[* 20] zum
Räuchern. -
Die
Heimat des Ölbaums ist nicht sicher ermittelt; seine lange Entwickelungsperiode weist auf ein Land hin, wo die
Winter
kurz und mild sind und die trockne
Jahreszeit andauert.
Diese
Bedingungen sind innerhalb des Verbreitungsbezirks des Ölbaums am besten in
Syrien und an der anatolischen
Küste erfüllt. Die Geschichte des Ölbaums reicht bis in das höchste
Altertum. Die Ölfrucht war den
Juden im
Gelobten Land
verheißen, bildete einen bedeutenden Teil des
Reichtums im Land und war nächst dem Feigenbaum und
Weinstock das
Bild des Wohlstandes
und bürgerlichen
Glückes. Die eingewanderten Israeliten fanden den Ölbaum schon vor, und
David und
Salomo
beförderten seinen Anbau.
Die Olivenkultur faßte dann
Fuß auf dem ionischen
Küsten- und Inselboden. Bei den spätern Griechen galt
Athen
[* 23] als der Ursitz
dieser
Kultur.
Solon erließ gesetzliche Bestimmungen über den
Oliven- und Feigenbau, und
Peisistratos soll sich um den Anbau
des Ölbaums in der bis dahin kahlen und baumlosen
Landschaft bemüht haben. In der
Akademie standen die
der
Athene
[* 24] geweihten unantastbaren Ölbäume; sie stammten von der Mutterolive auf der
Burg, die von der
Göttin selbst geschaffen
und später nach der
Verbrennung durch die
Perser von selbst aus der
Wurzel
[* 25] wieder aufgesproßt sein sollte.
Homer kannte die Beziehung des Ölbaums zur
Athene noch nicht. Im 7., jedenfalls im 6. Jahrh. kam der Ölbaum auch
nach
Italien, wo er zur Zeit des
Tarquinius Priscus noch nicht zu finden war. Im 1. Jahrh.
v. Chr. war
Italien das ölreichste
Land. Von
Massilia war mit dem
Wein auch die
Olive inGallien vorgerückt und nach der ligurischen
Küste
gekommen. Wie schon in
Griechenland ein
Kranz von Ölzweigen die höchste Auszeichnung des um das Vaterland hochverdienten
Bürgers sowie der höchste Siegeskreis bei den
Panathenäen und den
OlympischenSpielen war, so trugen bei den
Römern die nicht
im
Feld gewesenen
Diener lorbeergeschmückter
Feldherren einenKranz von Ölzweigen.
Der Ölzweig war das
Symbol des
Friedens, und Besiegte, die um
Frieden zu bitten kamen, trugen Ölzweige in den
Händen. Auf
den
Frieden der höhern
Welt ist dies
übertragen, wenn die
Neophyten in den samothrakischen
Mysterien Ölzweige trugen, oder
wenn auf den Grabsteinen der ältesten
Christen eineTaube mit einem Ölzweig erscheint. Aus der
Sitte,
Ölbäume als Grenzmarken zu setzen, läßt sich das Sprichwort erklären: extra oleas vagari (»über die Ölbäume hinausschweifen«),
für:
Maß und
Ziel überschreiten. Die
Früchte des amerikanischen
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