einen Kautschukfaden, das eigentliche Auge frei lassend, über dem Schild festgebunden
[* ]
(Fig. d). Das Okulieren mit dem »treibenden«
Auge wird im Frühjahr, das mit dem »schlafenden« im Juli bis September ausgeführt; in letzterm Fall wird die Unterlage erst
im folgenden Jahr ziemlich nahe dem eingesetzten Auge abgeschnitten.
1) Olaf Trygveson, Urenkel Harald Harfagars, Sohn Trygves, Unterkönigs in dem östlichen Teil von Wiken, wurde in Rußland
erzogen, wohin seine Mutter nach Ermordung ihres Gatten geflohen war. Nachdem Olaf in England das Christentum
angenommen hatte, ging er 995 mit wenigen Schiffen nach Norwegen hinüber, wo er nach Ermordung des Jarls Hakon als Königssohn
und Beherrscher Norwegens anerkannt wurde. Während seiner kurzen Regierungszeit verwendete er seine ganze Kraft auf Ausbreitung
des Christentums in Norwegen, und es gelang ihm, längs der ganzen Küste von Wiken bis Finnmarken den heidnischen
Götzendienst zu beseitigen und die angesehensten Männer zur Taufe zu bewegen. Zuletzt unternahm er einen Kriegszug nach Wenden
(Pommern), ward aber von den gegen ihn verbündeten Königen Sven von Dänemark und Olaf Schoßkönig von Schweden nach langem
Widerstand besiegt und stürzte sich ins Meer (1000).
2) Olaf II., der Dicke oder Heilige, Sohn Harald Gränskes, geb. 995, unternahm verschiedene glückliche Kriegszüge
nach der Normandie und Großbritannien, wurde 1017 nach Vertreibung der Söhne Hakon Jarls König von Norwegen, ließ sich taufen,
betrieb mit Beharrlichkeit die Christianisierung des Volkes und regierte eine Zeitlang mit Strenge und Gerechtigkeit. Er
eroberte 1025 Island, Schottland, die Orkneyinseln und die Färöer und dehnte die Grenzen Norwegens auch weit nach Schweden aus.
Als aber Knut d. Gr., den er durch einen Angriff auf seine Reiche während seiner Abwesenheit in Rom gereizt hatte, 1028 in Norwegen
selbst erschien, huldigte ihm das gesamte Volk, und Olaf mußte nach Rußland zu seinem Schwager Jaroslaw
fliehen. Als er 1029 einen Versuch machte, sein Reich wiederzuerobern, ward er bei Stiklestad am Drontheimer Fjord von einem norwegischen
Heer geschlagen und getötet Olaf wurde später im Dom zu Drontheim beigesetzt, wegen seines Eifers für die Ausbreitung
des Christentums, das durch ihn zuerst eigentlich den Boden in Norwegen gewann, kanonisiert und 1164 zum
Schutzheiligen Norwegens erklärt. Die Skalden der spätern Zeit haben ihm einen eignen Sagen- und Liederkreis gewidmet,
und
die Gesänge, welche seinen Namen verherrlichen, reichen bis in die Neuzeit herab.
Vgl. Maurer, Norwegens Schenkung an den heil.
Olaf (Münch. 1877).
3) Olaf III. Kyrre (»der Friedfertige«),
Sohn Haralds III. Hardrada, kam nach dessen Tod 1066 nebst seinem Bruder Magnus II. zur
Regierung und herrschte seit 1069 allein. Er war schön, mild und leutselig, liebte das Hofleben des Auslandes und begünstigte
den Handel mit den Fremden, für den er Bergen anlegte. Er starb 1093.
4) Olaf IV. (V.), Sohn Hakons und der Margarete von Dänemark, geb. 1370, wurde 1374 von dem dänischen Reichstag zum König gewählt
und gelangte 1380 auch auf den norwegischen Thron. Er stand unter Vormundschaft seiner Mutter und starb noch vor erlangter Volljährigkeit 1387.
norweg. Orden, gestiftet vom König Oskar I. von Schweden zur Belohnung von Verdienst um König
und Vaterland, Wissenschaft und Kunst. Der Orden hat vier Klassen: Großkreuze, Komture 1. und 2. Klasse und Ritter. Das Ordenszeichen
ist ein achtspitziges, weiß emailliertes, gekröntes Kreuz mit gekröntem angelsächsischen O zwischen
den Flügeln, dem norwegischen Wappen auf dem Avers des roten Mittelschildes und den Worten: »Ret og Sandhet« (»Recht und Wahrheit«)
auf dem Revers. Die Großkreuze tragen außer dem Kreuz am breiten Band einen achtstrahligen Silberstern mit dem darauf liegenden
Kreuz. Die Komture 1. Klasse tragen das Kreuz am Hals und dazu einen dem Kreuz ähnlichen silbernen Schuppenstern,
die Komture 2. Klasse das Kreuz am Hals und die Ritter ein kleineres Kreuz. Das Band ist rot moiriert mit blauer und weißer Doppelkante.
Markt im ungar. Komitat Udvarhely (Siebenbürgen), aus zwei Dörfern bestehend, der höchst gelegene Ort in
Siebenbürgen, 861 m ü. M., auf einer weiten Hochebene, am Rande der Nadelwälder des Hargitagebirges,
hat (1881) 3623 ungar. Einwohner, die starken Holzhandel betreiben.
In der Nähe das Bad Homoród mit erdigen Eisensäuerlingen.
(spr. -ántscho), Departement der mittelamerikan. Republik Honduras, liegt auf dem Binnenplateau, im Becken des
Guayape (des obern Rio de Patuca), zeichnet sich sowohl durch Fruchtbarkeit als durch seinen Reichtum an
Gold und andern Metallen aus.
Viehzucht bildet die Hauptbeschäftigung der auf 30,000 Seelen geschäften Bevölkerung.
Die Goldwäscherei
wird nur noch von armen Indianern getrieben.
Hauptstadt ist Juticalpa, 300 m ü. M., mit 5000 Einw.
Die ehemalige Hauptstadt Olancho, 40 km nördlich davon, liegt jetzt in Ruinen.
1) schwed. Insel in der Ostsee, an der Küste von Småland, von der sie durch den Kalmarsund getrennt wird, gehört
zum Län Kalmar, ist 126 km lang, bis 20 km breit und umfaßt 1320 qkm (23,9 QM.)
mit (1883) 37,519 Einw. Sie zerfällt in zwei Teile:
Allvar, eine bis 41,6 m ansteigende rötliche Kalkmasse, welche den größten Teil der Insel bildet und zur Kultur untauglich
ist, und Landborg, eine Niederung, welche den Allvar rings umgibt und
mehr
selten mehr als 3 km breit ist. Letztere bietet gute Äcker und Wiesen; Rinder- und Schafzucht sind beträchtlich, doch hat die
Zucht einer Art kräftiger Ponies (Öländingar) aufgehört. Die Höfe liegen meist an den abhängigen Seiten des auch mit
zahlreichen Windmühlen bedeckten Allvar; im S. bei Möckleby befindet sich eine bedeutende Alaunsiederei:
Die einzige Stadt ist Borgholm. -
2) Dän. Insel im Limfjord, zum Amt Hjörring gehörig, 24,7 qkm, mit dem Festland mittels eines Dammes verbunden.