Außerdem werden gewonnen
Salz
[* 12] (1880: 933,890
hl) aus
Solquellen und
Petroleum. Auch die
Industrie ist von Wichtigkeit; 1880 beschäftigten
20,699 gewerbliche Anstalten 183,609
Arbeiter, von denen 20,071 in
Eisen- und Stahlwerken
(Produktion 1885:
504,100 T. Roheisen), 14,418 in Mannskleiderfabriken, 12,244 in
Gießereien und Maschinenbauwerkstätten, 9317 bei Zurichtung
von
Bauholz, 7536 beim
Bau landwirtschaftlicher
Maschinen, 7080 in Wagnerwerkstätten, 6269 in
Tabaks- und Zigarrenfabriken Beschäftigung
fanden. Die erste
Eisenbahn wurde 1842 eröffnet; jetzt gibt es 11,792 kmEisenbahnen und 1085 km
Kanäle,
welche den
Eriesee zwiefach mit dem Ohio verbinden. Auf dem
Eriesee hatte der
Staat 1886: 333
Schiffe
[* 13] von 143,375 T.
Gehalt, auf
dem Ohio 106
Schiffe von 31,594 T. - Die gegenwärtige, entschieden demokratische
Verfassung des
Staats trat in
Kraft.
[* 14]
Die erste Niederlassung in Ohio datiert von 1787 und fand an der Mündung des
Muskingum in den Ohio zu
Marietta
statt. 1788 wurde das Land als ein Teil des Western Territory und später unter dem
Namen des Territory
North-West of the Ohio einem
Territorialgouvernement unterstellt, und 1799 versammelte sich die erste Territoriallegislatur zu
Cincinnati,
in dessen
Nähe 1789 die zweite Niederlassung gegründet worden war. Die ersten Ansiedler lebten im steten
Kampf mit den
Indianern,
bis
General Wayne diese 1794 in der
Schlacht am
KleinenMiami besiegte und zum
Frieden zwang.
Nun mehrte sich die
Bevölkerung
[* 15] außerordentlich. Nach der dem Western Territory gegebenen
Organisation
ist in dem Gebiet desselben die Einführung der
Sklaverei auf alle
Zeiten verboten. 1800 gab der
StaatConnecticut die
Jurisdiktion,
die er bis dahin über das Gebiet geübt hatte, auf, reserviert sich indes 3,666,921
Acres Land am
Eriesee (noch heute als
»Western
Reserve« bekannt). 1803 konstituierte sich Ohio als
Staat und ward mit seiner aus demselben Jahr
herrührenden
Verfassung, welche mit geringen Abänderungen bis 1850 in
Kraft war, in die
Union aufgenommen.
linker Nebenfluß der Oder in
Schlesien,
[* 18] entsteht südlich von
Münsterberg,
[* 19] fließt in ihrem Unterlauf mit der
Oder parallel und mündet nach 98 km langem
Lauf bei
Breslau.
[* 20]
Adam Gottlob, berühmter dän. Dichter, geb. zu
Vesterbro, einer Vorstadt von
Kopenhagen,
[* 23] wo sein
VaterOrganist war, wollte
Schauspieler werden, hatte jedoch bei seinem ersten
Auftreten kein
Glück, nahm daher die
Studien wieder auf und widmete sich der
Rechtswissenschaft, nebenbei
sich viel mit der altnordischen Litteratur und
Dichtkunst beschäftigend. Die erste
Frucht seiner romantischen
Studien waren
die »Guldhornene«, welche 1802 erschienen; aber erst seine »Digte«
(Kopenhag. 1803) wiesen ihm seinen
Platz in der dänischen Litteratur an. Er entwickelte sofort eine erstaunliche Thätigkeit
als Dichter.
das große beschreibende Gedicht »Langelandsreisen«;
das religiöse Gedicht »Jesu Kristi gjentagne
Livi den aarlige
Natur«;
die tief bedeutsame symbolische »Vaulundurs
Saga« und endlich »Aladdin, eller den forunderlige
Lampe«,
[* 24] ein meisterhaft dramatisiertes
Märchen aus
»Tausendundeine Nacht«.
Alle diese Gedichte erschienen gesammelt als »Poetiske Skrifter« (1805, 2 Bde.).
Mit Unterstützung des
Staats machte er 1805-10 eine
Reise durch
Deutschland,
[* 25] die
Schweiz,
[* 26]
Frankreich und
Italien,
[* 27] auf welcher
er die persönliche Bekanntschaft der größten deutschen Dichter machte und mehrere seiner
Tragödien dichtete, z. B.
»HakonJarl«,
»Baldur hin gode«, »Palnatoke«,
»Axel og Valborg«, auch mehrere Werke ins Deutsche
[* 28] übersetzte und
(1809) in deutscher
Sprache
[* 29] die Künstlertragödie: »Correggio« schrieb. Nach seiner Rückkehr ins Vaterland wurde er 1810 zum
Professor der
Ästhetik in
Kopenhagen ernannt. Er gab dann heraus: Vorlesungen über
Joh.
Ewald (1810-11) und über
Schiller (1811-12);
das dramatische
Märchen »Fiskeren« sowie den Gedichtcyklus
»Frederiksberg«
(1817) u. a.
Bald darauf (1817 und 1818) unternahm er eine zweite
Reise ins
Ausland (erzählt in »En
Reise
fortalt i
Breve til mit Hjem«, 1818),
»Hroars Saga« und die Tragödie »Fostbrødrene« (1817) schrieb. Nach seiner Rückkehr verfaßte
er das anmutige dramatische Idyll »Den lille Hyrdedreng« (1818) und die großartige epische Dichtung »Nordens Guder« (1819).
Inzwischen war Baggesen (s. d.) nach Dänemark
[* 34] zurückgekehrt und hatte mehrere der neuesten Werke Öhlenschlägers heftig
angegriffen. Dies gab Veranlassung zu einem Kampf, in welchem unter andern P. Hjort, A. E. Boye, C. Hauch
und PoulMöller für Öhlenschläger auftraten, während er selbst sich daran nur durch eine satirische Szene in »Fiskeren« und die »Erkläring
til Publikum« (1818) beteiligte.
Darauf gab er die Tragödie »Erik og Abel« (1820) und einen Band
[* 35] Schauspiele (1827) heraus, worin die Tragödie
»Väringerne i Miklagaard«, welche den kritischen Streit aufs neue entfachte,
nur daß ihn J.L. ^[JohannLudwig] Heiberg in ruhigerer und geistvollerer, für die Ästhetik fruchtbarer Weise führte. Ferner
veröffentlichte Öhlenschläger: »Nye poetiske Skrifter« (1828-29, 3 Bde.),
worin unter anderm das Heldengedicht »Hrolf Krake« mit
einem originellen Metrum und die Tragödie »Langbarderne« sowie das Lustspiel »Trillingsbrødrene fra Damask« enthalten waren.
Im J. 1829 wurde Öhlenschläger in der Domkirche zu Lund von Tegnér als nordischer Sängerkönig mit einem Lorbeerkranz gekrönt, eine
Handlung, welche sehr viel dazu beitrug, die Dänen und Schweden
[* 36] einander wiederum zu nähern. Nach einer
kleinern Reise durch Deutschland gab er »Prometheus« (1832-34),
eine Monatsschrift für Poesie, Ästhetik und Kritik, ferner die
Tragödien: »Tordenskjold« und »Dronning
Margreta« sowie den Gedichtcyklus »Norgesreisen« (1834) heraus,
letzterer auf einer Sommerreise durch Norwegen geschrieben, wie durch eine andre Reise durch Fünen (1835) der Gedichtcyklus
»Fyensreisen« hervorgerufen ward. Weiter erschienen:
die Tragödie »Sokrates« (1836),
die meisterhaft dargestellte »Ørvarodds Saga« (1841) und das Trauerspiel »Dina« (1842),
eins
der frischesten Werke seiner spätern Jahre. 1844 und 1845 besuchte er nochmals Deutschland sowie Paris, Brüssel,
[* 37] Antwerpen
[* 38] und Amsterdam
[* 39] und veröffentlichte nach seiner Rückkehr die Tragödie »Amleth« (1846). Seine Reise durch Schweden 1847 glich
einem Triumphzug. Seine letzten Werke waren: die Tragödie »Kjartan og Gudrun« (1848),
das didaktische Gedicht »Digtekonsten«
und ein neuer Romanzencyklus: »Regnar Lodbrog« (1849). Er starb als
dänischer Konferenzrat in Kopenhagen, wo vor dem Nationaltheater jetzt seine Statue (von Bissen) steht. Öhlenschläger hat in der dramatischen
Litteratur Dänemarks, vorzüglich im Trauerspiele, eine neue Epoche begründet, während er vermöge seiner
großen Produktivität und genialen Auffassung auch auf andern Gebieten der Poesie eine nicht gewöhnliche Herrschaft errungen
hat.
In denDramen, welche nordische Sage und Geschichte behandeln, hat er zwar den nationalen Boden für die Dichtung wiedererobert;
aber der weiche, sentimentale Ton stimmt nicht ganz zu der Heldenzeit des Nordens, während die Klarheit
und Tiefe, die Öhlenschläger charakterisieren, ihn für alle Zeit zu einem der bedeutendsten Dichter stempeln.
Öhlenschläger übertrug auch HolbergsLustspiele ins Deutsche (Leipz. 1832-33, 4 Bde.),
ebenso die Tragödien des Schweden v. Beskow (das. 1841, 3 Bde.)
und bearbeitete den alten deutschen Roman »Die InselFelsenburg« dänisch unter dem Titel: »Øen i Sydhavet« (Kopenh. 1824; deutsch,
Tübing. 1826, 4 Bde.). SeinLeben ist beschrieben in »Oehlenschlægers Levnet, fortalt af ham selv«
(1830-31) und in seinen »Erindringer« (hrsg.
von seinem Sohn,
Kopenh. 1850, neue Ausg. 1872; deutsch,
Leipz. 1850-51, 4 Bde.). Eine kritische
Ausgabe seiner »Poetiske Skrifter« besorgte F.L. Liebenberg (Kopenh.
1857-62, 32 Bde.). Deutsch erschienen seine Werke gesammelt Breslau 1829-30, 18 Bde., und 1839, 21 Bde.;
»Dramatische Dichtungen« (Hamb. 1835) u. »Neue dramatische Dichtungen« (Leipz. 1850, 2 Bde.);
»Gedichte« (2. Aufl., Stuttg.
1844).