Asgard. Nach vielen siegreichen
Kämpfen hätte er vor den
Römern weichen müssen und sei nach mannigfache
Zügen nach
Schweden
[* 2] gekommen, wo er zu
Sigtuna einen
Tempel
[* 3] gebaut, den Opferdienst und überhaupt die religiösen Einrichtungen nach der
Sitte
der
Asen gestaltet hätte und Gesetzgeber und
Vater der
Kultur geworden wäre. Vgl.
Wodan.
Als später einePestTheben heimsuchte und der König wegen eines Rettungsmittels nach
Delphi schickte,
befahl das
Orakel, den
Mörder des
Laios aus
Theben zu entfernen. Infolge der Nachforschungen nach demselben kam es denn an den
Tag, daß Ödipus selbst seines
VatersMörder und zugleich der
Gatte seiner
Mutter sei, worauf er sich in der
Verzweiflung, nachdem sich
Iokaste erhängt hatte, das Augenlicht zerstörte. Aus seiner Vaterstadt vertrieben, durchzog er in
Begleitung seiner Tochter
Antigone als Bettler das Land und ging schließlich nach
Athen,
[* 7] wo er im
Hain derEumenidenRuhe fand
und starb.
Die
Sage findet sich in ihren Hauptzügen schon beiHomer, Hesiod und den Kyklikern; von den Dramatikern
wurde sie in der
Folge vielfach erweitert und umgestaltet.
Sophokles behandelte sie in seinen drei noch erhaltenen Meistertragödien:
»König, »Ödipus auf
Kolonos« und
»Antigone«, und auch
Äschylos und
Euripides haben sie als Gegenstand von
Tragödien gewählt.
Vgl.
Fr.
Hermann, Quaestionum
Oedipodearum capita tria (Marb. 1837);
Von seinem
Heer zum König von
Italien ausgerufen und als römischer
Patricius anerkannt, herrschte Odoaker nun über
Italien mit
Kraft
[* 14] und
Weisheit. Er überwies zwar den
Söldnern, die ihn auf den
Thron
[* 15] erhoben hatten, ein Drittel des Grundbesitzes in
Italien, achtete aber die
GesetzeRoms, ehrte den
Senat und überließ die
Verwaltung,
Rechtspflege und Steuererhebung einheimischen
Beamten; obwohl Arianer, übte er doch gegen den römischen
Klerus Duldung. 481 unternahm er einen
Feldzug nach
Dalmatien, um
die
Mörder des
KaisersNepos zu bestrafen und diese
Provinz dem
Reich zu sichern, 487 einen gleichfalls glücklichen
gegen die
Rugier an der
Donau. Dagegen zog 489 auf Anstiften des Rugierfürsten
Friedrich der Ostgotenkönig
Theoderich, vom
griechischen
KaiserZeno zum kaiserlichen
Feldherrn ernannt, gegen Odoaker nach
Italien. Am Sontius
(Isonzo)
[* 16] bei
Aquileja, zum zweitenmal
bei
Verona
[* 17] und zum drittenmal an der
Adda(11. Aug. 490) besiegt, mußte sich Odoaker nach
Ravenna zurückziehen,
von wo aus er drei Jahre lang gegen die Ostgoten kämpfte, welche in der
Nähe der Stadt ein festes
Lager
[* 18] bezogen hatten.
Endlich
zwang ihn
Hungersnot, die tapfer verteidigte Stadt 27, Febr. 493 vertragsmäßig zu übergeben. Aber bald nach dem Einzug
Theoderichs, 5. März 493, ward Odoaker bei einem
Gastmahl durch
Theoderich selbst niedergestoßen.
Sein Sohn und
viele seiner
Freunde teilten dieses
Schicksal.
Oedogonium capillare Ktz.,
häufig in
Gräben und stehenden Gewässern wachsend, bildet mit einigen
Konfervaceen, wie Cladophora fracta Ktz.,
wenn das
Wasser verschwindet, das sogen.
Meteorpapier, eine filz- oder watteartig verwebte und verblichene
Masse, welche oft ausgetrocknete
Teiche und überschwemmt gewesene
Wiesen bedeckt
(Wiesentuch,
Wiesenleder,
Oderhaut).
(in
Österreich
[* 22]O'Donel), eins der ältesten
GeschlechterIrlands, dem die heutige
GrafschaftDonegal, die alte
Landschaft Tyrconnel, gehörte, nachweisbar seit dem 11. Jahrh., war während des
Mittelalters fortwährend
in Streitigkeiten teils mit den Engländern, teils mit andern irischen Dynastengeschlechtern, namentlich den O'Neals, verwickelt.
Seit im Anfang des 17. Jahrh. die
katholische Kirche in
Irland hart verfolgt wurde, sank die Macht des
Hauses;
Roderich O'Donnell, das
Haupt desselben, mußte 1607 auf den
Kontinent flüchten. Bei der irischen
Erhebung von 1689 und 1690 spielte
Balderik O'Donnell eine hervorragende
Rolle, allein nach
¶
3) JosephHeinrich O'Donnell, Graf von Abispal, geb. 1769 in Spanien,
[* 35] trat jung in die spanische Garde und nahm an dem KriegSpaniens gegen
die Franzosen 1795 teil. In dem spanischen Insurrektionskrieg gegen Napoleon I. 1810 stieg er zum General
auf und erhielt den Oberbefehl in Katalonien. Durch einen Sieg bei La Bispal erwarb er sich den Titel eines Grafen von Abispal,
wurde aber dann mehrmals geschlagen, so 23. April bei Levido und bei Vich. Im Streit mit den Cortes
Anfang 1814 ward er eingekerkert.