eine eigentümliche, zwischen
Elektrizität,
[* 2]
Magnetismus,
[* 3]
Wärme
[* 4] und
Licht
[* 5] stehende
Kraft,
[* 6] welche der
FreiherrKarl v.
Reichenbach
[* 7] (s. d.) entdeckt haben will. Das Od soll nach ihm eine eigne
Gruppe sinnlich wahrnehmbare Vorgänge veranlassen, für die wir bis jetzt weder ein
Maß noch ein andres Erkennungsmittel
haben als den menschlichenNerv und auch diesen nur unter den eigentümlichen Umständen der sensitiven
Reizbarkeit. Das Od soll von diesen sogen.
Sensitiven durch das Allgemeingefühl, durch die
Zunge und durch das
Auge
[* 8] empfunden
werden, und zwar in polarischer Verschiedenheit als angenehm kühle oder widrig warme
Empfindung (resp.
Geschmack), je nachdem
es dem einen oder andern
Pol von
Magneten,
Kristallen, organischen
Wesen etc. entströmte.
Die meisten
Physiker von
Fach haben aber einer solchen Naturkraft die
Existenz abgesprochen, während einige Physiologen und
Ärzte sich durch fortgesetzte
Versuche von der Wirklichkeit einiger hierher gehörigen
Erscheinungen überzeugt haben wollen.
türk. Bezeichnung für diejenige weiße Sklavin, welche zu ihrem
Herrn in ein vertrauteres
Verhältnis getreten ist. Die
Stellung der Odaliske nähert sich sehr derjenigen einer angetrauten
Frau.
Sobald sie ihrem
Herrn ein
Kind gebiert, ist sie frei, ihr
Kind ist legitim. Im kaiserlichen
Harem gibt es
Hunderte von Odalisken,
meist Kaukasierinnen, aus deren Zahl der
Sultan, der niemals eine freie Türkin heiraten darf, in der
Regel vier
Kadinen wählt, unter welche die übrigen Odalisken als Dienerinnen verteilt werden. Zu den Odalisken gehören die
Favoritinnen (Ikbal), d. h. diejenigen
Insassen des
Harems, denen der
Sultan thatsächlich seine
Gunst zugewendet hat, die Guieuzdes,
auf welche der
Sultan sein
Auge geworfen hat, und die also als Aspirantinnen auf die bessern obern
Stellungen
anzusehen sind, und schließlich die übrigen Sklavinnen, welche in Kalfas (Meisterinnen) und Alaikes (Schülerinnen) zerfallen,
von denen
die hübschesten als Musikantinnen, Sängerinnen, Tänzerinnen und Schauspielerinnen für
Pantomime ausgebildet
werden.
Mit dieser
Stellung beginnt die
Mehrzahl der Odalisken ihre Laufbahn.
Alle Odalisken stehen unter dem Oberbefehl
der Sultanin
Mutter
(Valide) und deren Stellvertreterin, der Hasnadar Ousta, Schatzmeisterin oder Generalintendantin und Zeremonienmeisterin
des
Harems. Es ist entschieden falsch, die Odalisken als Zimmermägde zu betrachten; sie sind Sklavinnen, aber Sklavinnen
in bevorzugter
Stellung und nicht Mägde. Auch die Odaliske, welche nicht
Kadin ist, wird Sultanin
Valide, sobald
ein von ihr geborner Sohn den
Thron
[* 13] besteigt.
Seine straffe
Organisation verdankt der
OrdenThomas Wildey, einem 1817 aus seiner Geburtsstadt
London
[* 15] nach
Amerika
[* 16] ausgewanderten einfachen
Handwerker, dem
Vater der amerikanischen
Logen. Die
Logen der stehen unter Distrikts-Großlogen
und diese unter »unabhängigen Großlogen«, deren es drei gibt: die souveräne
Großloge der
Vereinigten Staaten,
[* 17] die Großloge von Australasien und die Großloge des
DeutschenReichs.
Der Vorsitzende derselben führt den
NamenGroß-Sire.
Förderung praktisch-humaner Bestrebungen unter den Genossen und in der menschlichen
Gesellschaft überhaupt, Unterstützung
Dürftiger, der
Witwen und Waisen wie auch strebsamer junger Leute, geistige und sittliche
Ausbildung sind
Zwecke der
Verbindung.
Nach
Deutschland
[* 18] wurde der
Orden der durch den Amerikaner
Morse nach 1870 verpflanzt, und es besteht
jetzt eine deutsche Großloge mit 56 Unter- und 5 Distrikts-Großlogen. Es erscheinen ein
»Adreßbuch der für
Deutschland«
und eine
Zeitschrift: »Der Oddfellow« (beide in
Leipzig).
[* 19] Die Zahl der Mitglieder in
Deutschland beträgt 3000, diejenige sämtlicher
Mitglieder einige
Millionen. In
Großbritannien
[* 20] allein gibt es gegen 4000
Logen mit 800,000 Mitgliedern.
Freimaurer- und odd Fellows-Logen stehen nicht miteinander in engern Beziehungen, aber bei Wohlthätigkeitsakten
wirken beide vielfach zusammen.
Vgl. Andräas, Der
Orden der Odd Fellows (Leipz. 1882).
(griech.), diejenige Form der lyrischen
Poesie (s.
Lyrik), welche der
Ausdruck einer durch (religiöse oder weltliche)
Ideen hervorgerufenen ekstatischen Gemütsstimmung ist. Durch die ekstatische
Natur der dargestellten Gemütsstimmung unterscheidet
sich die Ode von der beschaulichen
(Hymnus, philosophisches
Lehrgedicht), durch den Umstand, daß dieselbe durch
Ideen verursacht ist, von der dithyrambischen
Lyrik, welche der
Ausdruck einer durch sinnlichen
Rausch (Weinrausch: Dithyrambus;
Liebesrausch:
»Rhapsodie der
Leidenschaft«) hervorgerufenen
Gemütsbewegung ist. Der
Charakter der Ode ist daher stets ein erhabener,
gleichviel ob die begeisternden
Ideen¶
mehr
religiöse (geistliche Ode) oder weltliche (weltliche Ode) sind;
ihre Einheit (wie jedes lyrischen Gedichts) die der Gemütsstimmung
und daher weder an die zeitliche Auf- noch an die logische Aufeinanderfolge ihrer Gedanken gebunden (lyrische Sprünge);