der Hauptabfluß des
Bruches seit der
Korrektion durch die
FauleObra oder den Obrzyckofluß erfolgt, der bei Tschicherzig in
Brandenburg
[* 2] rechts in die Oder mündet und vom Rudensee ab 30 km schiffbar ist. Die
FauleObra entspringt nördlich von
Brätz.
(spr. -witj),Dositheus, verdienstvoller serb. Schriftsteller und Gelehrter, geb. 1739 zu
Tschakowo im
Banat, trat 1753 heimlich in das
Kloster Opowo in
Syrmien ein, wo er sich in asketische
Bücher vertiefte und zum
Diakon geweiht wurde, führte dann viele Jahre ein Wanderleben in
Dalmatien, auf dem
BergAthos und in
Smyrna, wo er drei Jahre
lang die Vorlesungen des Griechen Hierotheos hörte, in
Albanien,
Korfu,
[* 3]
Wien,
[* 4]
Italien
[* 5] und
Konstantinopel,
[* 6] überall als
Erzieher und
Lehrer thätig und sich mit den
Sprachen und
Litteraturen des
Altertums wie der neuern
Zeiten bekannt
machend.
Als er 1783 als
Erzieher zweier
Rumänen nach
Halle
[* 7] kam, hörte er selbst noch fleißig
Philosophie,
Ästhetik undTheologie
und gab sein interessant geschriebenes
Buch
»Leben und
Abenteuer« (»Život i priključenija«, Leipz.
1783) heraus, dem bald »Ratschläge des gesunden Menschenverstandes« (»Sověti
zdravago razuma«, das. 1784) und »Die
Fabeln des Äsop« (das. 1788) folgten. Obradovic hatte inzwischen auch
England besucht, lebte
dann mehrere Jahre in
Wien, seit 1802 inVenedig
[* 8] und siedelte 1806 nach
Belgrad
[* 9] über, wo er zum
Senator
und Unterrichtsminister ernannt wurde und starb.
Obradovićs
Schriften, unter denen noch die »Sammlung moralischer
Sachen«
(»Sobranie nravoučitelnych veščej«,
Wien 1793) hervorzuheben
ist, waren grundlegend und epochemachend für die serbische Litteratur, weil in ihnen zum erstenmal die wirkliche
serbische Volkssprache (statt der bisher üblichen kirchenslawischen Büchersprache) zur Anwendung kam und ein moderner,
auf
Humanität und
Wissenschaft beruhender
Inhalt geboten wurde. Obradovic genießt daher als der erste wirkliche Volksschriftsteller
der
Serben hohes Ansehen. Die beste
Ausgabe seiner Werke ist die von G. Vozarović veranstaltete
(Belgrad 1833-45, 10 Bde.).
serb. Fürstenfamilie, begründet von
Milosch Obrenowitsch I. (s. d.), Sohn Teschos, der die
WitweObrens von Brusnizza
geheiratet hatte;
Milosch nahm 1810 den
Namen Obrenowitsch an, regierte als
Fürst 1817-39, worauf ihm seine
SöhneMilan Obrenowitsch II. (1839)
und
Michael Obrenowitsch III. (1839-42) folgten.
Letzterer ward von den
Serben vertrieben, welche die
FamilieKarageorgiewitsch
auf den
Thron
[* 10] beriefen. 1858 kehrten die Obrenowitsch aus der
Verbannung zurück, und
Milosch regierte wieder von 1858 bis 1860,
Michael
von 1860 bis 1868; diesem folgte sein.
VetterMilan Obrenowitsch IV. (s. d.), der 1882 den Königstitel annahm.
(spr. o-breien), 1)
SirLucius O'Brien,
Lord Inchiquin, geb. wurde 1843
Lord Lieutenant in
Clare und gehörte
als Parlamentsmitglied für
Clare von 1826 bis 1830 und 1847-52 zu den standhaftesten Anhängern konservative und protektionistischer
Grundsätze. Infolge des am erfolgten Ablebens eines Seitenverwandten, des
Marquis von Thomond,
erbte O'Brien die irische Baronie von Inchiquin und trat als irischer Repräsentativpeer ins
Oberhaus. Er starb
2)
WilliamSmith,
Bruder des vorigen, geb. zu Cahirmoyle, wurde 1826 für
Ennis und 1832 für
Limerick ins
Unterhaus gewählt und beteiligte sich seit letzterm Jahr aufs entschiedenste an der irischen Repealbewegung.
In seiner
Schrift »Reproductive employment«
(Dublin
[* 11] 1847) entwickelte er
Ansichten über die Maßregeln, die zur Beseitigung
der materiellen
Leiden
[* 12]
Irlands getroffen werden müßten. Als 1848 die
Unruhen in
Irland einen gefährlichenCharakter
annahmen und O'Brien im Mai das irische
Volk zum
Aufstand gegen
England aufforderte, wurde ein Verhaftsbefehl gegen ihn und andre
Häupter des
JungenIrland erlassen.
Der von O'Brien gesammelte
Haufe ward in die
Flucht gejagt, O'Brien selbst ergriffen und 9. Okt. als
Hochverräter zum
Tod verurteilt, aber von der
Regierung zu lebenslänglicher
Deportation nach
Australien
[* 13] begnadigt, wohin er sich im Juli 1849 einschiffte. 1854 erhielt er vollständige
Begnadigung, kehrte zwei Jahre darauf nach
Irland zurück und starb in
Bangor.
Nikolai Nikolajewitsch, russ.
General, geb. 1829, trat 1848 in die
Armee ein, widmete sich von Anfang an
mit besonderm
Eifer und Erfolg den
Militärwissenschaften und veröffentlichte bereits 1850 seine erste
Schrift:
»Versuch
einer Geschichte der
Kriegskunst in Rußland«. 1852 wurde er zur weitern wissenschaftlichen
Ausbildung zur
Nikolai-Akademie
des
Generalstabs kommandiert, gab 1853 eine »Übersicht über die handschriftlichen
und die gedruckten
Denkmäler, die sich auf die Geschichte der
Kriegskunst bis zum Jahr 1725 beziehen« heraus, wurde 1856 zum
Professoradjunkten und 1857 zumProfessor der Militärstatistik an der
Nikolai-Akademie und 1861 zum Mitglied
des gelehrten Militärkomitees ernannt. 1866 erhielt er unter Beförderung zum
Generalmajor das
Amt eines Vorsitzenden dieses
Komitees und hatte an der Armeeorganisation, der Redaktion des
Reglements für die
Wehrpflicht und der Ausarbeitung der Bestimmungen
über die Reichslandwehr und die
Ersatz-, Lokal- und Reservetruppen hervorragenden
Anteil. 1871 wurde er
Generalà la suite des
Kaisers und 1873
Generalleutnant. Im russisch-türkischen
Krieg 1877 ward er dem
Generalstab der Kaukasusarmee
unter dem
GroßfürstenMichael zugeteilt und führte durch seine
Anordnung der von
Lazarew ausgeführten Umgehungsbewegung den
Sieg am
Aladja Dagh(15. Okt.) herbei. 1878 ward er zum Generaladjutanten und 1881 zum
Chef des
GroßenGeneralstabs
ernannt. Sehr wertvoll ist das von Obrutschew 1874 herausgegebene statistische Werk »Wojenno-statistischeskij
Obornik«.
Syrt (ObtschejSyrt), flacher Höhenzug, welcher sich bei seinem höchsten
Punkte, dem Kujan
Tau, vom Uralgebirge
abzweigt und in der
Richtung nach
SW., die russischen
GouvernementsUfa,
Orenburg und
Samara durchstreichend,
bis zur
Wolga reicht. Er bildet die
Wasserscheide zwischen
Wolga und
Ural und nicht nur die nördliche
Grenze der aralo-kaspischen
Niederung, sondern zugleich ein
Stück der natürlichen Grenzlinie zwischen
Europa
[* 14] und
Asien
[* 15] (s.
Europa, S. 920). Seine
Höhe steigt
von
SW. nach
NO. von 100 bis über 500 m. Während der südliche Abhang den asiatischen
Steppencharakter trägt, ist der nördliche von schönen Laubwäldern bedeckt. Bekannt ist sein
Reichtum an
Kupfer,
[* 16] besonders
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