(spr. -chāka),Staat der Bundesrepublik
Mexiko,
[* 9] grenzt gegen
Osten an
Chiapas, gegen N. an
Veracruz und
Puebla,
gegen
W. an
Guerrero, gegen
S. an den
GroßenOzean und umfaßt 74,546 qkm (1353,8 QM.).
Oajaca ist ein Gebirgsland, welches im
NW. durch eine Querkette mit dem Randgebirge des
Plateaus von
Anahuac zusammenhängt und
sich nach dem
Golf von
Mexiko, dem
StillenOzean und dem
Isthmus vonTehuantepec (s. d.) hin abdacht. Die höchsten
Punkte liegen
in der östlichen Hälfte desStaats, und dort erblickt man von dem zu 3990 m ansteigenden Zempoaltepec
gleichzeitig beide
Meere.
Hauptfluß ist der
Rio
[* 10]
Verde, der in den
StillenOzean mündet. Das
Klima
[* 11] des
Staats ist im allgemeinen sehr angenehm, mild und
gesund, an der Seeküste und in den tiefen
Thälern heiß, im
Hochland kühl. Auch während der trocknen
Jahreszeit sind
Regen häufig; an der
Küste kommen oft gefährliche
Stürme vor. Auch
Erdbeben,
[* 12] jedoch nicht von gefährlicher
Natur, sind in Oajaca nicht selten. Die
Bevölkerung
[* 13] (1882: 761,274) besteht vorwiegend aus
Indianern, welche zu den stammverwandten
Stämmen der Mixteken, Zapoteken und Mixe gehören.
Die Seehäfen des Gebiets haben noch wenig
Verkehr, der
Handel geht beinahe gänzlich über den
Hafen von
Veracruz. Das Land enthält merkwürdige
Altertümer, wie die
Ruinen prächtiger
Tempel
[* 17] und
Paläste zu Mitla, dem aztekischen
Miguitlan, dem ehemaligen Sitze zapotekischer Priesterherrlichkeit, die Reste indianischer Tempelbauten in der
Nähe von Achiutla
u. a. -
Die gleichnamige, 1522 gegründete Hauptstadt liegt in einem fruchtbaren
Thal
[* 18] am
Fluß Atoyac, 1542 m ü. M.,
und hat (1882) 27,273 Einw. Unter den
Plätzen sind die
Plaza mayor und der Marktplatz, unter den öffentlichen Gebäuden der
Regierungspalast, der
Palast des
Bischofs (in der Bauart den altzapotekischen Priesterpalästen zu Mitla nachgeahmt), die große, 1729 vollendete
Kathedrale, das Dominikanerkloster mit reicher
Kirche auf dem nördlichsten höchsten
Punkte der Stadt und
die Alhóndiga, eine geräumige Fruchthalle am Marktplatz, hervorzuheben.
Die Stadt besitzt ein
Institut für Fachstudien, mit 34
Professoren, ein Priesterseminar (Seminario Tridentino) spanischer
Gründung, eine öffentliche
Bibliothek von 14,000
Bänden, ein Irrenhaus, ein Armenhaus und ein
Theater.
[* 19] Die
Industrie der verhältnismäßig sehr wohlhabenden Stadt besteht hauptsächlich in der Fabrikation von
Zigarren,
Schokolade,
Wachslichten,
Seife, Baumwollweberei etc. Oajaca ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Es ist mit reifenden
Gärten umgeben und hat
einen fast das ganze Jahr über klaren, unbewölkten
Himmel.
[* 20] Dicht dabei liegen
Villa de
Santa Maria de
Marquesádo, Hauptort eines Marquisats des
Fern.
Cortez, und das von
Azteken bewohnte Dorf Xalatláco. S.
Karte
»Mexiko«.
(kopt. Uah, arab.
Wāh), die in
Wüsten vorkommenden kulturfähigen Landstriche, welche man mit
Inseln im Sandmeer
verglichen hat. Die Oasen Nordafrikas sind bassinartige, von Bergketten und Hügelzügen umgebene Vertiefungen, die
entweder durch einen kleinen, aus dem spärlichen Regenwasser angesammelten
Bach oder
See bewässert werden
oder aus
Quellen, die einer der umgebenden Hochflächen entspringen. Diese Wasseransammlungen bedingen die Bewohnbarkeit der
Oasen, indem sie eine rege
Vegetation hervorrufen, welche hauptsächlich durch die
Dattelpalme
(Phoenix dactylifera), die Dumpalme
(Crucifera thebaica), den arabischen
Gummibaum
(Acacia vera) und den Mannastrauch
(Tamarix africana) charakterisiert
ist.
(spr. ohts),Titus, engl. Abenteurer, geb. 1619 als Sohn eines baptistischen
Predigers, studierte zu
Cambridge, wurde
Vikar der anglikanischen
Kirche, trat 1677 zur katholischen
Kirche über und ging ins
Ausland, kehrte 1678 nach
England zurück und beschuldigte, wieder protestantisch geworden, vor
¶
mehr
dem Parlament den Papst und die Jesuiten sowie die englischen Katholiken, sogar die Königin selbst, eines von ihm erdichteten
großen Komplotts gegen das Leben des Königs und der englischen Protestanten, was eine große Aufregung verursacht und scharfe
Maßregeln gegen die Katholiken sowie zahlreiche Hinrichtungen zur Folge hatte, während Oates reich belohnt
wurde. Nach Jakobs II. Thronbesteigung wurde er wegen falschen Zeugnisses zum Pranger, Auspeitschen und zu lebenslänglichem
Gefängnis verurteilt (1685). Nach Jakobs II. Flucht freigelassen, wandte Oates sich 1689 an das Oberhaus um Kassierung seines
Urteils. Die Lords lehnten den Antrag ab, doch wurde Oates nach langen Verhandlungen zwischen beiden Häusern
begnadigt und empfing einen Jahrgehalt von 300 Pfd. Sterl. Später trat er zu den Baptisten über, wurde aber von ihnen bald
wieder ausgestoßen und starb in London.
[* 28]