letztern antherenlos sind. Dieselben haben nämlich breite, blumenblattartige
Filamente und tragen an beiden Seitenrändern
die parallel stehenden
Antheren. Der
Fruchtknoten wird von mehreren quirlständigen, miteinander und mit dem Blütenboden verwachsenen
Karpellen gebildet und ist daher vielfächerig; jedes
Fach enthält zahlreiche anatrope
Samenknospen auf den Scheidewänden.
Bei den Unterfamilien der Cabombeae und Nelumboneae sind die Karpiden dagegen nicht verwachsen.
Die letztgenannten haben einen kreiselförmigen Blütenboden, auf dessen Oberfläche die
Fruchtblätter in
Gruben eingesenkt
sind. Auf dem
Scheitel des
Fruchtknotens befindet sich eine sitzende oder etwas gestielte, strahlig gestreifte, schildförmige
Narbe. Die
Frucht ist bei den einheimischen Nymphäaceen weich, beerenartig, von der stehen bleibenden
Narbe gekrönt und zerfällt erst allmählich durch
Fäulnis. Die zahlreichen kugeligen oder eiförmigen
Samen
[* 2] liegen in einem
Fruchtbrei und enthalten ein stärkehaltiges
Perisperm, in welches der von dem
Embryosack
[* 3] umgebene, gerade
Keimling eingesetzt
ist.
(griech.), bei den Alten diejenigen Bauwerke, welche die Quellenbehälter
enthielten und unter den
Schutz der
Nymphen gestellt waren.
Sie hatten teils eine grottenartige
Anlage, teils die Form eines
säulengetragenen, gekuppelten Rundbaues und dienten sowohl dem allgemeinen Wasserbedürfnis als auch dem bei Hochzeitsfeierlichkeiten
eingeführten
Gebrauch der
Abwaschung mit heiligem Quellwasser.
in der griech.
Mythologie weibliche
Gottheiten niedern
Ranges, welche als
Personifikationen der
Kräfte der
Natur
in allen
Kreisen derselben teils als Begleiterinnen höherer
Gottheiten (des
Dionysos,
[* 6] der
Artemis,
[* 7]
Aphrodite
[* 8] etc.), teils als
selbständig wirkend gedacht wurden. Sie galten als die wohlthätigen
Geister der
Orte, der
Berge,
Bäume,
Wiesen,
Grotten etc., sind aber nicht immer an dieselben gebunden, schweifen vielmehr frei umher,
führen
Tänze auf, jagen das
Wild, weben in kühlen
Grotten, pflanzen
Bäume und sind auf verschiedene
Weise den
Menschen hilfreich,
deren geräuschvolle Thätigkeit sie aber meiden. Im übrigen sind die Nymphen sterblich wie die
Menschen, nur daß ihre
Lebensdauer ungleich länger währt. Es gab zahlreiche
Arten von Nymphen:
Najaden, Krenäen, Limnaden (Wassernymphen),
Dryaden,
Hamadryaden (Baumnymphen),
Oreaden (Bergnymphen), Leimoniaden (Wiesennymphen),
Napäen (Thalnymphen),
Nereiden und
Okeaniden
(Meernymphen) etc. Als Lokalgöttinnen gewisser Gegenden wurden sie auch nach diesen benannt,
z. B. die Peliaden, die Nymphen des
Pelion.
Wegen der befruchtenden
Kraft
[* 9] des
Wassers galten die Nymphen als Erzieherinnen des
Zeus
[* 10] und
Bakchos und, da manchen
Quellen begeisternde
Kraft beigelegt wurde, auch als Erzieherinnen des
Apollon
[* 11] und Verleiherinnen der Dicht- und Wahrsagekunst. Von der
Kunst wurden
sie als liebliche Mädchengestalten dargestellt, gewöhnlich ziemlich leicht bekleidet,
Blumen undKränze
tragend, oft in
Gesellschaft von
Faunen; die Wassernymphen insbesondere pflegte man mit Wasserkrügen und
Urnen auf den
Köpfen
darzustellen. Man kannte im
AltertumStatuen des
Praxiteles, eine
Gruppe des
Arkesilaos und
Reliefs von verschiedenen
Meistern.
Dorf westlich bei
München
[* 15] und mit diesem durch eine Dampfstraßenbahn verbunden, hat ein königliches
Schloß (1663 erbaut) mit den Resten einer einst berühmten
Gemäldegalerie, welche größtenteils in die
Pinakothek nach
München
gekommen ist, 2
Kirchen, ein Erziehungsinstitut und (1885) mit der
Garnison (eine
Eskadron schwere
Reiter
Nr. 2) 2000 Einw. Dabei eine ehemals königliche Porzellanfabrik,
welche 1758 dorthin von Naudeck überführt wurde, Rokokofiguren und Tafelgeschirr mit M. V. und dem bayrischen Rautenschild
als
Marke fabriziert und jetzt Privatunternehmen ist.
Die
Gartenanlagen, zum Teil noch im altfranzösischen
Geschmack, enthalten schöne
Wasserwerke und mehrere
Lustschlösser: Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg, die Magdalenenklause u. a. Der sogen.
Nymphenburger
Vertrag vom welchen der
KurfürstKarlAlbert von
Bayern
[* 16] bei Beginn des österreichischen Erbfolgekriegs
mit
Ludwig XV. über eine
Teilung der österreichischen
Lande und Abtretungen deutscher Territorien an
Frankreich abgeschlossen
haben soll, ist eine plumpe
Fälschung, erfunden, um den
Kurfürsten als Reichsverräter zu brandmarken.
In Wirklichkeit hat der
Kurfürst in Nymphenburg nur einen
Vertrag mit
Spanien
[* 17] abgeschlossen, dessen
Zweck war, dem
Kurfürsten
nebst der
Kaiserkrone einen zu vereinbarenden Teil der deutschen
LandeÖsterreichs,
Spanien die italienischen Besitzungen desselben
zu verschaffen.
Vgl.
Droysen, Der Nymphenburger
Vertrag von 1741 (in den »Abhandlungen zur neuern Geschichte«, Leipz.
1876), und
Heigel, Der österreichische Erbfolgestreit und die Kaiserwahl
Karls VII.
(Nördling. 1877).
(griech.,
Mutterwut,
Mannstollheit,
Andromanie), eine durch vorherrschende erotische Delirien und Lascivität
sich charakterisierende, durch ausartenden
Geschlechtstrieb veranlaßte, vorzugsweise dem weiblichen
Geschlecht eigentümliche
Art der
Manie (s. d.). Der analoge, übrigens weit seltenere Zustand beim Mann wird
Satyriasis (s. d.) genannt. Beide unterscheiden sich
von der
Erotomanie (s. d.) dadurch, daß bei letzterer nur der geistige
Organismus, das schwärmerische Phantasieleben, von
einer
Krankheit ergriffen wird, ohne
Steigerung des körperlichen
Geschlechtstriebs.
und außerdem ist das Alter vom 25.-30. Jahr für Mädchen eine besonders gefährliche Periode. Klima,
[* 20] Sitten und Lebensweise
können das Entstehen von Nymphomanie sehr begünstigen, besonders Verweichlichung und Müßiggang etc.
Die Nymphomanie ist häufig heilbar; im ungünstigen Fall folgt den Erregungen ein langsam fortschreitender Zerfall der Geisteskräfte,
oft abschreckende Unreinlichkeit, Kotschmieren, schließlich völliger Blödsinn.
Vgl. Herpain, Essai
sur la nymphomanie (Par. 1812).