Metallwaren,
Blei,
[* 2]
Schwefel,
Salz,
[* 3]
Wein,
Bier,
Pergament, später auch
Papier und Schießbedarf eingetauscht wurden. Aber die Selbständigkeit
und die freie republikanische
Verfassung Nowgorods war den wieder erstarkten moskauischen
Zaren nach Abwerfung des Mongolenjochs
ein
Dorn im
Auge,
[* 4] und 1478 begann
Iwan d. Gr. den Vernichtungskrieg gegen dasselbe, den
Iwan derGrausame 1579 damit
krönte, daß er die Stadt zerstörte, ihre
Schätze nach
Moskau
[* 5] abführte, einen großen Teil der Einwohner im
Wolchow ertränken
ließ und die ausländischen Kaufleute verbannte. Damit war die
Blüte
[* 6] Nowgorods geknickt.
Noch einmal (1650) versuchte es,
sich gegen den
ZarenAlexei zu erheben, wurde aber unterdrückt, und bald vollendete das schnell aufblühende
Petersburg
[* 7] den
Ruin der einst mächtigen Stadt.
Nikolai Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, der Begründer der russischen Journalistik, geb. 27. April
(a. St.) 1744 auf
einem
Gut seines
Vaters im
MoskauerGouvernement, begann seine Lebenslaufbahn als
Offizier im Ismailowschen Garderegiment, wurde
aber seiner Kenntnisse wegen von der
KaiserinKatharina II. schon früh in den Büreaudienst hinübergezogen. 1768 verließ
er denStaatsdienst und widmete sich ganz der Litteratur. Nach einigen litterarhistorischen
Versuchen, wohin
»Versuch eines historischen
Wörterbuchs über russische Schriftsteller« (1772) gehört, begann er 1773 die Herausgabe der »Dréwnjaja
Rossíjskaja Wifliofika«
(»Alte russische
Bibliothek«),
einer Sammlung Materialien zur alten russischen Geschichte, und begründete 1777 die
Monatsschrift »Utrennyi Swet« (»Das
Morgenlicht«),
die
erste in Rußland, in welcher er Originalartikel in gebundener und ungebundener
Rede sowie Übersetzungen
veröffentlichte. Diese
Zeitschrift wurde unter wechselndem
Namen über ein Jahrzehnt fortgeführt. Auch die
»MoskauerZeitung«
nahm rasch einen bedeutenden Aufschwung, als
er an die
Spitze des Unternehmens trat. Außerdem war Nowików einer
der eifrigsten Förderer des Freimaurertums in Rußland, was ihm jedoch zum Unglück ausschlug. Der Zugehörigkeit zu einem
freimaurerischen, in Rußland verbotenen Geheimbund überwiesen, wurde er 1792 verhaftet und in den Kerker geworfen und erhielt
erst nach
KaiserPauls I. Thronbesteigung (1796) die
Freiheit wieder. Er starb 31. Juli
(a. St.) 1818. Die von
ihm begründeten
Zeitschriften bilden jetzt eine bibliographische Seltenheit. Eine
Monographie über Nowików veröffentlichte Nowików Neseljénow
(Petersb. 1877).
Kreisstadt im russ.
GouvernementKowno, zwischen den
SeenOssa und Ossida, hat 2
Kirchen und (1885) 6755 Einw.,
meist
Juden. 1836 wurden infolge der
Kassation der StadtWids die Kreisbehörden in den
Flecken Esiorossy
verlegt und dieser als Nowo-Alexandrowsk zur Kreisstadt erhoben.
Kreishauptstadt im russ.
GouvernementWoronesh, an dem westlichen, steilen
Ufer des
Choper, mit
Festung
[* 9] (ziemlich
verfallen), einem Admiralitätsgebäude, wo Fahrzeuge für das
Schwarze Meer gebaut werden, mehreren
Korn- und
Salzmagazinen, einem
Kriegshospital, einer steinernen
Kathedrale, einem Kaufhof,
Rathaus etc. und (1885) 8013 Einw.,
die
Handel mit
Cerealien,
Gerbstoffen,
Bauholz und Vieh treiben und eine ansehnliche Steppenviehzucht auf den Grasplätzen der
Umgegend unterhalten.
(auch
Nowgorod Litowsky,
NowyjGorodok), Kreisstadt im russ.
GouvernementMinsk, mit 4
Kirchen, einer
Moschee
und (1883) 11,591 Einw. Nowogrudok war Hauptort eines der
mächtigsten slawischen Teilfürstentümer und wichtige
Festung, in der namentlich
Fürst Witowt (1392-1430)
großartige Bauten ausführen ließ, von denen noch die heutigen
Ruinen zeugen. Derselbe
Fürst siedelte hier gefangene
Tataren
an, deren Nachkommen
(ca. 500) noch heute in der Stadt wohnen. 1448 hielt König
Kasimir IV. von
Polen hier einen
Reichstag ab,
und seit 1581 fand alle zwei Jahre das
Tribunal hier statt, bis es 1775 nach
Grodno verlegt wurde.