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der letztern unter Saint-Cyr über die Österreicher unter Kray
der letztern unter Saint-Cyr über die Österreicher unter Kray
("Neuenburg"), ), kelt. Städtename: Noviodunum (Nevirum) Äduorum, das jetzige Nevers;
Noviodunum Biturigum, das jetzige Neuvy sur Baranjon;
Noviodunum Helvetiorum, das jetzige Nyon;
Noviodunum Suessionum, das jetzige Soissons, u. a.
Name kelt. Städte, von der Lage in einer Ebene (Mag): Noviomagus Batavorum, das jetzige Nimwegen; [* 2]
Noviomagus Lexoviorum, das jetzige Lisieux;
Noviomagus Nemetum, das jetzige Speier; [* 3]
Noviomagus Treverorum, das jetzige Neumagen, etc.
(auch Rascien), Sandschak im SO. des ehemaligen türk. Wilajets Bosnien, [* 4] grenzt an Serbien, [* 5] Albanien und Montenegro, wird vom Limfluß durchströmt, ist zum größten Teil ein unwirtliches Karstland und zählt auf 9955 qkm (181 QM.) 168,000 Einw. (meist Mohammedaner und Serben). Hauptort ist die Stadt Novipasar (Jenipasar) an der Raschka, mit elenden Straßen, ärmlichen Häusern und 12,000 Einw. Im O. der Stadt liegen der 1200jährige oktogonale Kuppelbau des noch immer benutzten römischen Bades, die uralte serbische Petrovokirche (einst ein heidnischer Tempel), [* 6] im Norden [* 7] dagegen auf einer Fallkuppe der Golia Planina die schön gelegene Klosterruine Jurjovi Stupovi.
An der Stelle des heutigen Novipasar stand zur Zeit des altserbischen Reichs Rassia, dessen die byzantinischen Geschichtschreiber schon im 9. Jahrh. erwähnen. Novipasar ist ein strategisch hochwichtiger Punkt, indem er einerseits die Verkehrslinie zwischen Bosnien und Rumelien sichert, anderseits die Verbindung Serbiens mit Montenegro hindert. Aus diesem Anlaß hält Österreich-Ungarn [* 8] auf Grund des Artikels 85 des Berliner [* 9] Vertrags seit September 1879 den westlichen Teil des Sandschaks, nämlich die Städte Plewlje, Prjepolje und Bjelopolje, mit 2793 Mann besetzt.
alte Hauptstadt der Provinz Choco im Departement Cáuca der Republik Kolumbien, [* 10] 175 m ü. M., mit (1870) 6800 Einw. Die ehemaligen Gold- und Platinminen der Umgegend sind jetzt erschöpft.
s. Nova. ^[= (lat.en), "Neuigkeiten", besonders im Buchhandel: neu erschienene Verlagswerke; ...]
s. Noviziat. ^[= (neulat.), die Probezeit, welche diejenigen bestehen müssen, die Mitglieder eines religiösen ...]
(neulat.), die Probezeit, welche diejenigen bestehen müssen, die Mitglieder eines religiösen Ordens werden wollen.
Sie heißen während dieser Zeit Novizen und stehen unter Aufsicht eines besondern Novizenmeisters. Vgl. Kloster.
(lat.), etwas Neues;
im Rechtswesen ein zu neuer Verhandlung Anlaß gebender Thatumstand.
homo (lat.), s. Nobilität. ^[= (lat. nobilitas), in Rom die Gemeinschaft derjenigen Familien, auf welche sich seit dem zweiten ...]
Alexandria (früher Pulawy), Ort im russisch-poln. Gouvernement und Kreis [* 11] Lublin, an der Weichsel und der Eisenbahn Kowel-Mlawa, mit etwa 2200 Einw. und schönem Schloß (mit Park), ehemals Residenz des Fürsten Czartoryiski.
Das Kaiser Alexander-Institut zur Erziehung von Mädchen (früher in Warschau) [* 12] befindet sich seit 1843 hier.
Ladōga, Kreisstadt im russ. Gouvernement Petersburg, [* 13] an der Mündung des Wolchow in den Ladogasee und am Ladogakanal, mit 4 Kirchen, Stadtbank, bedeutendem Jahrmarkt im August und (1881) 4095 Einw. Auf der Stelle von Nowaja Ladoga stand seit dem 15. Jahrh. ein Kloster, um welches Peter d. Gr. 1704 die Stadt erbauen ließ.
zum russ. Gouvernement Archangel gehöriges Inselland im Nördlichen Eismeer, zwischen 70½-77° nördl. Br. und 51½-78° östl. L. v. Gr., östlich vom Karischen Meer bespült und im S. durch die 37 km breite Karische Pforte von der Insel Waigatsch getrennt, 91,800 qkm (1667 QM.) groß, besteht aus zwei durch den Matotschkin Schar (s. d.) getrennten Hauptinsel nebst einer Menge kleiner Nebeninseln und wird von einem Kammgebirge von SW. nach NO. durchzogen, das zwischen 73 und 74° nördl. Br. zu 1200 m aufsteigt.
Mächtige Querkämme und Querthäler bedingen das Vorhandensein der besonders an der Westküste zahlreichen und tief eingreifenden Fjorde. Fast ohne Gliederung ist nur die gegen 160 km lange Küste des »Gänselandes« (Gussinaja Semlja) im W. sowie der nördlichste und südlichste Teil der Ostküste. Nördlich vom 74.° nördl. Br. ist das Land von Gletschern bedeckt, die oft bis ins Meer reichen; der südlichste Teil der Insel hat den Charakter einer von einzelnen Bergketten durchzogene Hochebene, welche sich zur Küste hin allmählich verflacht.
Das Gebirge besteht hauptsächlich aus Schichten der silurischen und devonischen Formation. Die Temperatur ist an der Westküste bedeutend höher als an der Ostküste: am Westende des Matotschkin Schar im Mittel -8,4° C., am Südostteil der Insel -9,5° C. Die Phanerogamenflora besteht nach Kjellman aus 185 Arten. Von den zwölf Weidenarten gehen die meisten, wie die Zwergbirke (Betula nana), nur bis zum 73. Breitengrad. Die einzige einjährige Pflanze ist Koenigia islandica.
Zur
Fauna gehören außer den gewöhnlichen Polartieren auch
Wölfe und rote
Füchse (jedoch seltener vorkommend); unter den
Vögeln (43
Arten) sind die Schneeeule
(Falco
Buteo), der Zwergschwan
(Anas nigra) und die Hausschwalbe besonders bemerkenswert.
Alle Kolonisationsversuche sind bisher gescheitert; doch werden jährlich Jagdexpeditionen ausgerüstet,
welche mit reicher
Beute an
Fellen,
Thran,
Eiderdaunen und gesalzenen
Fischen heimkehren. - Nowaja Semlja war vermutlich schon im 11. Jahrh.
den Nowgorodern
bekannt, doch wurde die
Insel historisch zuerst von Willoughby entdeckt, der aber auf der Rückfahrt mit 70
Gefährten
in
Lappland verunglückte.
Die ersten genauern Nachrichten verdankt man dem Holländer Barents (s. d.), der 1594 den nordöstlichen Teil der Insel (Barentsland) erforschte und 1596-97 im Eishafen am Nordostende überwinterte. Bis 1769 machten Holländer, Engländer und Russen Versuche, eine nordöstliche Durchfahrt nach China [* 14] oder wenigstens nach Westsibirien aufzufinden. Unter den neuern Reisen nach Nowaja Semlja sind die für die Wissenschaft wichtigsten die vier Sommer nacheinander (1821-24) wiederholten Fahrten Lütkes, die Expeditionen von Pachtussow, Ziwolka, Moissejew und v. Baer (1832-1839), die Entdeckungsfahrten der norwegischen Fangmänner (seit 1869), diejenigen von Payer und Weyprecht, die Rosenthalsche Expedition von 1871, die des Grafen Wilczek (1872), endlich die Sibirienfahrten Nordenskjölds (1875, 1876 und 1878).
Vgl. Lütke, Viermalige Reise ins Nördliche Eismeer (deutsch von Erman, Berl. 1835);
v. Baers Bericht im »Bulletin de l'Académie de St-Pétersbourg« (II u. III);
Spörer, Nowaja Semlja (Gotha [* 15] 1867);
v. Heuglin, Reisen nach dem Nordpolarmeer, Bd. 2 (Braunschw. 1873);
Töppen, Die Doppelinsel Nowaja Semlja (Leipz. 1878);
Nordenskjöld, Umseglung Asiens und Europas (das. 1881, 2 Bde.).
Uschiza, Kreisstadt im russ. Gouvernement Podolien, am Kaljus, mit (1884) 4422 Einw. Im Kreis Nowaja Uschiza ist die Tuchfabrikation sowie der Tabaksbau stark entwickelt.
s. Neuendorf. ^[= (bis 1888 ), Kolonie im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Teltow, bei Potsdam, ...]
russ. Gouvernement, zwischen den Gouvernements Petersburg im W. und Jaroslaw im O., ¶
umfaßt 122,337 qkm (2221,75 QM.) und wird von der Alaunischen
Hochebene durchzogen, welche sich im S. zum Waldaigebirge (313 m) erhebt, die Wasserscheide zwischen dem Baltischen und dem
Kaspischen Meer bildend, während sie im W. zum Ilmensee (32 m ü. M.) abfällt und gegen Norden in bodenlose, oft über 1000 qkm
große Sümpfe übergeht, die fast ein Sechstel des Areals bedecken. Bewässert wird Nowgorod
von 3216 Seen (darunter
der Ilmen, der Bjelo Osero und der Woshe) und einer Menge von Flüssen, von denen die wichtigsten sind: Scheksna, Mologa, Tschagodoschtscha
und Kowsha (zum Wolgasystem), Wolchow und Sjaß (zum Ladogasystem) und Msta und Lowatj (zum Ilmensee gehörig).
Wichtiger noch für die Schiffahrt sind die Kanalsysteme: das Wischni-Wolotschokische, das Mariensche und das Tichwinsche, sowie der Kanal [* 17] des Herzogs Alexander von Württemberg. [* 18] In geognostischer Hinsicht gehört der westliche Teil der devonischen Formation an, während Steinkohlenformationen den östlichen Teil einnehmen. Die Trias- und permische Formation treten nur im äußersten Osten auf. Die ältern Formationen sind überall ziemlich hoch von Diluvium [* 19] überdeckt.
Das Klima [* 20] ist rauh, der Winter lang; die mittlere Jahrestemperatur beträgt 3,8° C., dabei sind Fröste von -36° C. im Winter und Hitze von 36° C. im Sommer nichts Ungewöhnliches. Die Bevölkerung [* 21] betrug 1883: 1,144,852 Seelen, 9 auf 1 qkm. Sie besteht (mit Ausnahme von etwa 26,000 Karelen, 7000 Tschuden, 4000 Deutschen, einigen Juden und Zigeunern) aus Großrussen, die zur griechisch-orthodoxen Kirche gehören. Die Zahl der Eheschließungen war 1883: 8899, der Gebornen 51,925, der Gestorbenen 42,325. Das Areal setzt sich zusammen aus 49,3 Proz. Wald, 21,7 Proz. Unland, 16,4 Proz. Wiesen und Weiden und nur 12,6 Proz. Ackerland.
Der Ackerbau deckt den innern Bedarf an Roggen, Hafer [* 22] und Gerste. [* 23] Die Ernte [* 24] betrug 1884: 2⅚ Mill. hl Roggen, 3,1 Mill. hl Hafer, 175,000 hl Gerste, 1 Mill. hl Kartoffeln. Eingeführt werden: Weizen, Buchweizen, Erbsen und Hirse. [* 25] Die Viehzucht, [* 26] ausgenommen vielleicht die Rindviehzucht, ist unzureichend. Man zählte 1883: 401,431 Stück Rindvieh, 226,481 Schafe, [* 27] 66,923 Pferde, [* 28] 4871 Schweine. [* 29] Der Waldreichtum (große Föhren-, Tannen- und Birkenwälder bedecken drei Fünftel des Landes) sowie die Moräste bedingen eine gute Jagd.
Das Mineralreich liefert Sumpfeisen, Kalkstein, Lehm, Steinkohlen (doch stark mit Schwefelkies untermischt), Kupfer [* 30] am Wolchow und etwas Silber an der Suda (Kreis Bjelosersk); auch gibt es viele Mineralquellen, namentlich in Staraja Russa (s. d.). Ein großer Teil der Bevölkerung verläßt jährlich auf einige Monate das Gouvernement, um in Petersburg und den angrenzenden Provinzen Arbeit zu suchen. Von den ca. 100 Jahrmärkten des Gouvernements sind nur der beim Kloster Kirilo-Nowojesersk, der in Staraja Russa und der in Tscherepowez nennenswert.
Der Handel ist nicht unbedeutend, namentlich mit Holz,
[* 31] außerdem mit Getreide,
[* 32] Metall und Salz
[* 33] aus den Wolgagouvernements und
mit Manufaktur- und Galanteriewaren, Droguen etc. aus Petersburg. Die Industrie ist im Steigen begriffen. Sie repräsentiert
(1884) in 300 Fabriken mit 7237 Arbeitern einen Wert von 8,322,000 Rubel, hauptsächlich Getreidemüllerei,
Schnapsfabrikation, Holzsägerei, Schreibpapierfabrikation, Zündhölzchenfabrikation, Glas- und Porzellanindustrie, Branntweinbrennerei,
Bierbrauerei
[* 34] und Leinweberei. An Lehranstalten bestehen 19 Mittelschulen mit 2551 Schülern, 524 Elementarschulen mit 25,578
Lernenden und 5 Fachschulen (ein Priester-, 2 Lehrerseminare und
2 Handwerkerschulen). Administrativ zerfällt Nowgorod
in
elf Kreise:
[* 35] Bjelosersk; Borowitschi, Demjansk, Kirilow, Krestzy, Nowgorod
, Staraja Russa, Tichwin, Tscherepowez, Ustjushna, Waldai.
Die Hauptstadt Nowgorod
(Nowgorod Weliki) liegt am Ausfluß
[* 36] des Wolchow aus dem Ilmensee (dadurch oft von Überschwemmungen heimgesucht),
durch Zweigbahn mit der Linie Petersburg-Moskau verbunden, und zerfällt in zwei Hauptteile: die Sofiiskaja Storona mit dem
Kreml am linken und die mit ihr durch eine Brücke
[* 37] verbundene Torgowaja Storona (»Handelsseite«) am rechten Wolchowufer.
Nowgorod
, im Mittelalter (s. unten) eine bedeutende Handelsstadt, bietet heute nur einen schwachen Abglanz
ihrer frühern Herrlichkeit.
Von den Hunderten von Kirchen und Klöstern, deren einige jetzt 5-7 km von der Stadt entfernt liegen, hat es nur noch wenige aufzuweisen; die wertvollste ist die Sophienkathedrale im Kreml, ursprünglich 989 aus Holz erbaut und nach einem Brand 1045 nach dem Muster der Sophienkirche zu Konstantinopel [* 38] in Stein ausgeführt. Dieselbe beherbergt die Überreste verschiedener Heiligen, ein wunderthätiges Christusbild aus der Mitte des 11. Jahrh., interessante Reliquien früherer Zaren und Metropoliten, ein chaldäisches Lesepult (Altar) [* 39] u. a. Beachtenswert sind ferner die berühmten, 1152-1156 von einem deutschen Künstler gearbeiteten Korssunschen sowie die schwedischen oder Sigtunschen Bronzepforten (angeblich im 12. Jahrh. aus der schwedischen Stadt Sigtuna hergebracht).
Das Innere der Kathedrale macht mit seinen in mystisches Halbdunkel gehüllten, unförmlichen Pfeilern, Kapellen,
Sarkophagen etc. einen ernsten, fast unheimlichen Eindruck. Denkmäler früherer Größe sind ferner: die den Kreml umgebende
mächtige Ringmauer, die Nikolaikirche (1135), die Nikolo Dworischtschski-Kathedrale (1113), neben ihr die Paraskewy Pjätniza-Kirche
(1156) sowie die 14 Klöster, darunter das 1106 zuerst erwähnte des heil. Antonius mit Seminar, das 1030 gegründete und
mit orientalische Pracht ausgestattete Jurjewsche (3 km von Nowgorod
) und das Nonnenkloster zum Heiligen Geist; ferner besitzt Nowgorod
36 Kirchen
(ohne die Klosterkirche), ein Kaufhaus und 2 Denkmäler (zur Erinnerung an das Kriegsjahr 1812 und zur Feier des 1000jährigen
Bestehens des russischen Reichs, letzteres von Mikjeschin). Die Einwohnerzahl betrug 1882: 20,599 Seelen.
Die Industrie ist ganz unbedeutend, etwas reger der Handel, namentlich mit Getreide, Holz, Heu, Eisen
[* 40] und Salz. An Anstalten sind
vorhanden: ein Gymnasium für Knaben und eins für Mädchen, eine Realschule mit pädagogischer Abteilung, ein Lehrerseminar,
ein Irrenhaus, ein Theater,
[* 41] 4 Buchhandlungen, 2 Bankanstalten. - Nowgorod
, eine der ersten Ansiedelungen der
Waräger, erscheint schon im 9. Jahrh. als bedeutende Stadt und wurde um 864 von Rurik (s. d.) zur Residenz gewählt.
Wegen seiner günstigen geographischen Lage, die einerseits vor den verheerenden Zügen der asiatischen Völker schützte, anderseits
aber sich durch die Wasserverbindung mit dem Finnischen Meerbusen in beständiger Berührung mit der germanischen
Kultur erhielt, erblühte Nowgorod
bald zu einer mächtigen Handelsstadt. Schon im 12. Jahrh. hatten deutsche und skandinavische
Kaufleute von Wisby hier Handelsfaktoreien eingerichtet, welche, als der deutsche Hansabund erstarkte, Nowgorod zum wichtigsten
Marktplatz des Nordostens und zur Hauptquelle des Reichtums für die Hanseaten machten. Russisches Leder,
Felle, Wachs, Talg, Hanf, Flachs, Daunen waren gesuchte Produkte, gegen welche deutsche Leinen-, Woll- und
¶