Mai 1810, saß von 1852 bis 1865 im
Unterhaus, wo er der konservativen
Partei angehörte, wurde 1858 zum
Lord der
Admiralität, 1859 zum
Vizepräsidenten des Handelsamts und Mitglied des
GeheimenRats ernannt, erbte 1867 von seinem
Vater die
Güter und den Herzogstitel
von Northumberland und war vom
Februar 1878 bis April 1880 unter
LordBeaconsfield Geheimsiegelbewahrer.
(spr. -witsch),Stadt in
Cheshire
(England), mit den wichtigsten
Salzwerken der
Grafschaft und (1881) 12,246
Einw. Im J. 1881 senkte sich der von
Hunderten von
Galerien durchwühlte
Boden, eine der Salzgruben wurde
überschwemmt, und ein Teil der Einwohner mußte seine
Häuser verlassen.
1) CarolineElizabeth Sarah, engl. Schriftstellerin, geb. 1808, Enkelin von
Richard Brinsley
Sheridan, machte sich schon in ihrem 17. Jahr durch das rührende
Idyll »Sorrows of
Rosalie« bekannt und heiratete 1827
George
Norton, einen
Bruder des
Lords Grantley; allein die unglückliche
Ehe wurde 1836 getrennt. Nach dem
Tod von
George
Norton (1875) heiratete sie kränklich und im
Alter von beinahe 70
Jahren den
BaronetSirWilliamStirling-Maxwell (1877), starb aber
schon wenige
Monate darauf Frau Norton nimmt unter den englischen Dichterinnen eine hervorragende
Stellung ein.
Außer dem genannten Gedicht hat man von ihr: »The wife and woman's reward«,
Novelle (1835);
»The dream, and other poems«
(1840) und »The child of the islands«, eine ergreifende
Darstellung gesellschaftlicher
SchädenEnglands (1845);
die
Kinderschriften:
»Aunt Carry's ballads« (1846) und
»Sketches and tales in prose and verse« (1850);
die düstere
Erzählung
»Stuart of Dunleath« (1851; deutsch, Leipz. 1852);
das auf der
Legende vom
EwigenJuden ruhende Gedicht »The undying one« (1853)
und die
Romane: »Lost and saved« (1855, 5. Aufl. 1863; deutsch,
Leipz. 1863),
(pers.),
Neujahr, welches in der östlichen Hälfte der Islamwelt beim
Eintritt der Frühlingsäquinoktien mit
großem Gepränge 14
Tage hindurch gefeiert wird. Als ein Überbleibsel des alten Parsikultus steht das
Fest namentlich in
Persien
[* 5] in besonderm Ansehen.
BeimEintritt der
Sonne
[* 6] in das Zeichen desWidders wird der
Schah von seinen
Landesgroßen beglückwünscht.
Alles ist aufs prachtvollste gekleidet, man beschenkt sich gegenseitig und feiert das Erscheinen
des
Lenzes wie sonst auf keinem Teil der
Erde. Die westliche Islamwelt hat dem Noruz aus religiösen Rücksichten nie gehuldigt.
(spr. nórr-uahk), 1) Stadt im nordamerikan.
StaatConnecticut, an der Mündung des
Flusses Norwalk in den
LongIsland-Sund, hat
Filz- und Hutfabriken, Maschinenbau,
Austernbeete und (1880) 5306 Einw. -
2) Stadt im nordamerikan.
StaatOhio, 24 km südlich von
Sandusky, mit
Seminar, mehreren andern höhern
Schulen und (1880) 5704 Einw.
[* 7]
(Norge, schwed.
Norrige),
Königreich, mit
Schweden unter einem König als ein selbständiges
Reich vereinigt, erstreckt sich von 57° 59'
(Lindesnäs) bis 71° 10' nördl.
Br.
(Nordkap) in einer
Länge von 1700 km (s.
Karte
»Schweden und Norwegen«). Seine
Küsten messen (ohne Rücksicht auf die zahlreichen
Meerbusen) 2800 km, und der Flächeninhalt
beträgt offiziell 322,968 (nach Strelbitskys Berechnung 325,422 qkm = 5910,3
QM.).
Mit
Schweden zusammen bildet Norwegen die
Skandinavische
[* 8]
Halbinsel, deren westlicher, schmälerer Teil (nirgends breiter als 420 km)
von Norwegen eingenommen wird.
Letzteres ist fast durchaus sehr gebirgig; es bildet ein gewaltiges, aus
Gneis,
Granit und andern Gebilden
der archäischen und paläozoischen
Formation bestehendes Gebirgsplateau, das in seinem östlichen Teil
von großen
Thälern, in seinem westlichen und nördlichen von tief einschneidenden
Fjorden oder
Meerbusen gespalten ist.
An den meisten
Stellen haben die
Gebirge abgerundete
Formen, und ihre
Höhen tragen vorwiegend das Gepräge eines großen, wellenförmigen
Plateaus, in welchem die
Thäler und
Meerbusen nur als ganz kleine
Risse erscheinen. Vom ganzen Flächeninhalt
des
Landes liegen 39,000 qkm mehr als 1000 m ü. M., 91,000 liegen noch 500-1000
m höher. Die durchschnittliche Meereshöhe der ganzen Ländermasse Norwegens beträgt 490 m. Demzufolge
nimmt das bebaute und überhaupt das urbar zu machende Land nur einen ganz unbedeutenden Teil des
Areals ein. Es
umfassen die öden
Gebirge,
Moräste etc. 235,000 qkm, die
Gletscher ungefähr 7000 qkm, während nur 2400 qkm Ackerland sind.
Die nördlichste
Landschaft Norwegens ist
Finnmarken, dessen östlicher, an Rußland grenzender Teil keine sehr bedeutenden
Höhen, sondern nur abgerundete
Hügel und
Plateaus enthält, die gegen das
Meer zu kahl und rauh sind und
von den gewaltigen
Wellen
[* 9] des Nördlichen
Eismeers bespült werden, während die von den großen
Flüssen (besonders der
Tana)
durchströmten
Thäler des Innern mit ihrer üppigen
Vegetation im
Sommer den
Eindruck einer viel mehr südlichen Gegend machen,
obschon sie infolge des langen
Winters der
Kultur keine großen
Dienste
[* 10] leisten können.
Westlich vom
Nordkap nehmen die
Gebirge das Tafelgepräge an (Näringer) und stürzen in einer
Höhe von 200-400 m fast senkrecht
von den
Plateaus in die
See herab. Auch hier finden sich dieselben großen
Flüsse,
[* 11] vor allen der breite
Fluß Alten, wie die
Tana seit
Jahrhunderten durch seine reichen Lachsfischereien bekannt. An den
Ufern dieses
Flusses liegt die
fruchtbare Gegend von Alten mit ihren schönen Wäldern und angebauten Gefilden, die nördlichste
Stelle, wo man
Getreide
[* 12] erntet.
Während das östliche
Finnmarken mit seinen großen
Fjorden (Tanafjord, Laxefjord,
Porsangerfjord und Varangerfjord) nicht
von außerhalb liegenden
Inseln geschützt wird, macht sich vomNordkap an ein in der orographischen
Bildung
Norwegens stark hervortretender Zug
geltend: es sind die
Inseln, welche die
Küste gegen das
Meer decken. Zunächst finden sich
nur größere
Inseln (wie Magerö mit dem
Nordkap,
Seiland mit dem nördlichsten
GletscherEuropas,
ca. 1000 m ü. M.,
Sörö, Ingö
etc.); weiter südlich mischen sich große und kleine
Inseln, und diese nehmen den eigentümlichen
Charakter
des skandinavischen Skjärgaards an, mit welchem
Namen man die beschützende
Reihe von
Inseln (von denen die kleinsten Skjär
genannt werden) bezeichnet. Hier
¶
mehr
liegt zunächst der breite Altenfjord, dann der Kvänangsfjord und der gegen 100 km lange Lyngenfjord, welcher gegen W. von
einer gewaltigen Alpen- und Gletscherkette begrenzt wird, die eine Höhe von 1500-2000 m erreicht (Goatzagaise, Golzevarre,
Jäggevarre, Nialavarre u. a.). Diese Kette bildet die orographische Abschließung der PlateausFinnmarkens. Mit Lyngen beginnt
eine durchgehends neue Bildungsart, mit zerrissenen Gebirgen von den bizarrsten Formen, überall durch Thäler und Fjorde gespalten
und eingeschnitten. Es ist dies das sogen. Nordland (s. d.), dessen politische Grenze mit der geographischen zusammenfällt,
während die ethnographische Nordgrenze Norwegens im Mittelalter sich nur unbedeutend südlich von Lyngen befand. Es erstreckt
sich diese zerrissene Landschaft durch mehrere Breitengrade nach S., überall denselben Charakter bewahrend.
Die Gebirge haben meistens eine Höhe von 1000-1800 m; ihr höchster Gipfel ist Sulitjelma an der schwedischen Grenze (1880
m), mit großen Gletschern. Der Küste näher liegt der große Gletscher Svartisen (65 km lang, mehr als 1000 qkm, 1097 m
hoch). Nur der westliche Abhang des Gebirges gehört hier zu Norwegen, während alles jenseit des höchsten Bergrückens schwedisch
ist. Von den innersten Winkeln der Meerbusen ist bisweilen die Reichsgrenze nur 20-30, an einer Stelle sogar nur 15 km entfernt.
Die wichtigsten Fjorde an dieser Küste sind: Balsfjord (südlich von Lyngen), Malangen-, Ofoten-, Saltenfjord,
Ranenfjord und Vefsenfjord. Dem festen Land sind auch hier zahlreiche, meistens große Inseln vorgelagert; am nördlichsten
die große Gruppe von Vesteraalen (darunter Hindö), von der die Gruppe der Lofoten sich weit in das Meer hinaus erstreckt. Südlich
vom Vefsenfjord fängt das feste Land an breiter zu werden; die Gebirge senken sich, und es bildet das
breite Namdal, dessen Fluß Namsen in den Namsenfjord herausfließt, einen Übergang zu den Thälern, welche in das breite,
schöne Bassin des Drontheimfjords münden. Hier liegen fruchtbare und wohlkultivierte Gegenden (der Thröndelag, in alten
Zeiten der Kern Norwegens), die jedoch auch meistens den norwegischen Thalcharakter bewahren. Die Gegenden
an der westlichen Seite dieses breiten und tief ins Land einschneidenden Fjords sind kahl und nur wenig einladend.
Ungefähr unter 63°, in der Nähe der über 600 m hoch liegenden Bergstadt Röraas, spaltet sich das Hochland, und während
mächtige Gebirge sich fortwährend in südlicher Richtung zwischen den beiden Reichen und den FlüssenDal-
und Klarelf erstrecken, biegt die Wasserscheide, der Richtung der Meeresküste folgend, gegen SW. ab und pflegt gewöhnlich bis
zu der merkwürdigen Einsenkung am Lesjeverksvand (einem 620 m hoch gelegenen Landsee, welcher sein Gewässer gegen SO.
dem Skagerrak und gegen NW. dem Atlantischen Meer zusendet) Dovrefjeld benannt zu werden, obgleich dieser
Name von den Umwohnenden nur demjenigen Teil beigelegt wird, über welchen die Hauptlandstraße von Christiania
[* 14] nach Drontheim
führt.
Dieser Teil des Gebirges ist im O. niedriger und weniger wild, nimmt aber im W. an Höhe und Wildheit zu und erreicht
hier seine höchste Höhe in der Snehätta, die früher lange als der höchste Berg Norwegens (nach neuester Messung 2321 m)
betrachtet ward. Der nördliche Abhang von Dovrefjeld ist ziemlich lang und durch große Thäler (Orkedalen und Guldalen) gespalten.
Westlicher bildet die von der Snehätta kommende Driva das
Sundal, dessen gewaltige Umgebung den Übergang
von dem Thröndelag zu den westlichen Küstenformationen bildet.
Der Hauptzug des Gebirges biegt nun plötzlich wiederum in einem rechten Winkel
[* 15] südwärts und wird weiterhin mit dem gemeinschaftlichen,
einem kleinern Teil entlehnten Namen Langfjeldene benannt. Von hier an wird der westliche Abhang durch die großen Fjorde gespalten,
welche sich bis 209 km in die Gebirgsmassen hineindrängen und einige der großartigsten LandschaftenEuropas bilden. Nachdem schon südlich vom Drontheimfjord der Stangviksfjord und der Sundalsfjord (in Nordmöre) einen
imposantern Charakter angenommen haben, folgt der von schönen Alpenlandschaften umgebene Romsdalsfjord, dessen innerster
Zweig die Gewässer der Rauma aufnimmt, die das wilde Romsdal durchströmt (mit den Troldtinden und Romsdalshorn,
1600-1900 m). Dann folgt der Fjordkomplex von Söndmöre, von Gebirgen umgeben, die eine Höhe von 1500-2300 m erreichen, und
dessen Küstengegenden und Inseln auch einen wilden Charakter haben.
Von S. durch einen langen, im Vorgebirge von Statt endenden Gebirgsrücken getrennt, liegt der Nordfjord,
von dessen Seitenzweigen einzelne außerordentlich wild sind, während Fördefjord und Dalsfjord im südlichen Söndfjord
weniger großartig und wild sind. Dann folgt der große Sognefjord, von der Sogn benannten Gegend umgeben. Innerhalb dieser
erheben sich auf einem Areal von ca. 15,000 qkm die höchsten und wildesten Gebirgsmassen Norwegens, denen man neuerdings
den NamenJotunfjelde (Riesengebirge) beigelegt hat.
Hier beträgt die mittlere Höhe des Plateaus, auf welchem sich die spitzen Hörner (Tinder) erheben, etwa 1300 m. Da die Schneegrenze
hier bei einer Höhe von 1400 m eintritt, so müßten die sämtlichen Spitzen des Gebirges mit ewigem Schnee
[* 16] bedeckt sein, wenn
nicht die glatten Seiten derselben dies verminderten; doch ist jede Kluft und jede nicht allzu jähe Böschung
mit Schneemassen bedeckt, und es schieben sich an vielen Stellen durch die Gebirgsklüfte Gletscher (Jökler) ziemlich tief
hinab.
Die ganze Strecke ist eine Gebirgswüste, die nur selten von einem menschlichen Fuß betreten wird. Es sind
über 60 Spitzen derJotunfjelde gemessen, und fast alle übersteigen die Höhe von 2000 m. Als die bedeutendsten sind hervorzuheben:
Galdhöpig (2560 m) und Glitretind (2550 m), beide in der Pfarrei von Lom in Gudbrandsdalen, die höchsten bekannten Punkte von
ganz Nordeuropa, umgeben von einer Menge fast ebenso hoher Felsenspitzen, die zum Teil noch keinen Namen
tragen. Im westlichen Teil der Jotunfjelde erhebt sich die wilde Gruppe der Horunger (»Hurenkinder«),
die eine Höhe von 2000-2500
m haben. Von dem Sognefjord ziehen sich mehrere Thäler tief in diese Gebirgswelt ein, vor allen das Aardal, ein überaus wildes
Felsenthal, dessen spärliche Bewohner stets von den Lawinen bedroht sind. Westlicher, zwischen Sogn, Söndfjord
und Nordfjord, ist die Gebirgsmasse in einer Länge von 90 km und in einer Breite
[* 17] bis zu 80 km mit ewigem Schnee bedeckt. Dieses
etwa 1600 qkm große Schneeland führt nach dem im O. desselben belegenen Kirchspiel Jostedal den NamenJostedalsbräen und erreicht eine Höhe von 1600 m, während der untere Rand der in die Thäler herabfallenden Gletscher bisweilen
nicht höher als 130 m ü. M. liegt und nur 3 km von diesem entfernt ist. Diese
Gletscher (darunter 24 ersten Ranges) füllen viele Thäler von Sogn, Nordfjord und Söndfjord.
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