Vaters gab ihm 1790 die Peerswürde und hiermit den Sitz im
Oberhaus. Zuletzt erblindet, starb er
Vgl. »A view of
the history of
Great Britain during the administration of
Lord North« (Lond. 1782, 2 Bde.)
und »Correspondence of
George III. With
Lord North« (Lond. 1867, 2 Bde.).
Stadt in der fruchtbaren
Ebene des nördlichen Riding von
Yorkshire
(England), mit (1881) 3692 Einw. Nördlich
davon ward 1137 die »Standartenschlacht« geschlagen, in der König
David vonSchottland besiegt wurde.
(spr. northämptn), 1) Hauptstadt der danach benannten engl.
Grafschaft, am schiffbaren
Nen, eine reinliche, alte Stadt mit
Häusern aus rötlichen Quadersteinen, zahlreichen
Kirchen, unter
welchen besonders die Rundkirche St. Sepulchre's merkwürdig ist, einem modernen
Rathaus und (1881) 51,881
Einw. Northampton hat eine Arzneischule (mit dem städtischen
Krankenhaus
[* 2] verbunden) und eine
Kunstschule und ist Sitz eines katholischen
Bischofs. Es hat bedeutende
Schuh- und Stiefelfabrikation, wichtige
Pferde- und Viehmärkte. Nordwestlich davon
AlthorpPark,
Landsitz des
GrafenSpencer. -
(spr. northämpt'nschir),Binnengrafschaft in
England, umfaßt 2549 qkm (46,31 QM.) mit (1881)
272,555 Einw. Mit Ausnahme eines kleinen Gebiets im
NO., welchesMarschland ist, besteht die
Grafschaft
aus fruchtbarem, wellenförmigem Hügelland (Arburyhügel, 221 m). Die wichtigsten
Flüsse
[* 3] sind der Welland und
Nen, welche
in nordöstlicher
Richtung in den
MeerbusenWash fließen. Von der Oberfläche sind 37 Proz. Ackerland, 51 Proz.
Weideland, und das
Mästen von aus andern
Grafschaften eingeführtem Schlachtvieh bildet einen wichtigen
Erwerbszweig. An Vieh zählte man 1887: 22,355 Ackerpferde, 131,564
Rinder,
[* 4] 448,425
Schafe
[* 5] und 29,551
Schweine.
[* 6] 1885 wurden
1,160,000
Ton.
Steinkohlen gewonnen. Die
Industrie liefert namentlich
Schuhe und
Stiefel, ferner Roheisen,
Maschinen,
Leder etc.
Hauptstadt ist
Northampton.
[* 13] (in der VolksspracheNorten), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim,
[* 14] am
Fuß des aussichtsreichen
Wieterbergs, an der Rhume,
Knotenpunkt der
LinienHannover-Kassel und
Soest-Nordhausen der Preußischen Staatsbahn, hat eine
schöne evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Realprogymnasium, ein
Amtsgericht,
Gerberei, Schuhmacherei,
Tabaksbau,
Zucker- und Tabaksfabrikation,
Brauerei, bedeutende Mühlwerke und (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriebataillon
Nr. 82) 6952 meist evang. Einwohner. - Der
Ort soll bereits 875 bestanden haben, erhielt 1208
Stadtrecht und war im
Mittelalter
Mitglied der
Hansa. Die
Reformation wurde erst 1539 angenommen; im Dreißigjährigen
Krieg wurde die Stadt von
den Kaiserlichen unter dem
Grafen von
Fürstenberg erstürmt. Das
Stift St. Blasii wurde um 1063 von
Otto von Northeim als Benediktinerkloster
gegründet und zur Zeit der
Reformation säkularisiert.
Vgl.
Groten, Geschichte der Stadt Northeim
(Eimbeck 1807).
(spr. -thömberland,Northumbrien), engl.
Grafschaft, wird im O. von der
Nordsee, im
Norden
[* 15] und
NW. von
Schottland, im W. von der
GrafschaftCumberland, im S. von
Durham begrenzt und umfaßt 5221 qkm (94,8 QM.) mit (1881)
434,086 Einw. Der bei weitem größte Teil der
Grafschaft ist ein kahles Hügelland mit ausgedehnten Moorstrecken
und spärlichen Heidegräsern. Nur die Cheviothügel an der
Grenze von
Schottland sind durch frisches
Grün ausgezeichnet und
nähren zahlreiche Schafherden; in den
Thälern, namentlich in der
Nähe des
Meers, ist dagegen der
Boden sehr fruchtbar. Das
Land wird von dem
Tweed (Nordgrenze), dem
Tyne (Südgrenze) und mehreren kleinern Küstenflüssen bewässert.
Das
Klima
[* 16] ist ziemlich rauh mit häufigen
Nebeln. Von der Oberfläche sind 21 Proz. unter dem
Pflug,
[* 17] 35 Proz. bestehen aus Weideland.
Der Viehstand betrug 1887: 17,770 Ackerpferde, 96,503
Rinder, 923,430
Schafe und 12,154
Schweine. Der
Bergbau,
[* 18] namentlich aus
Steinkohlen (1885: 7,354,776
Ton.) und
¶
Während Northumberland sich nach der schottischen Grenze zog, übernahm im S. sein Sohn Henry de Percy, bekannt unter dem NamenHotspur (»Heißsporn«),
den Oberbefehl und lieferte bei Shrewsbury eine blutige Schlacht, welche indes der TodHotspurs zu gunsten des Königs
entschied. Es kam hierauf 1404 eine Versöhnung zwischen dem alten Northumberland und Heinrich IV. zu stande; allein
schon im nächsten Jahr nahm Northumberland wieder an dem KomplottdesThomas Mowbray und des ErzbischofsRichardScrope von York teil, welche
die Thronerhebung des HausesYork beabsichtigten, mußte aber, um dem Schafott zu entgegen, nach Schottland und
von da nach Wales fliehen. Ein Versuch, in das englische Gebiet einzufallen, kostete ihm in der Schlacht von Bramham
Moor das Leben. -
2) Henry, der Sohn Hotspurs, zweiter Graf von Northumberland, erhielt 1414 von Heinrich V. seine Güter und den Titel eines Grafen von Northumberland zurück.
Er blieb ein treuer Anhänger dieses Königs und seines SohnsHeinrichs VI. und fiel für die Sache des HausesLancaster im
Treffen bei St. Albans. Auch sein Sohn Henry, dritter Graf von Northumberland, war ein Anhänger der Lancastrier und fiel bei
Towton. Eine neue Ächtung der Percys ließ für kurze Zeit den Titel Northumberland an das HausNevill kommen, wurde
aber von Eduard IV. 1469 aufgehoben. -
3) Henry Algernon, sechster Graf von Northumberland, starb ohne Erben, womit die Würde der Familie verloren ging, da sein BruderThomasPercy durch seine Teilnahme an dem katholischen Aufstand von 1536 das Erbfolgerecht für seinen Familienzweig
verscherzt hatte. Titel und Güter von Northumberland gingen hierauf an die Dudleys (s. d.) über. -
5) Henry, Sohn des vorigen, neunter Graf von Northumberland, ward der Teilnahme an der Pulververschwörung beschuldigt, saß, nachdem er
durch Entrichtung einer Geldstrafe von 20,000 Pfd. Sterl. den größten Teil seines Vermögens verloren hatte, 15 Jahre
im Tower und starb -
6) Algernon Percy, Sohn des vorigen, zehnter Graf von Northumberland, war unter Karl I. Großadmiral, nahm aber dann an der Opposition gegen
den Hof
[* 26] teil und wurde deshalb beim Ausbruch des Bürgerkriegs seines Amtes entsetzt. Er gehörte zu den Presbyterianern, wurde 1644 in
das Regierungskomitee des Parlaments gewählt, erklärte sich aber 1649 gegen die AnklageKarls I. Nach dem TodCromwells, während
dessen Herrschaft er sich von der Politik zurückgezogen hatte, wirkte er für die RestaurationKarls II., trat in dessen GeheimenRat und starb - Mit seinem Sohn Joscelin Percy, elftem Grafen von Northumberland, erlosch der
männliche Stamm der Familie.
Karl II. verlieh nun seinem natürlichen Sohn, GeorgeFitzroy, 1674 den Titel eines Herzogs von Northumberland; doch starb dieser 1716 ohne
Nachkommen. Die Erbin des letzten Grafen von Northumberland aus der FamiliePercy hatte sich in dritter Ehe mit CharlesSeymour, Herzog von Somerset, vermählt, und ihr Sohn Algernon Seymour, bereits seit 1722 LordPercy, erhielt 1749 den Titel eines
Grafen von Northumberland. Als auch er ohne männliche Nachkommen starb, erbte sein Schwiegersohn SirHughSmithson mit dem Familiennamen
die Güter und den Grafentitel.
Derselbe ward 1766 zum Herzog von Northumberland erhoben und starb Sein ältester Sohn, HughPercy, zweiter Herzog von Northumberland, geb.
zeichnete sich als General im amerikanischen Krieg aus und war später Chef der Gardegrenadiere. Nach seinem Tod,
folgte ihm sein ältester Sohn, HughPercy, geb. als dritter Herzog von Northumberland; derselbe war vom
März 1829 bis November 1830 Lord-Lieutenant von Irland und starb kinderlos. -