Letzterer wollte erst die Ankunft von Verstärkungen abwarten.
Bernhard aber riß ihn schon zu einem
Angriff auf die
Kaiserlichen fort. Zwei
Tage, 5. und 6. Sept., dauerte der erbitterte, mörderische
Kampf, bis endlich die
Schweden
nach furchtbaren Verlusten (12,000
Tote und Verwundeten, 6000 Gefangene und alles
Geschütz) zurückgeschlagen wurden.
Horn
wurde gefangen,
Bernhard verwundet. Das übergewicht der
Schweden war gebrochen, ganz Süddeutschland in der
Hand
[* 8] der Kaiserlichen.
Die weitern
Folgen der
Schlacht waren der Anschluß der
Schweden an
Frankreich und der
PragerFriedeSachsens
und andrer
Reichsstände mit dem
Kaiser. (Vgl.
Fuchs,
[* 9] Die
Schlacht bei Nördlingen, Weim. 1868;Fraas, Die
NördlingerSchlacht, Nördling.
1869; Weinitz, Des
Diego de
Aedo Schilderung der
Schlacht bei Nördlingen, Straßb. 1884) Auch dieSchlacht bei
Allersheim welches östlich von Nördlingen liegt, wird zuweilen nach Nördlingen benannt. 1647 ward die
Stadt wieder von den
Bayern beschossen und zum Teil in
Asche gelegt. 1803 verlor Nördlingen seine Reichsfreiheit und kam mit seinem
Gebiet an
Bayern. Nördlingen ist Geburtsort zahlreicher
Künstler (z. B. Schäufelin,Adam,
Voltz).
Vgl.
Beyschlag,
Geschichte der Stadt Nördlingen (Nördling. 1851);
Mayer, Die Stadt Nördlingen, ihr
Leben und ihre
Kunst im
Lichte der Vorzeit (das. 1876);
»Die kleinen Feinde der
Landwirtschaft« (2. Aufl., das. 1869) und die
kleinere
Schrift »Die Kenntnis der wichtigsten kleinen Feinde der
Landwirtschaft« (2. Aufl., das. 1884);
»Der
Holzring als Grundlage des Baumkörpers« (das. 1872);
»Querschnitte von 500 Holzarten«
(das. 1852-82, 10 Bde.);
die epische
Dichtung
»Eine Römerfahrt« (das. 1875-77, 2
Tle.) und das Wanderbuch »Unterwegs« (das.
1884).
Der vollen
Entwickelung seiner poetischen
Natur war die Ungunst der Zeit und Verhältnisse hinderlich.
Daher kommt es, daß in seinen besten
Schöpfungen das
Schöne neben dem Schroffen hergeht und nur das Ganze der Werke die
Harmonie
zum Ausklang bringt.
Die
Länge beträgt 98 km, das Normalquerprofil ist in der obern
Breite
[* 26] auf 60 m, in der Sohlenbreite auf 26 m,
die Tiefe auf 8,5 m festgesetzt. Die Kanaleinfahrt an der westlichen Mündung wird durch zwei
in die
Elbe hinauszubauende, etwa 250 m lange, bogenförmig sich gegeneinander neigende
Molen gesichert und durch dieselben
ein ziemlich geräumiger Vorhafen gebildet. Die östliche Mündung bei Holtenau erhält ebenfalls die
nötige
Sicherung der Einfahrt mittels zweier etwa 200 m langer
Molen.
Um denKanal
[* 27] von äußern Wasserständen unabhängig zu
machen, erhalten östlicher und westlicher Eingang
¶
mehr
je eine Schleuse. Der Vorteil, welchen dieser Kanal für die Schiffahrt bietet, wird sehr bedeutend sein. Ganz abgesehen davon,
daß in Zukunft der Weg durch den Kanal ein weit sichererer sein wird als durch das unruhige, wegen seiner vielen Schiffbrüche
berüchtigte Skagerrak, ist er von der Ostsee vor allen Dingen nach allen südlich von Newcastle
[* 29] an der englischen
Ostküste liegenden Häfen ein kürzerer und beträgt z. B. von der InselBornholm nach der Themsemündung 200 Seemeilen weniger,
von den deutschen Nordseehäfen nach der Ostsee nahezu das Doppelte; die Abkürzung für Lübeck
[* 30] beträgt 570, für Wismar
[* 31] 530 und
für Rostock
[* 32] 510 Seemeilen.
Die Kosten, welche das Deutsche Reich trägt, sind auf 156 Mill. Mk. veranschlagt. Von dieser Summe hat
Preußen
[* 33] 50 Mill. Mk. unter Verzicht auf jede Verzinsung voraus übernommen. Die Bauzeit ist auf acht Jahre berechnet. Am wurde
durch KaiserWilhelm bei Holtenau der Grundstein gelegt und damit ein Werk begonnen, dessen Ausführung
schon seit Jahrhunderten geplant war, und welches nach der Einigung Deutschlands
[* 34] entschieden als das großartigste und wichtigste
nationale Unternehmen gelten muß.