Albemarlesunds,
Chowan und
Roanoke, nach
Tennessee über. Anderseits treten der Yadkin (obere
GreatPedee) und der
Catawba von
Nordcarolina nach
Südcarolina über, und im äußersten
Westen fließt der French
BroadRiver dem
Tennessee zu. Diese
Flüsse
[* 2] bilden beim
Übertritt ins Tiefland sämtlich
Fälle, haben trägen
Lauf in der Küstenregion und sind deshalb an ihrer
Mündung durch
Sandbänke und
Barren mehr oder weniger verstopft. Das
Klima
[* 3] ist in den
Niederungen heiß und im
Sommer ungesund,
in den mittlern und westlichen Teilen des
Landes gemäßigt und gesund. Im SO. gedeihen subtropische
Früchte, wie
Feigen und
Pomeranzen; die Pflaumenpalme trifft man nördlich bis zum
KapHatteras,
Kartoffeln werden im
Dezember gesteckt
und im
Februar geerntet, und die Pflanzendecke ist das ganze Jahr hindurch grün.
Bei
Raleigh, in der Mitte des
Staats, blühen die Pfirsiche im März und werden im Juni reif. Dagegen ist im Bergland das
Klima
ziemlich rauh, und
Fröste halten dort monatelang an. Die mittlere
Temperatur von Smithville, beim
KapFear,
ist 18,7,° die von Asheville, im
Gebirge, 12,7° C. Den jährlichen Regenfall schlägt man auf 1160
mm an. Die Bodenbeschaffenheit
des
Staats ist sehr verschieden, im ganzen nur mittelmäßig fruchtbar. Der
Boden im mittlern Teil desselben ist fast erschöpft;
die Sumpfländer indes könnten leicht dem
Ackerbau gewonnen werden, und die Bergländer eignen sich vortrefflich
für die
Viehzucht.
[* 4]
Die
Wälder sind ausgedehnt und wertvoll.
In den Sumpfwaldungen findet man namentlich
Zedern und
Cypressen; ein bis 170 km breiter
Strich von Fichtenwäldern durchschneidet den
Staat, und im W. gibt es
Eichen, Buchen und andre Harthölzer
in
Menge. Auch an
Wild ist kein Mangel.
Enten
[* 5] und namentlich
Gänse sind häufig an der
Küste, und der
Bär ist noch nicht ausgerottet.
Nordcarolina hat ein
Areal von 126,879 qkm (2304,2 QM.) und 1870: 1,071,361, 1880:
1,399,750 Bew., worunter 531,277
Farbige.
In der Goldregion, westlich vom
Fluß Yadkin, sind 1885 für 152,000DollarGold
[* 16] gegraben worden; auch
Silber
kommt dort vor. Außerdem werden
Kupfer,
[* 17]
Steinkohlen und
Eisenerz (1885: 1790
Ton. Roheisen) gewonnen. Die eigentliche Fabrikthätigkeit
ist unbedeutend, doch
gab es 1880: 3802 gewerbliche Anstalten, in denen 18,109
Arbeiter Beschäftigung fanden. Unter ihnen
waren 49 Baumwollfabriken (3232
Arbeiter), 776
Sägemühlen (3029
Arbeiter), 1313 Kornmühlen, 118
Tabaks-
und Zigarrenfabriken und 184
Teer- und Terpentindestillerien.
Auch das innere Land ist fast ganz eben, nur im SO. erheben sich
Ausläufer der
Ardennen bis 266 m
Höhe.
Das
Departement liegt größtenteils im Stromgebiet der
Schelde, welche das Mittelland durchströmt und an Nebenflüssen die
Lys,
Sensée und Scarpe empfängt; mit seinem östlichen Teil gehört es zum Flußbecken der
Maas, welcher von hier die
Sambre
zufließt. Das
Klima ist kühl und im allgemeinen nicht angenehm, die
Luft fast immer feucht. Die
Bevölkerung
belief sich 1886 auf 1,670,184 Bew. und hat seit 25
Jahren um 366,804 (oder 28 Proz.) zugenommen. Sie ist mit 294 Einw.
pro QKilometer nächst dem
Departement Seine die dichteste in
Frankreich. Überwiegend ist die städtische
Bevölkerung (mehr
als 1 Mill.) gegenüber der ländlichen. 5
Städte hatten 1886 mehr als 30,000, 2
(Lille
[* 25] und
Roubaix) mehr
als 100,000 Einw. Der
Nationalität nach sind die Bewohner fast zu gleichen Teilen
Vlämen und
Wallonen, doch sind beide
Stämme
größtenteils französiert; nur 177,000
Bew. sprechen
¶
mehr
noch vlämisch. Der Staatsangehörigkeit nach zählt das Departement 280,000 Belgier. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar:
vorzüglich bewässert und trefflich angebaut;
auch die früher moorigen Landesteile sind größtenteils ausgetrocknet und
urbar gemacht, so auch das »Watteringhe-Land« im ArrondissementDünkirchen, das jetzt zu den ergiebigsten Landstrichen gehört.
Von der Gesamtfläche sind (1882) 383,925 Hektar Ackerland, 95,106 Wiesen, nur 42,781 Wälder (im Südosten)
und 2550 Heide- und Weideland. Hauptprodukte des Landes sind: Getreide,
[* 27] insbesondere Weizen und Hafer, welche einen Ertrag von
6,5 Mill. hl jährlich liefern, ohne jedoch dem Bedarf der starken Bevölkerung zu genügen;
Außerdem baut man Hanf, Raps, Tabak, Zichorie, Gemüse, viel Obst und Nüsse sowie auch Blumen.
Der Viehstand ist ein sehr bedeutender, namentlich an Pferden (79,751 Stück), Rindvieh (257,303), Schweinen
(97,666), Ziegen (24,238) und Geflügel. Die Fluß- und Küstenfischerei ist sehr ergiebig; auch wird der Kabeljaufang in großem
Umfang betrieben, und 1885 sind von diesem Fischfang in den beiden Häfen Dünkirchen und Gravelines 129 Schiffe mit 11,788 Ton.
und einer Ausbeute von 4,5 Mill. kg eingelaufen.
Das Departement ist außerordentlich reich an mineralischen Brennstoffen; sein Anteil an dem ins DepartementPas de Calais hinüberreichenden
Becken von Valenciennes liefert jährlich 3,5 Mill. metr. Ton., doch genügt dies noch nicht dem großen Bedarf des Departements,
welches jährlich 5,3 Mill. Ton. Mineralkohlen konsumiert. Andres Brennmaterial liefern ausgedehnte Torfstiche,
wogegen an Holz
[* 29] bei der geringen Bewaldung Mangel herrscht. Unter den Mineralquellen sind die Thermen von St.-Amand les Eaux
die bekanntesten.
In Bezug auf die gewerbliche Industrie nimmt das Departement in Frankreich den ersten Rang ein; es gibt kaum einen bedeutenden
Industriezweig, welcher im Departement nicht in größerm Umfang vertreten wäre. Die wichtigsten Industriezweige
sind: die Eisenindustrie, welche 1885: 217,600 T. Roheisen, 261,400 T. Stabeisen und Blech und 85,200 T. Stahl (namentlich Bessemerschienen)
produziert;
Die letztere umfaßt die Spinnerei und Weberei
[* 32] in Baumwolle (1,370,000 Spindeln, 1800 mechanische
und 1200 Handstühle), in Schafwolle (1,391,000 Spindeln, 20,000 mechanische und 14,000 Handstühle), in Flachs, Hanf und Jute
[* 33] (494,000 Spindeln, 9930 mechanische und 6250 Handstühle), in Seide
[* 34] (3500 Spindeln, 650 mechanische und 170 Handstühle),
endlich die Weberei in gemachten Stoffen (9974 mechanische und 10,417 Handstühle). Zur Textilindustrie gehören außerdem
zahlreiche Färbereien und Bleichereien sowie eine ausgebreitete Hausindustrie, namentlich für Erzeugung von Spitzen und Leinwand.