Die allgemeine
Naturgeschichte ist gründlich
bearbeitet von Godman (»American natural history« und die prachtvolle
»Natural history of the state of
NewYork«);
die
Ornithologie meisterhaft von dem ausgewanderten schottischen Hausierer
Wilson
(gest. 1813) in der »American ornithology«,
wozu
KarlBonaparte eine Fortsetzung lieferte, und von
Audubon;
Unter den periodischen
Zeitschriften behauptet die
»North American
Review« (seit 1815) den obersten
Rang; daneben sind als litterarische
Monatsschriften besonders »The
Atlantic Monthly«
(Boston),
[* 4]
Die
Schiffahrt in diesen Gewässern ist gefährlich, und die
KapsFear
(»Furcht«) und
Lookout
(»Lugaus«) tragen ihre
Namen mit
Recht.
KapHatteras springt am weitesten gegen O. vor. Die Sumpfländer sind großenteils mit Fichtenwaldungen
bedeckt; ihr
Boden ist ungemein fruchtbar, und wenn entwässert, liefert er jahrelang ergiebige
Ernten. An sie schließt sich
eine allmählich ansteigende Sandebene an, im W. begrenzt durch eine
Linie, welche man sich durch die untersten
Fälle der
größern
Flüsse
[* 13] des
Staats gezogen denkt.
Von hier bis zum
Fuß der
Blauen Berge erstreckt sich in einer
Breite
[* 14] von 180 km das »Hügelland« von Nordcarolina, mit einzelnen
Erhebungen bis 360 m. Im W. des
Staats liegt das »Bergland«, gebildet durch mehrere Parallelketten
der Alleghanies. Hier erheben sich die höchsten Gipfel
Nordamerikas östlich vom
Felsengebirge.
Black Dome,
auch Clingman's
Mountain genannt, erreicht eine
Höhe von 2277 m. Die Flußbewässerung von Nordcarolina ist reichlich, jedoch wenig
günstig für den
Verkehr. Ganz innerhalb des Staatsgebiets liegen der
TarRiver und die
Neuse, die beide in den
Pamlicosund fließen,
und der
Cape Fear River, der bei
Wilmington mündet. Von
Virginia aus treten zwei Zuflüsse des
¶
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Albemarlesunds, Chowan und Roanoke, nach Tennessee über. Anderseits treten der Yadkin (obere GreatPedee) und der Catawba von
Nordcarolina nach Südcarolina über, und im äußersten Westen fließt der French BroadRiver dem Tennessee zu. Diese Flüsse bilden beim
Übertritt ins Tiefland sämtlich Fälle, haben trägen Lauf in der Küstenregion und sind deshalb an ihrer
Mündung durch Sandbänke und Barren mehr oder weniger verstopft. Das Klima
[* 16] ist in den Niederungen heiß und im Sommer ungesund,
in den mittlern und westlichen Teilen des Landes gemäßigt und gesund. Im SO. gedeihen subtropische Früchte, wie Feigen und
Pomeranzen; die Pflaumenpalme trifft man nördlich bis zum KapHatteras, Kartoffeln werden im Dezember gesteckt
und im Februar geerntet, und die Pflanzendecke ist das ganze Jahr hindurch grün.
Bei Raleigh, in der Mitte des Staats, blühen die Pfirsiche im März und werden im Juni reif. Dagegen ist im Bergland das Klima
ziemlich rauh, und Fröste halten dort monatelang an. Die mittlere Temperatur von Smithville, beim KapFear,
ist 18,7,° die von Asheville, im Gebirge, 12,7° C. Den jährlichen Regenfall schlägt man auf 1160 mm an. Die Bodenbeschaffenheit
des Staats ist sehr verschieden, im ganzen nur mittelmäßig fruchtbar. Der Boden im mittlern Teil desselben ist fast erschöpft;
die Sumpfländer indes könnten leicht dem Ackerbau gewonnen werden, und die Bergländer eignen sich vortrefflich
für die Viehzucht.
[* 17]
Die Wälder sind ausgedehnt und wertvoll. In den Sumpfwaldungen findet man namentlich Zedern und Cypressen; ein bis 170 km breiter
Strich von Fichtenwäldern durchschneidet den Staat, und im W. gibt es Eichen, Buchen und andre Harthölzer
in Menge. Auch an Wild ist kein Mangel. Enten
[* 18] und namentlich Gänse sind häufig an der Küste, und der Bär ist noch nicht ausgerottet.
Nordcarolina hat ein Areal von 126,879 qkm (2304,2 QM.) und 1870: 1,071,361, 1880:
1,399,750 Bew., worunter 531,277 Farbige.
In der Goldregion, westlich vom Fluß Yadkin, sind 1885 für 152,000 DollarGold
[* 29] gegraben worden; auch Silber
kommt dort vor. Außerdem werden Kupfer,
[* 30] Steinkohlen und Eisenerz (1885: 1790 Ton. Roheisen) gewonnen. Die eigentliche Fabrikthätigkeit
ist unbedeutend, doch gab es 1880: 3802 gewerbliche Anstalten, in denen 18,109 Arbeiter Beschäftigung fanden. Unter ihnen
waren 49 Baumwollfabriken (3232 Arbeiter), 776 Sägemühlen (3029 Arbeiter), 1313 Kornmühlen, 118 Tabaks-
und Zigarrenfabriken und 184 Teer- und Terpentindestillerien.
Schon 1585 wurde unter der Leitung SirWalterRaleighs ein Versuch gemacht, auf der Roanokeinsel eine Ansiedelung
zu gründen, der jedoch erfolglos blieb. Um 1660 gründeten Neuengländer eine kleine Kolonie in der Nähe des Cape Fear River, 1663 aber
wurde das ganze Gebiet dem LordClarendon und sieben andern Edelherren verliehen (s. Carolina). 1729 trennten
sich Nord- und Südcarolina und verkauften die Eigentümer ihre Rechte für 17,500 Pfd. Sterl. an die englische Regierung. Im
Befreiungskrieg nahm Nordcarolina sehr bald und thätigen Anteil an den Ereignissen und erklärte sich schon im Mai 1775 für unabhängig.
Viele blutige Treffen fanden innerhalb seiner Grenzen
[* 33] während jenes Kriegs statt. In der Konvention vom nahm
Nordcarolina die Konstitution der Vereinigten Staaten an. Im letzten nordamerikanischen Bürgerkrieg gehörte Nordcarolina zur südstaatlichen Partei
und war lange Zeit Kriegsschauplatz. Wilmington wurde von den Unionstruppen eingenommen.