mehr
Entdeckung Amerikas und über spanische Geschichte, Allens »History of the American revolution« (1821),
Wheatons »History of the Northmen« (1831),
Drapers »History of the intellectual development of Europe« (1863),
Hildreths »History of the United States« (1852),
Ticknor Curtis' »History of the constitution of the United States« (1855) und Bac Masters »History of the United States«, eine volkstümliche kulturhistorische Behandlung des Gegenstandes, sind verdienstliche Leistungen. Die Geschichte der Urbewohner Nordamerikas haben S. G. Drake, George Catlin, W. L. Stone, Henry Rowe Schoolcraft (gest. 1864), H. Bancroft bearbeitet; die einzelner Staaten oder Landesteile wurde unter andern von John G. Palfrey, Timothy Flint, Horace E. Scudder und namentlich von Henry C. Lodge behandelt.
Unter den Werken über den Bürgerkrieg verdienen die von Horace Greeley, Alex H. Stephens, John W. Draper und Henry Wilson sowie die Memoiren der Generale Sherman, Scott und Grant Hervorhebung. Auf dem Gebiet der Litteraturgeschichte ist G. Ticknors »History of the Spanish Literature« (1849) ein hochgeschätztes Werk. Die einheimische Litteratur behandelten R. W. Griswold, J. S. ^[John Seely] Hart, Duyckinck, S. A. Allibone, Welsh, F. Richardson, Tuckerman u. a. Über Shakespeare schrieben unter andern: P. Nordamerikanische Hudson, Verplande und neuerdings, als Vertreter der sogen. Bacontheorie, Nathan.
Holmes. Treffliche Lebensbeschreibungen haben geliefert: Sparks (Washington [* 2] und Morris), Randall (Jefferson), Well (Samuel Adams), Parton (Franklin, Aaron Burr und A. Jackson), W. Irving (Goldsmith und Washington), Rives (Madison), Colton (Henry Clay), Josiah Quincy (John Quincy Adams), Geo. W. Greene (General Greene), G. Ticknor Curtis (Webster), Ticknor (W. Prescott), Holland (Lincoln) u. a. Sparks gab auch eine »Library of American biography« in 25 Bänden heraus. Wichtig für die Geschichte der Revolution sind auch die auf Staatskosten veröffentlichten Korrespondenzen und Tagebücher des Präsidenten John Adams.
Die geographische und Reiselitteratur ist in den Vereinigten Staaten [* 3] sehr reich vertreten. Wichtig sind namentlich die auf Staatskosten veröffentlichen Berichte über Erforschungsexpeditionen, die auf Anlaß der Regierung unternommen wurden, wovon wir als besonders erfolgreich nur erwähnen: Wilkes' Reise nach den antarktischen Regionen (1838), Fremonts Forschungen in den Rocky Mountains (1842), Marcys Erforschung des Red River-Gebiets (1853), Perrys Expedition nach Japan [* 4] (1853), Herndons Erforschung der Quellen des Amazonenstroms, Kanes, Hayes' und Halls Berichte über ihre Nordpolfahrten etc. Wertvoll sind namentlich auch die Berichte über die Vermessung der Territorien und das Werk »Cruise of the U. S. steamship Corwin in Alaska and the North West Arctic Ocean« (1881) von J. ^[John] Muir, E. Nelson und Irving Rosse.
Außerdem erinnern wir an E.
Robinsons Werk »Palestine«, an W. F. Lynchs
Bericht über die Erforschung
des
Toten
Meers, an
Stanleys Schilderung seiner kühnen
Märsche durch
Afrika,
[* 5] an
Dalls Werk über
Alaska etc.
Mehr belletristisch
als wissenschaftlich sind die Reisewerke von
Irving,
Longfellow,
Cooper,
Bryant,
Tuckerman, Sanderson,
Willis,
Miß
Sedgwick,
Hawthorne
(»Note
-books«),
Curtis (»Howadji«),
Bayard Taylor, S. Williams, Harriet B.-Stowe, J. L. ^[John Lloyd] Stephens, E. G. Squier, E. Schuyler, Denton J. ^[Jacques] Snider, W. H. Bishop, H. Lansdell u. v. a.
Die Philosophie ist im großen und ganzen noch wenig angebaut worden. Nachdem man sich lange Zeit an Locke und Dugald Stewart gehalten, verbreitete sich durch Brownson und Marsh der Eklektizismus Victor Cousins; zugleich machte Emerson (gest. 1882) seine Landsleute mit seiner Transcendentalphilosophie bekannt, die zumeist auf dem Studium der deutschen Philosophie beruhte. Auch Comtes Philosophie des Positiven fand mehrfach Bearbeiter, und Sam. Tyler schrieb einen »Discourse« über die Philosophie Bacos.
Als populärer Philosoph ist Franklin noch jetzt unübertroffen, als Moralphilosoph Channing. Horace Greeley suchte die Theorien der französischen Sozialreformer auf amerikanischen Boden zu verpflanzen, und C. S. Henry schrieb eine Geschichte der Philosophie. Andre philosophische Schriftsteller sind: Jonathan Edwards, L. P. Hickok, James Mc. Cosh, John Fiske, John F. Hurst, Noah Porter, Mark Hopkins, Francis Bowen, Charles C. Everett, John Bascom, Edw. J. ^[John] Hamilton, S. Harris u. a. Ein »Journal of speculative philosophy« (bis jetzt 8 Bde.) gibt W. T. Harris in Connecticut heraus. - Auch die theologische Forschung ist in Nordamerika [* 6] verhältnismäßig wenig gefördert worden, obschon die Zahl der theologischen Schriften infolge des reich entwickelten Sektenwesens eine sehr große ist.
Bei weitem die Mehrzahl der Werke steht unter dem Einfluß der deutschen theologischen Litteratur. Unter den selbständigen Schriften zeichnet sich Dwights Dogmatik (»System of divinity«),
vom calvinistischen Standpunkt aus geschrieben, aus; als Bibelkritiker haben sich besonders Edw. Robinson, T. C. Murray, Noyes (Erläuterungen zu Hiob und den Psalmen),
Moses Stuart (Kommentar zum Brief an die Römer [* 7] und zum Ecclesiastes), Barnes (»Notes on the gospels«),
Ezra Abbot, J. W. ^[James Waddell (the Elder)] Alexander u. a. verdient gemacht. Kirchengeschichtliche Werke veröffentlichten: Ph. Schaff, Shedd, Hurst, Henry Smith etc., ein Leben Jesu Ware. Unter den Kanzelrednern nimmt Channing eine der ersten Stellen ein; neben ihm sind zu nennen: Andrew Gunton Fuller, Ebenezer Porter, Theodor Parker, Henry Beecher, Ph. Brooks u. a. -
Die juristische Litteratur beschränkt sich meist auf amerikanisches Recht, das seit der Revolution eine ziemliche Selbständigkeit erlangt hat. Eine treffliche Sammlung der Gesetze der Vereinigten Staaten hat Joseph Story in Cambridge geliefert; unter den Kommentaren dazu gelten die von James Kent (»Commentaries on American law«) als Hauptautorität. Als Lehrer des Völkerrechts sind namentlich Henry Wheaton und Thomas M. Cooley anzuführen, die auch in England großes Ansehen genießen; um das Strafrecht machten sich neuerdings Edward Livington und Francis Wharton verdient. Auf dem Gebiet der Nationalökonomie behauptet Henry Charles Carey (gest. 1879) mit seinen »Principles of political economy« (1837) den obersten Rang; aus neuester Zeit sind Loster ^[richtig: Lester (= Lester Frank Ward, 1841-1913)] F. Wards »Dynamic sociology« (1882) und H. Georges »Progress and poverty« und »Social problems« hervorzuheben.
Über Staatsrecht schrieben Fr. Wayland, Fr. Lieber, Theod. D. Wolsey und namentlich John W. Draper; über Finanzwirtschaft A. Gallatin und besonders Francis A. Walker [* 8] (»Political economy«, 1883). Als politische Redner haben sich ausgezeichnet: Fisher Ames, Patrick Henry, Morris, Otis, Rufus King, J. Q. ^[John Quincy] Adams und Will. Wirt; unter den neuern: Henry Clay, Dan. Webster, Calhoun, Thom. Hart Benton, Edward Everett, W. H. Seward, R. C. Winthrop, W. Phillips, W. L. Garrison, Charles Sumner, Roscoe Conklin ^[richtig: Conkling, s. d.], G. W. Curtis u. a. ¶
mehr
Die Naturwissenschaften erfreuen sich großer Teilnahme selbst unter den niedern Ständen, welchen sie durch zahlreiche öffentliche Vorträge zugänglich gemacht werden, und einer reichen Pflege. Schon Franklin erwarb sich als Physiker einen Namen, besonders durch die Erfindung des Blitzableiters. Seitdem haben sich als Chemiker namentlich ausgezeichnet: der ältere und jüngere Silliman, Eben Norton Horsford und Edw. L. Youmans;
als Physiker: Mathew ^[richtig: Matthew] F. ^[Fontaine] Maury (gest. 1873), J. ^[Joseph] Henry (gest. 1878), Benj. Peirce, Emory M'Clintock;
als Geologen: Edw. Eaton, Hitchcock, David Dale Owen, James D. Dana, Ferd. V. Hayden, G. K. Gilbert, R. D. Irving u. a.;
als Paläontologen: James Hall, [* 10] Dawson, B. L. Cope, Othniel J. ^[richtig: C. (Charles)] Marsh, W. P. Scott, H. F. Osborne.
Die allgemeine Naturgeschichte ist gründlich bearbeitet von Godman (»American natural history« und die prachtvolle »Natural history of the state of New York«);
die Botanik von Barton, John Torrey, Asa Gray, G. Goodall, C. E. Bessey, G. Vasey, J. B. ^[Job Bicknell] Ellis, W. G. Farlow, de Salmon, H. Baldwin, Ch. S. Sargent u. a.;
die Ornithologie meisterhaft von dem ausgewanderten schottischen Hausierer Wilson (gest. 1813) in der »American ornithology«, wozu Karl Bonaparte eine Fortsetzung lieferte, und von Audubon;
die Naturgeschichte der Säugetiere von James Richardson, de Gay, Audubon, Spencer F. Baird, Elliott Coues und Lea;
die Konchyliologie und Entomologie von Charles B. Adams, Thom. Say und James Dana.
Als Anthropologen sind besonders Morton, E. G. Squier, Pickering, George R. Gliddon und L. H. Morgan anzuführen. In der Astronomie [* 11] haben sich ausgezeichnet: S. W. Burnham, Benj. A. Gould, Edw. S. Holden, El.
Loomis, S. Newcomb, G. E. Watsom, Ch. A. Young, W. Farrel etc. -
Die Sprachwissenschaft findet ebenfalls allmählich mehr Berücksichtigung;
auf dem Gebiet der vergleichende Sprachforschung und des Sanskrits erwarb sich W. D. Whitney Verdienste;
am meisten geschah für die Sprachen der Indianer, um die sich John Pickering, P. E. Duponceau, H. R. Schoolcraft, E. G. Squier, besonders aber A. Gallatin, ferner W. W. Turner, Frau M. H. Eastman und J. H. ^[James Hammond] Trumbull verdient machten.
Für die englische Sprache haben Lindley Murray durch seine Grammatik sowie Noah Webster und Worcester durch ihre Wörterbücher Beachtenswertes geleistet; Bartlett gab ein geschätztes »Dictionary of Americanisms« heraus. Gute Jugendschriften hat Peter Parley (Goodrich), Schriften über Erziehung Horace Mann, H. Barnard und Catherine Beecher veröffentlicht. Als archäologische Forscher sind Schoolcraft, Bradford, J. W. ^[John Wells] Foster, H. Bancroft, Baudelier ^[richtig: Bandelier (= Adolph Francis Alphonse Bandelier, 1840-1914)] etc. anzuführen.
Unter den periodischen Zeitschriften behauptet die »North American Review« (seit 1815) den obersten Rang; daneben sind als litterarische Monatsschriften besonders »The Atlantic Monthly« (Boston), [* 12]
»The Century« und »Harper's New Monthly Magazine« (beide in New York) hervorzuheben. Endlich ist der großen Encyklopädien zu gedenken, deren mehrere erschienen, so die »Encyclopaedia americana« von Fr. Lieber; die »New American Cyclopaedia« von Ripley und Ch. Dana; Appletons »Annual Cyclopaedia« und Johnsons »Cyclopaedia«.
Vgl. Tuckerman, Sketch of American literature (Philad. 1852);
Herrig, Handbuch der nordamerikanischen Nationallitteratur (Braunschw. 1854);
Duyckink, Cyclopaedia of American literature (neue Ausg., New York 1888, 2 Bde.);
Allibone, Critical dictionary of English and American authors (Philad. 1871, 3 Bde.);
Brunnemann, Geschichte der nordamerikanischen Litteratur (Leipz. 1868);
Royse, Manual of American literature (New York 1872);
Griswold, The poets and poetry of America (neue Ausg., das. 1873);
Tyler, History of American literature 1607-1765 (das. 1878, 2 Bde.);
Nichol, The American literature 1620-1880 (Edinb. 1882);
Richardson, American literature (New York 1887 ff.);
Engel, Geschichte der Litteratur Nordamerikas (Leipz. 1883);
die bibliographischen Werke von Trübner (Lond. 1861), Leypoldt und Jones (New York 1878-85, 3 Bde.).