Nockyaarden
(Nockpferde), die an Nocken unter Raaen befestigten Lauftaue, auf denen die dort beschäftigten Matrosen stehen.
(Nockpferde), die an Nocken unter Raaen befestigten Lauftaue, auf denen die dort beschäftigten Matrosen stehen.
daher Noktambulismus, das Nachtwandeln. ^[= s. Somnambulismus.]
(Eulen), [* 2] Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge [* 3] (s. d.).
(franz., spr. -türn), s. Notturno. ^[= (ital., franz. "Nachtstück"), eine seit Field und Chopin sehr in Aufnahme ...]
(spr. noddĭeh), Jean Charles Emanuel, franz. Schriftsteller, geb. zu Besançon, [* 4] ging 1790 nach Straßburg, [* 5] um bei dem Hellenisten Schneider Griechisch zu lernen, wurde 1797. Bibliothekar in Besançon und gab hier zwei Werke über Entomologie heraus. Der Verlust seiner Stelle führte ihn nach Paris; [* 6] er studierte nun eifrig die fremden Litteraturen, ahmte Goethes »Werther« nach in den sentimentalen Romanen: »Les proscrits« (1802),
»Le [* 7] peintre de Saltzbourg« (1803) und wurde eins der Häupter der litterarischen Umwälzung, ohne jedoch ein Romantiker strenger Observanz zu sein. Zugleich trat er in scharfe Opposition zu Napoleon. Die satirische Ode »La Napoléone« zog ihm Gefängnisstrafe zu; er mußte Paris meiden und hat bis 1814 ein unstetes Leben geführt; zuletzt war er Bibliothekar in Laibach [* 8] und redigierte den »Télégraphe illyrien«. Unter der Restauration wurde er eifriger Royalist, erhielt den Orden [* 9] der Ehrenlegion und das Adelsdiplom und wurde 1823 Oberbibliothekar am Arsenal, eine Stelle, welche er bis zu seinem Tod, bekleidete. 1833 war er, der erste Nichtklassiker, Mitglied der Akademie geworden. Nodier hat sich als Naturforscher, Grammatiker, Dichter, als historischer, politischer und Romanschriftsteller durch seine umfassende Gelehrsamkeit, besonders aber durch seinen in hohem Maß anmutigen, klaren und eleganten Stil einen ausgezeichneten Namen gemacht.
Zudem entwickelte er eine beispiellose litterarische Thätigkeit; die Menge seiner Werke war so groß, daß er selbst die Titel nicht im Gedächtnis behalten konnte. Seine Gedichte sind gesammelt von Delangle (Par. 1827). Als Sprachforscher war er von philologischer Gewissenhaftigkeit; er schrieb das »Dictionnaire raisonné des onomatopées françaises« (1808),
»Dictionnaire universel de la langue française« (1823, 2 Bde.),
»Examen critique des dictionnaires de la langue française« (1829) etc. und gab viele Klassiker neu heraus (Clotilde de Surville, Lafontaine, Molière, Voltaire, Lamartine u. a.) mit Vorreden, Einleitungen und Anmerkungen. Großen Beifall fanden seine Romane wegen ihrer überaus anmutigen und fesselnden Erzählung und ihres harmonischen und farbenreichen Stils, hauptsächlich: »Jean Sbogar«, »Thérèse Aubert«, »Smarra, ou les démons de la nuit«, ein romantische Traum, »Le roi de Bohême et ses sept châteaux«, ein Märchen voll prächtigen Humors, »La fée aux miettes«, »Mademoiselle de Marsan« etc. Sie finden sich alle in den »Œuvres de Nodier« (1832-34, 12 Bde.). Seine Dramen haben weniger Bedeutung; am wichtigsten ist eine Nachahmung des »Faust«. Von seinen historischen Werken ist neben den »Souvenirs, épisodes et portraits etc.« (1831) und den »Souvenirs de jeunesse« (1832) das interessanteste »Le dernier banquet des Girondins« (1833). Auch Reisebeschreibungen u. geographische Werke existieren von ihm: »Promenades de Dieppe [* 10] aux montagnes d'Écosse« (1821),
»Paris historique« (1837-40, 3 Bde.) u. a.
Vgl. Wey, Vie de Charles Nodier (Par. 1844);
Mad. Ménessier-Nodier, Ch. Nodier, épisodes et souvenirs de sa vie (das. 1867);
»Correspondance inédite de Charles Nodier« (hrsg. von Estignard, 1876).
Heinrich August, Schriftsteller, geb. zu München, [* 11] studierte seit 1853 in Erlangen [* 12] Naturwissenschaften und vergleichende Sprachwissenschaft, war 1857-63 an der Hof- und Staatsbibliothek zu München angestellt und widmete sich später ganz der Schriftstellerei. Seit 1884 hat er seinen Wohnsitz in Görz. [* 13] Noë hat sich besonders durch seine Naturschilderungen aus den deutschen und österreichischen Alpen [* 14] beliebt gemacht. Hierher gehören: »Bayrisches Seebuch« (Münch. 1865),
»Österreichisches Seebuch« (das. 1867),
»Neue Studien aus den Alpen« (das. 1868),
»Brennerbuch« (das. 1869),
»Bilder aus Südtirol« (Münch. 1871),
»In den Voralpen« (das. 1871),
»Winter und Sommer in Tirol« [* 15] (Wien [* 16] 1876),
»Deutsches Alpenbuch in Wort und Bild« (Glogau [* 17] 1875-85, 3 Bde.) u. a., denen sich »Dalmatien und seine Inselwelt« (Wien 1870),
»Italienisches Seebuch« (Stuttg. 1874),
»Elsaß-Lothringen« [* 18] (Glogau 1872),
»Tagebuch aus Abbazia« (Teschen 1884) u. a. anschließen. Außerdem veröffentlichte er, abgesehen von zahlreichen Reisehandbüchern auch Belletristisches: »Erzählungen und Bilder« (München 1873);
»Die Brüder«, Roman (Berl. 1873, 3 Bde.);
»Gasteiner Novellen« (Wien 1875);
»Robinson in den Hohen Tauern« (Jena [* 19] 1875, 3 Bde.) u. a.
(franz., spr. -ähl), Weihnachten;
(Noēm, griech.), Gedanke, besonders ein witziger;
Noesis, die Vernunfterkenntnis.
Säule, s. Thermoelektrizität. ^[= (griech.), durch Wärme hervorgerufene Elektrizität. Lötet man einen Bügel m n (Fig. 1) von ...] [* 20]
(griech.), s. v. w. Erkenntnislehre. ^[= (Gnoseologie), die Lehre von Begriff, Wesen, Ursprung und Inhalt der (menschlichen) Erkenntnis. ...]
(Karatataren), s. Tataren. ^[= # ursprünglich Name eines mongol. Volksstammes, der aber im weitern Verlauf nicht nur auf die ...]
Stadt im russ. Gouvernement Taurien, Kreis [* 21] Berdjansk, am Flüßchen Obilotschnoje, nahe dem Asowschen Meer, mit einer armenischen Kirche, einer russischen Kapelle und (1881) 3617 Einw.
Ort im mexikan. Staat Sonora, an der Grenze von Arizona, Eisenbahnstation und Zollamt.
Ausfuhr 1883-84: 748,578 Pesos Edelmetalle.
östlicher Mündungsarm der Weichsel (s. d.). ^[= (poln. Wisla, lat. Vistula), Fluß, entsteht in Österreichisch-Schlesien, Bezirkshauptmannschaft ...]
die aus Lederstreifen geflochtene Peitsche der Kosaken, dient statt der Sporen und wird an einer Schnur über der linken Schulter getragen.
(spr. -schāng), 1) Nogent le Roi, Stadt im franz. Departement Obermarne, Arrondissement Chaumont, Mittelpunkt einer bedeutenden Stahlwaren- und Messerfabrikation (Langres-Messer), mit (1886) 2425 Einw. -
2) Nogent le Rotrou, Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Eure-et-Loir, an der Huisne und der Eisenbahn von Paris nach Le Mans, 105 m ü. M., hat eine Kirche, St.-Hilaire, ein altes Schloß, St.-Jean, mit 4 Türmen, ehemals Besitztum des Ministers Sully, dessen bemerkenswertes Grabmal von 1642 sich im Hospital befindet, ferner eine Statue des vor Sebastopol [* 22] gefallenen Generals Saint-Pol. Die Einwohner, (1886) 6750, betreiben Wollspinnerei, Gerberei und etwas Handel; auch befassen sich die Frauen von Nogent und Umgebung mit dem Aufziehen von Kindern Pariser Mutter. Nogent hat ein Collège, Bibliothek und ein Taubstummeninstitut. Bei Nogent fanden und siegreiche Gefechte der Deutschen gegen Teile der französischen Loirearmee statt. -
3) Nogent sur Marne, Dorf im franz. Departement Seine, Arrondissement Sceaux, an der Marne, der Ostbahn (mit 800 m langem Viadukt) und der Eisenbahn Paris-Brie Comte Robert, mit zahlreichen Villen, Fabrikation von Töpferwaren, Musikinstrumenten und chemischen Produkten, Bleicherei, Färberei und (1886) 12,020 Einw. Das Dorf Nogent wird von dem gleichnamigen Fort der mittlern Befestigungslinie von ¶
Paris beherrscht. -
4) Nogent sur Seine, Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Aube, an der Seine und der Eisenbahn von Paris nach Belfort, [* 24] mit schöner Kirche (aus dem 15. Jahrh., mit Gemälden französischer Meister), Bibliothek, Fabrikation von Seiler- und Wirkwaren, Zucker, [* 25] Ackerbaugeräten, Produktenhandel (nach Paris) und (1886) 3440 Einw. 6 km östlich von Nogent am Ardusson das von Abälard gestiftete Kloster Le Paraclet.