Farbenringe, schöne, verschiedenfarbige
Gürtel,
[* 2] welche man nach Nobili (1826) erhält, wenn man eine horizontal
auf den
Boden eines
Gefäßes gelegte, mit dem positiven
Pol einer galvanischen
Batterie verbundene Silberplatte (silberplattierte
Kupferplatte) mit einer
Lösung von essigsaurem
Blei
[* 3]
(Bleizucker) übergießt und in die
Lösung einen mit dem negativen
Pol verbundenen
vertikalen Platindraht eintaucht; der
Sauerstoff, welcher sich durch
Elektrolyse
[* 4] an der positiven
Platte abscheiden sollte,
oxydiert das
Blei der
Lösung zu
Bleisuperoxyd, welches sich auf der
Platte als dünner, durchsichtiger Überzug absetzt, der
unmittelbar unter dem negativen Platindraht am dicksten ist und von da, ringsum nach außen hin dünner werdend,
in immer weitern
Kreisen sich ausbreitet.
Diese dünne
Schicht zeigt nun Interferenzfarben
(Farben dünner Blättchen,
Newtons
[* 5]
Farbenringe), welche, weil jeder andern
Dicke ein andrer Farbenton entspricht, als bunte, kreisförmige
Ringe den durch den Platindraht bezeichneten
Mittelpunkt konzentrisch
umgeben. Man benutzt solche mit Interferenzfarben prangende Überzüge, um allerlei kleine Metallgegenstände, wie
Aschenbecher, Tischglocken etc., durch
Elektrolyse zu schmücken, und nennt dieses
VerfahrenGalvanochromie oder
Metallochromie
(s.
Galvanische Färbung).
[* 6] In neuester Zeit hat Guébhard kompliziert derartige Ringsysteme dargestellt, indem er der verschiedenartig
begrenzten Metallplatte
Pole in verschiedener Anzahl und Gruppierung gegenüberstellte. Die farbigen
Kurven, die man jedesmal
erhält, sind die
Linien gleicher Dichte der aus der
Flüssigkeit in die Metallplatte eintretende Strömung;
sie sind in ihrem Aussehen ähnlich den
Linien gleicher
Spannung (gleichen
Potenzials), welche sich in der Metallplatte ergeben
würden, wenn die Poldrähte unmittelbar auf dieselbe ausgesetzt würden.
(lat. nobilitas), in
Rom
[* 7] die
Gemeinschaft derjenigen
Familien, auf welche sich seit dem zweiten
PunischenKrieg die höhern Ehrenstellen allmählich fast ausschließlich beschränkt hatten, also eine Art
Amtsadel, der sich gegen die Außenstehenden ebenso abzuschließen suchte, wie es ehedem die
Patrizier gegen die
Plebejer gethan
hatten, so daß nur ausnahmsweise und selten ein nicht zu ihm Gehöriger zu den höchsten Ehrenstellen, namentlich zum
Konsulat,
gelangte. Die Mitglieder dieser
Familien hießen
Nobiles, auch Optimates,
Boni viri; diejenigen, welche
diesem geschlossenen
Kreis
[* 8] nicht angehörten (Ignobiles), wurden, wenn sie dennoch die höchsten Ehrenstellen erreichten,
Homines novi genannt.
In der
Altmark (wenn auch unverstanden) noch lokalisiert in
Tradition und
Gebrauch, insofern dort an der
Grenze des
Drömling ein Dorf Nobiskrug (oder Ferchau, s. v. w. Seelenau)
liegt und man den
Toten (die sich dort versammeln sollen) ein Geldstück unter die
Zunge legt (das alte Fährgeld).
(Nos, Nosbach),
Fluß in Südtirol, welcher am
Corno dei tre Signori (der Ortlergruppe) entspringt und bei
SanMichele
in die
Etsch mündet.
SeinThal
[* 9] heißt im obern Teil
Sulzberg
(Val di
Sole), hat hier hochalpinen
Charakter und verzweigt sich mit
seinen Seitenthälern bis in die Eiswildnisse der
Presanella- und Ortlergruppe; in seinem untern Teil heißt es
Nonsberg
(Val
di
Non) und ist hier eigentlich eine vom Noce und seinen Zuflüssen tief durchfurchte
Hochebene mit dichter
Bevölkerung,
[* 10]
Seidenzucht und Weinbau, vielen
Schlössern und Burgruinen, gegen das Etschthal durch den vom Noce durchbrochenen
Engpaß
Rocchetta gesperrt.
2) Nocera-Inferiore (das antike Nuceria Alfaterna), Stadt in der ital.
ProvinzSalerno, an der Bahnlinie
Neapel-Metapont, ist Bischofsitz,
hat eine
Kathedrale, in geringer
Entfernung außerhalb der Stadt die interessante altchristliche Taufkirche
Santa MariaMaggiore
(aus dem 5. Jahrh.), Baumwollspinnerei u.
-Weberei u. (1881) 12,522 Einw.
(Nachgeschäft),
Geschäft »auf noch«, »mit
noch«, ein Prämiengeschäft, bei welchem der Prämienzahler die
Wahl hat, ob er die ursprünglich vereinbarte
Menge oder mehr
als diese liefern, bez. fordern will. Vgl.
Börse (S. 238).