Vgl. Gehrmann, Über Präzisionsnivellements (in der
»Zeitschrift für
Vermessungswesen«, 1880).
Die permanenten
Marken für die Nivellementspunkte der
Landesaufnahme sind Quadersteine, die etwa 0,3 m hoch über der
Erde
erscheinen und einen metallenen Nivellementsbolzen mit Nummer an der Vorderfläche zeigen. Aus einem
Verzeichnis der Höhenpunkte ist unter der entsprechenden Nummer die
Höhe zu ersehen.
(althochd. nihhus, nichus, altnord. nikr, dän.
nøk, schwed. näck), in der german.
Mythologie männliche und weibliche Wassergeister der
Bäche und
Flüsse,
[* 12]
Teiche und
Seen,
ursprünglich
Geister der himmlischen Gewässer, daher zum Teil ihre
Mythen (vgl.
Elfen). Der Nix
(Neck)
oder
Wassermann wird meist ältlich und langbärtig, zuweilen jedoch auch als rauhhaariger oder gelblockiger
Knabe dargestellt
und als grausam, blutdürstig und die
Einsamkeit liebend geschildert.
Die weiblichen Nixen dagegen erscheinen in der
Sonne
[* 13] sitzend, ihre langen
Haare
[* 14] kämmend oder mit dem Oberteil
des Leibes, der von wunderbare
Schönheit ist, aus den
Wellen
[* 15] tauchend, sind gesellig und, wenn sie ans Land unter
Menschen
gehen, nur an dem nassen Kleidersaum oder Zipfel der
Schürze kenntlich.
Alle Nixen lieben
Spiel,
Gesang und
Tanz, und der schwedische
Strömkarl
(inNorwegen
[* 16] Fossegrim genannt) lehrt sogar
Menschen sein
Spiel, durch das er lockt und bezaubert.
Wie die Nixe sich gern einen schönen
Jüngling zum Geliebten wählt, den sie in die
Flut hinabzieht, holt sich auch der Nix
nicht selten ein Mädchen zur
Frau in seine Behausung. Wenn aber von
Flüssen gesagt wird, sie verlangen
ihr jährliches
Opfer, so erinnert dies an die
Opfer, die einst den Nixen gebracht wurden.
Von der
Mündung ihres größten Nebenflusses, des
Irbit, an wird sie schiffbar und dient als Hauptstraße für alle zum großen Irbitschen
Jahrmarkt kommenden
Waren.
[* 18] 1) (franz.
Nice) Hauptstadt des franz.
DepartementsSeealpen und berühmter klimatische
Kurort, liegt in herrlicher
Gegend am
Fuß der südlichen
Ausläufer der
Seealpen, welche mit dem 854 m hohen
Mont Chauve die Stadt und deren ganze
Umgebung beherrschen, an einer
Bucht des
LigurischenMeers, welche östlich vom
MontBoron und dem mit einem kleinen
Fort gekrönten
Montalban begrenzt wird, und in welche hier der Paillon (Paglione) mündet. Das
Klima
[* 19] ist infolge der gegen
Norden
[* 20] durch terrassenartig
ansteigende Bergketten geschützten
Lage im
Winter sehr mild und dabei heiter.
Die durchschnittliche
Temperatur beträgt für das Jahr 15,9° C., für den
Winter 9,5° C. Nur an wenigen
Tagen sinkt das
Thermometer
[* 21] morgens einige
Grad unter
Null. Auch der
Sommer ist bei den herrschenden
Seewinden nicht unerträglich. Die Luftfeuchtigkeit
beträgt im Jahresmittel 61,4 Proz.; große Trockenheit bewirkt nur
derMistral im März und April. Die Wintersaison
(November bis April) zählt 103 sonnige, 42 bedeckte und 36 Regentage.
Die Vorzüge des
Klimas bezeugt auch die prächtige und mannigfaltige
Vegetation der Umgegend. Nizza ist durch den Paillon in
die alte Stadt, welche sich am
Fuß des senkrecht aus der Meeresküste aufsteigenden Schloßbergs mit
engen, winkeligen
Straßen ausbreitet, und in die
Neustadt,
[* 22] welche sich mit breiter Meeresfronte nordwärts bis zu den Bergterrassen
hinzieht, geteilt.
Auch an die alte Stadt haben sich im
Norden und O. neue
Quartiere angeschlossen. Der 97 m hohe, mit schönen
Anlagen geschmückte
Schloßberg bietet den prächtigsten Überblick über Stadt und Umgebung. Östlich von demselben liegt
der
Hafen Lymbia, 1751 angelegt, neuerdings vergrößert. Das Standbild seines Erbauers, des
KönigsKarlFelix, steht über
dem
Hafen auf der
PlaceBellevue. Bemerkenswerte
Plätze und
Straßen in der alten Stadt sind ferner der mit
Anlagen und
Springbrunnen
geschmückte
SquareGaribaldi, der Corso an der
¶
Die öffentlichen Gebäude von Nizza bieten wenig Bemerkenswertes. Es befinden sich darunter 10 katholische, je eine
deutsch-lutherische, französisch-reformierte, anglikanische, presbyterianische und russische Kirche und 2 Synagogen;
außerdem sind das Tribunal (ehemals Stadthaus), der Uhrturm, der Präfekturpalast, 2 Theater,
[* 25] das große 1883 über dem Paillon
erbaute Kasino mit Wintergarten und andre Gesellschaftslokale zu nennen. Die Stadt zählt (1886) 61,464 (als
Gemeinde 77,478) Einw., deren Sprache
[* 26] eine Mischung des Provençalischen und Italienischen ist.
Den hauptsächlichsten Erwerb bietet denselben der Fremdenverkehr. Alljährlich kommen 10-15,000 Personen zu längerm Aufenthalt,
insbesondere für die Wintersaison, nach Nizza. Außerdem sind als Erwerbszweige Obstbau, Industrie und Handel von Bedeutung. Der
erstere liefert in außerordentlich reichem MaßOliven, Zitronen, Orangen, Feigen, Mandeln und Johannisbrot; auch der Weinbau
(Belletwein) wird stark betrieben. Von gewerblichen Industriezweigen sind zu erwähnen: die Fabrikation von Essenzen, Parfümerien
und eingemachten Früchten, die Kunsttischlerei und Verfertigung von eingelegten Arbeiten, die Färberei etc. Der Handel umfaßt
als Hauptgegenstände in der Ausfuhr: Olivenöl, Parfümerien, Blumen u. Südfrüchte;
in der Einfuhr: Getreide,
[* 27] Wein, Olivenöl,
Kohlen, Vieh und Holz.
[* 28] Im Hafen, welcher vollkommen geschützt, jedoch nur fürSchiffe
[* 29] bis 4 m Tiefgang zugänglich
und fortschreitender Versandung ausgesetzt ist, sind 1885 handelsthätig 1017 Schiffe mit 167,428 Ton. eingelaufen (davon 400 Schiffe
mit 62,836 T. im internationalen Verkehr) und 719 Schiffe mit 123,332 T. ausgelaufen (218 mit 28,315 T. im
Auslandsverkehr).
Der Warenverkehr beim Zollamt von Nizza repräsentierte in der Einfuhr einen Wert von 17,1, in der Ausfuhr
einen solchen von nur 1,9 Mill. Frank; die Ausfuhr, welche meist durch die Eisenbahn vermittelt wird, wählt eben großenteils
andre Austrittspunkte (Marseille etc.). Nizza steht in regelmäßiger Dampfschiffahrtsverbindung mit Marseille, Genua
[* 30] und
der InselCorsica
[* 31] (Bastia und Ajaccio); als Landverkehrsweg tritt die über Nizza führende Eisenbahnlinie Marseille-Genua hinzu.