(Nizâmî), einer der sieben großen Dichter
Persiens (eigentlich
AbuMohammed ben Jusuf
ScheichNisâm eddîn),
geboren um 1100 zu Gendsche, war ein Günstling der damals in
Persien
[* 2] herrschenden Seldschukkenfürsten; starb 12050 der 1209. Er
ist der Begründer des romantischen
Epos. Außer einem
Diwan, welcher 28,000 Distichen enthalten soll, verfaßte
Nisâmî fünf größere
Dichtungen (gewöhnlich Pentsch-Gentsch, »die fünf
Schätze«, oder Chamse,
»Fünfer«, genannt),
die in
Persien
als bis jetzt unerreichte Meisterwerke der
Poesie gelten: »Machsen ul esrâr«
(»Magazin der Geheimnisse«),
ein didaktisches
Gedicht (pers. hrsg. von
Bland, Lond. 1844);
»Iskender nâmeh«, eine sagenhaft ausgeschmückte Geschichte
Alexanders
d. Gr., in zwei Teilen, einem mehr epischen
(Kalk. 1812; zum Teil von
Rückert deutsch nachgebildet, 1828) und einem didaktischen
(hrsg. von
Sprenger, das. 1852-69).
(hebr.), der siebente
Monat des bürgerlichen, der erste des Festjahrs der
Juden, hat stets 30
Tage, fällt in
unsern März und April. Am 15. Nisan beginnt das achttägige Passahfest.
(spr. -sār),Désiré, franz.
Litterarhistoriker, geb. zu
Châtillon sur Seine, wurde 1836 Vorsteher des Sekretariats im
Ministerium des öffentlichen
Unterrichts, 1843
Professor der
Beredsamkeit am
Collège de
France zu
Paris
[* 6] und war seit 1857 zugleich
Direktor der höhern
Normalschule,
bis er 1867 zum
Senator ernannt wurde. Als Litterarhistoriker führte er sich ein mit den anziehend geschriebenen
ȃtudes
de mœurs et de critique sur les poètes latins de la décadence« (1834, 2 Bde.; 4. Aufl.
1878). Seine spätern Hauptwerke sind: »Mélanges« (1839, 2 Bde.);
die vortreffliche
»Histoire de la littérature française«
(8. Aufl. 1881, 4 Bde.);
befestigte Kreisstadt im
KönigreichSerbien,
[* 10] an der Nischawa, die 12 km westlich von hier in die südlicheMorawa
mündet, hat ein
Gymnasium, ein
Lehrerseminar, viele
Gärten,
Brunnen
[* 11] und
Bäder, eine ziemlich starke
Festung,
[* 12] die zum Teil ihre
Existenz der österreichischen Besetzung von 1737 verdankt, und (1884) 16,178 Einw.
Nisch ist ein wichtiger Handelsplatz, Sitz der Kreisbehörden und eines griechischen
Bischofs. In der
Nähe warme
Quellen.
Beim
Dorf Brzibrod, östlich von Nisch, Reste des alten
Nisus (s.
Naissus). Im 7. Jahrh. kam Nisch an
Bulgarien und
ward am Ende des 12. Jahrh. von den
Serben eingenommen.
Der
Fall von Nisch 1375 war der erste
Nagel zum
Sarg der serbischen Unabhängigkeit; 1443 wurde die Stadt von den
Ungarn
[* 13] unterJohannHunyades erobert. Am hier
Sieg derÖsterreicher unter
MarkgrafLudwig vonBaden
[* 14] über die
Türken. 1690 wurde Nisch von
den
Türken wieder genommen, 1737 von den Österreichern unter Seckendorf zwar von neuem erobert, aber in demselben Jahr
vom
General Dochat den
Türken übergeben. Unweit davon dieRedouten, welche die
Serben 1809 errichtet hatten,
und in denen sich
Stephan Sindjelitsch mit den stürmenden
Türken in die
Luft sprengte. Aus den
Schädeln der dort gefallenen
Serben wurde an der
Straße nach
Konstantinopel
[* 15] eine (noch ziemlich erhaltene) Siegestrophäe errichtet. Im Juni 1876 wurde
Nisch von den
Serben vergebens angegriffen und erst im
Januar 1878 von ihnen besetzt. Der
Kreis Nisch zählt (1886)
139,638 Einw. auf 2375 qkm (43 QM.).
3) NischanIftikhar, türk.
Orden, von
SultanSelim III. für um die Türkei
[* 18] verdiente
Ausländer gestiftet und 1827 erneuert,
eine goldene, reichverzierte
Medaille, auf der der Namenszug des
Sultans steht, an
Halbmond und
Stern hängend. -