die älteste Dichtern in
italienische Sprache, eine Sizilianerin, blühte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh.
und war wegen ihrer
Schönheit, ihres
Geistes und ihrer
Poesien zu ihrer Zeit hochberühmt. Von ihrem
Leben
ist sonst nichts bekannt.
Dante da Majano (s. d.) verliebte sich in sie, ohne sie je gesehen zu haben,
und bat sie in einem
Sonett um Gegenliebe, die sie ihm aus der
Ferne in gleicher
Weise gewährte. Von ihren
Gedichten haben sich nur sehr wenige erhalten, welche sich in den Sammlungen der »Rime
antiche« finden. Neuerdings ist die
Existenz dieser Dichterin ganz geleugnet worden
Vgl. A. Borgagnoni, La condanna capitale
d'una bella Signora (in »Pagine sparse«,
Oktober 1877).
einer der dem fremden
Handel geöffneten
Traktatshäfen in der chinesischen
ProvinzTschekiang, am
Zusammenstoß
des Jujao und Tenghoa, welche hier den
Jung bilden, an dessen Mündung Tsinhai den Außenhafen der Stadt bildet,
in einer außerordentlich schönen und fruchtbaren
Ebene, mit 240,000 Einw., welche eine lebhafte
Industrie in Lackwaren,
Teppichen
und Strohhüten und
Decken (aus
Binsen) betreiben. Die Stadt ist der Hauptmarkt
Chinas für
Fische
[* 11] und die
Ebene ringsum mit
Eiskellern
bedeckt.
Der überseeische
Handel, vornehmlich mit grünem
Thee und Strohhüten, ist durch das nahe
Schanghai
[* 12] beeinträchtigt
worden und betrug 1886 nur noch 371,840 Mk.; es verkehrten hier 1142
Schiffe
[* 13] von 753,094
Ton. Ningpo ist Sitz eines deutschen
Konsuls
und mehrerer Missionsgesellschaften.
Schon 1522 kamen die Portugiesen hierher, ihre Niederlassung bei Tsinhai wurde aber 1542 vollkommen
zerstört
u. 800 Portugiesen ermordet. DieEngländer nahmen die Stadt 1841 während des Opiumkriegs ein.
(assyr. Ninua), berühmte Hauptstadt des assyrischen
Reichs und
Residenz der assyrischen
Könige seit
ca. 900
v. Chr.,
der
Sage nach von
Ninos (s. d.) gegründet, lag auf der östlichen Seite des
Tigris, dem heutigen
Mosul gegenüber, und soll
nach
Strabon 480 Stadien (104 km) im
Umfang gehabt haben.
IhreMauern sollen 33 m hoch, für drei
Wagen breit
genug und mit 1500 über 60 m hohen
Türmen versehen gewesen sein.
Indes haben sich diese Angaben als übertrieben herausgestellt;
die Griechen wurden erst in der Diadochenzeit, als die Stadt längst in Trümmern lag, mit ihr bekannt. 30 km
südlich von Ninive, dessen
Mauern höchstens 13,500 m lang sind und eine
Bevölkerung
[* 14] von höchstens 200-250,000 umschlossen,
liegt eine zweite Trümmerstätte,
Nimrud (bei
XenophonLarissa genannt), der ältern Hauptstadt Kalach
(Residenz seit etwa 1300
v. Chr.)
entsprechend, und 25 km nordwestlich das Dorf
Chorsabad (s. d.) mit Resten eines
Palastes.
Zwischen diesen
Orten waren die Stromufer und
Felder mit zerstreuten
Häusern besetzt, was den
Anlaß zu jenen
Fabeln der Griechen
gegeben haben mag. Ninive wurde 605
v. Chr. von
Kyaxares von
Medien und
Nabopolassar von
Babylonien erobert und völlig zerstört;
Xenophon sah nur noch die
Ruinen derselben. ImLauf der Zeit war die Hauptstadt des einstigen Weltreichs
fast spurlos verschwunden, und man
war in Ungewißheit darüber, welche von den Trümmerhaufen am
Tigris die Überbleibsel
Ninives seien.
nach
Ktesias der
Gründer des assyrischen
Reichs und angeblich Erbauer der Stadt
Ninive (s. d.). Er verband sich
der
Sage nach mit einem arabischen
¶
mehr
Herrscher, Ariäos, eroberte zuerst Babylonien, machte sich den König von Armenien unterwürfig, besiegte dann die Meder und
unterwarf in 17 Jahren alle übrigen VölkerAsiens außer den Indern und Baktrern. Mit 2 Mill. Soldaten zog er darauf gegen Baktrien,
schlug den König dieses Reichs, Oxyartes, und eroberte das platte Land und mehrere Städte, belagerte
aber die Hauptstadt Baktra lange vergebens, bis er sich durch den klugen Rat der Semiramis, der Gemahlin eines seiner Statthalter,
Onnes, dieselbe unterwarf. Semiramis, die darauf seine Gemahlin ward, gebar ihm den Ninyas und wurde von dem sterbenden Ninos zur
Regentin bestellt. Ktesias setzt des Ninos Regierungszeit zwischen 2200 und 2100 v. Chr., doch hat nie ein
Ninos über Assyrien geherrscht. Der Bericht des Ktesias ist eine spätere medisch-persische Sage und der Name Ninos dem der Hauptstadt
Assyriens, Ninua oder Ninive, entnommen. Vgl. Assyrien.