(Nilus), berühmte antike Marmorgruppe, den Flußgott Nil darstellend, gefunden zur Zeit
Leos X. in derNähe
der
KircheSanta Maria sopra
Minerva zu
Rom,
[* 3] einer Gegend, wo einstmals ein Isisheiligtum errichtet war. Das Werk, jetzt im vatikanischen
Museum befindlich, ist eine der bedeutendsten Leistungen der Diadochenzeit. Der hingelagerte Flußgott (s.
Abbildung), an eine
Sphinx,
[* 4] das
SymbolÄgyptens, gelehnt, hält in der
Linken ein mit
Blumen undFrüchten
gefülltes
Füllhorn, in der
RechtenÄhren als Segenspende seines befruchtenden
Wassers. 16 kleine
Knaben umgeben ihn spielend,
eine geistreiche Andeutung der 16
Ellen, welche der Nil im
Altertum anschwellen mußte, um die
Ufer überfluten zu können,
daher die Kinderfiguren auch in verschiedener
Höhe an dem kolossalen
Körper des Nilgottes herumklettern.
Vgl.
Flußgötter.
Gebirgsmasse im südlichen
Indien, das fast ganz unvermittelt im
Norden
[* 6] über 1000, im S. 2000 m
hoch aus den dasselbe umgebenden
Plateaus und
Ebenen emporsteigt und im W. mit den Westghats in
Verbindung
steht. Den Aufstieg ermöglichen sechs
Pässe, von denen drei fahrbar sind.
Oben breitet sich ein durch Bergzüge angenehm
abwechselndes
Hochland aus, dessen zahlreiche
Quellen und
Bäche von den
Flüssen Moyar und Bavani aufgenommen
werden, zuweilen aber in
Torfmoore versumpfen.
Der einzige
See ist der von
Utakamand, gebildet durch die Abdämmung des Dodabettaflusses. Von den zahlreichen Bergspitzen
ist der Dodabetta (2532 m) der höchste. Die
Landschaft hat durch Anpflanzungen australischer Eukalypten und englischer
Bäume
einen völlig veränderten
Charakter angenommen. Die einheimische Tierwelt ist fast ganz ausgerottet worden,
doch finden sich noch
Leoparden,
Hyänen, wilde
Schweine
[* 7] und
Schafe.
[* 8]
Fische
[* 9] fand man gar nicht vor; die eingeführten
Karpfen,
Forellen,
Schleien gedeihen aber so vorzüglich wie die gleichfalls in
Freiheit gesetzten europäischen
Vögel.
[* 10]
Das
Klima
[* 11] ist ein außerordentlich mildes und europäischen
Naturen sehr zusagendes; in
Utakamand beträgt
die mittlere
Temperatur im Juli 16°, im
Januar 10,8° C. Seit 1821 sind Gesundheitsstationen für
Europäer in
Utakamand, Kunur,
Wellington, Kotergheri angelegt worden. Die
Bevölkerung
[* 12] besteht zum größten Teil aus den Drawidastämmen der
Toda (s. d.),
Kota, Badaga, Kurumba und Irola. Das ganze Bergland bildet seit 1868 mit dem anstoßenden Wainad den
Distrikt Nilgiri der
PräsidentschaftMadras,
[* 13] 2478 qkm (45 QM.) groß mit (1881) 91,034 Einw.,
darunter 1698
Europäer, und hat in den letzten
Jahren durch seine Anpflanzungen von
Kaffee (1844),
Thee (1851) und
Cinchona (1860)
große Bedeutung gewonnen. Die Kaffeepflanzungen (14,051
Hektar) liefern jährlich 4000
Ton.
Kaffee, die Theegärten (4706
Hektar) 510,280 Pfd.
Thee, während 1884 von den Cinchonapflanzungen (1044
Hektar) 186,652 Pfd.
Rinde gewonnen wurden.
AndreKulturen
sind:
Weizen,
Reis,
Kartoffeln,
Zwiebeln,
Senf. Von
Industrien sind nur zwei
Brauereien zu nennen. Hauptort ist
Utakamand (s. d.).