Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Minden,
[* 19]
Kreis
[* 20]
Höxter, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein
Amtsgericht,
eine Dampfziegelei,
Gerberei, Käsebereitung und (1885) 1719 meist kath.
Einw.
Während des italienischen
Feldzugs 1859 zeichnete er sich als
Kommandant des 4. französischen
Armeekorps bei
Magenta, besonders
aber bei
Solferino,
[* 26] wo
er den rechten
Flügel befehligte, so aus, daß er noch im Juni d. J. zum
Marschall vonFrankreich ernannt wurde. Im
August 1859 erhielt er das
Kommando in
Toulouse.
[* 27] Als
Napoleon III. nach 1866 zu einer Reorganisation
der
Armee schreiten mußte, wurde Niel zum Kriegsminister ernannt und brachte trotz der starken
Opposition, welche
die
Erhöhung der
Opfer an
Geld und
Menschen beim
GesetzgebendeKörper fand, das neue Armeegesetz, allerdings
nicht ohne bedenkliche Änderungen, durch. Auch führte er in der
Ausrüstung, im Exerzitium etc. durchgreifende Neuerungen
ein, beschaffte das Chassepotgewehr in kürzester
Frist, ergänzte die Vorräte und erweiterte die
Befestigungen von
Metz.
Ehe
er aber noch die Reorganisation des
Heers vollendet hatte, starb er an den
Folgen einer
Operation.
Diese
Bestandteile sind wiederholt zusammenzuschmelzen, bis die beim Erkalten in Kügelchen zerfallende
schwarze
Masse gleichmäßiges Gefüge zeigt. Dann wird sie zerstoßen und das zu niellierende
Metall, welches durch
Wasser
mit ein wenig
Borax
[* 31] angefeuchtet wurde, gänzlich damit bedeckt. Über glühenden
Kohlen wird nun das Niëllo aufgeschmolzen, nach
dem Erkalten aber weggeschabt, so daß bloß die vertieften
Stellen der
Platte noch davon erfüllt bleiben.
Endlich wird das Ganze abgeschliffen und poliert.
Galvanoplastisches Niëllo erzeugt man auf die
Weise, daß man die Metallgegenstände mit
Ätzgrund überzieht, in letztern
Zeichnungen
graviert und diese durch
Ätzen vertieft. Man bringt dann den Gegenstand in den galvanoplastischen
Apparat,
bis durch das niedergeschlagen
Kupfer die
Züge ausgefüllt sind, wäscht den
Ätzgrund ab und schleift und poliert die Oberfläche.
Das Niëllo war besonders im
Mittelalter beliebt, ein hervorragender
Meister war
Finiguerra (s. d.) in
Florenz
[* 32] um 1450. Da die Goldschmiede
von solchen Gravierungen
Abdrücke aus
Schwefel oder
Papier nahmen, um den Fortschritt
¶
mehr
des Ätzens zu kontrollieren, sollen die in verschiedenen Kupferstichsammlungen aufbewahrten Niellen, welche man mit der
Vorgeschichte der Kupferstecherkunst (s. d.) in Verbindung bringt, auf diese Weise entstanden sein; doch sind diese Niellen
meist verdächtig, und es handelt sich wohl nur um spätere Abdrücke von Kupferplatten, deren Gravierungen sich von schwarzem
Grund abheben. Ein wirkliches Niëllo, eine Gravierung in Gold, war der sogen. Degenknopf KaiserMaximilians von
A. Dürer.
Die Niellen sind dadurch kenntlich, daß sie Abdrücke von der Gegenseite sind.
Vgl. Duchesne, Essai sur les nielles, gravures
des orfèvres florentins du XV. siècle (Par. 1826).
Gegenwärtig hat die Nielloarbeit ihren Hauptsitz im Innern von Rußland. Am bekanntesten sind die in
Tula verfertigten silbernen Tabaksdosen, vorzügliche aber sind die Fabrikate von Wologda und Ustjug Weliki. Eine besondere Anwendung
findet das Niëllo zur schwarzen Ausfüllung der Ziffern und Teilstriche des Minutenkreises auf metallenen Uhrzifferblättern sowie
zur Emaillierung goldener Uhrgehäuse. S. auch Tafel »Ornamente
[* 34] IV«,
[* 35] Fig. 10. - Nielleur (spr. -lör),
Niellierer, Verfertiger von Nielloarbeiten.