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Schat der nederduytschen sprake«
(Antwerpen
[* 2] 1573) und
Kilians »Etymologeticon theutonicae linguae« (beste
Ausgabe 1783). In
späterer Zeit erwarben sich
Lambert ten
Kate (1674-1731) durch seine »Aenleiding tot de kennisse van het verhevene
deel der nederduitsche sprake« (Amsterd. 1723, 2 Bde.)
und Balthasar Huijdecoper durch sein »Proeve van taal- en dichtkunde«
(1730; beste Ausg. von Lelyveld und Hinlopen, 1786) und die neue
Ausgabe von
Melis
Stokes »Rijmkronijk« (1772) ein bleibendes
Verdienst sowie nach ihnen Clignett, Steenwinkel, Jan van Lelijveld und Nieder
ländische
[* 3] Hinlopen. Im
Sprachunterricht wirkte besonders van
der
Palm als Unterrichtsminister (1799-1806) ermunternd und fördernd, indem er unter anderm wesentlich zur
Feststellung einer allgemein gültigen
Rechtschreibung nach dem von Siegenbeek entworfenen
System (»Verhandeling over de nederduitsche
spelling« Amsterd. 1804 u. öfter; »Woordenboek
voor de nederduitsche spelling«, das. 1805) beitrug. An ihn schloß sich an Pieter Weiland,
der außer einer ebenfalls offiziellen
Grammatik (»Nederduitsche spraakkunst«,
Amsterdam
[* 4] 1805) ein
Wörterbuch: »Nederduitsch
taalkundig woordenboek« (das. 1799-1812, 12 Bde.),
herausgab, welches den gesamten nieder
ländischen Sprachschatz umfaßt.
Diese puristischen Bestrebungen fanden zwar manchen
Widerspruch, namentlich von seiten
Bilderdijks; doch waren die dadurch
angeregten
Erörterungen der weitern
Ausbildung der
Sprache
[* 5] nur förderlich. In Bezug auf die
Aussprache ist als das Wesentlichste
zu bemerken: aa (vläm. ae) lautet stets wie a, oe wie u, ou wie au, eu
wie ö, lj (vläm. y) wie ei, ieu wie iü, uu (vläm. ue) wie u,
ui wie eu, u wie ü. Außerdem wird der
Konsonant
s immer scharf, z dagegen weich (wie norddeutsches s), sch immer getrennt
(sch) gesprochen. In grammatischer Hinsicht verdienen noch auszeichnende Erwähnung: Nieder
ländische Ypey, der Verfasser
der gründlichen Werke: »Beknopte geschiedenis der nederlandsche taal«
(Utrecht
[* 6] 1812-32) und »Taalkundige aanmerkingen over
verouderde woorden in de staaten-overzetting des Bijbels« (das. 1807-11);
J. ^[Johannes] Kinker, der die Prosodie neu begründete;
Willems, der Herausgeber der »Verhandeling over de nederlandsche taal- en letterkunde opzigtelijk de zuideiljke provincien« (1820-24);
B. H. Lulofs (»Gronden der nederlandsche woordafleidkunde«, Groning. 1833);
A. de Jager (»Taalkundig magazijn«, Rotterd. 1833 ff.; »Taalkundige handleiding tot de staaten-overzetting des Bijbels«, das. 1837);
W. G. Brill (»Hollandsche spraakleer«, Leid. 1846; »Nederlandsche spraakleer«, das. 1851).
Die ältere nieder
ländische Sprache behandeln J.
^[Johannes]
Franck (»Mittelnieder
ländische
Grammatik«,
Leipz. 1883) und van
Helten (»Middelnederlandsche spraakkunst«,
Groningen 1887). Ein
Wörterbuch des Mittelnieder
ländischen
ist begonnen durch Verwijs und
Verdam. Eine kurze, sehr brauchbare
Darstellung der heutigen
Sprache gibt H.
Kern in seiner »Handleiding
bij het ouderwijs ^[richtig: onderwijs] der nederlandsche taal« (7. Aufl., Amsterd. 1884).
Seit 1864 erscheint, begründet von M. de
Vries und
L.
A. te
Winkel,
[* 7] dann von
De
Vries mit E. Verwijs und J.
P.
^[Peter
Jacob] Cosijn fortgesetzt, ein großes »Woordenboek der nederlandsche taal«
nach dem
Muster des Grimmschen
Wörterbuchs. Von holländischen
Grammatiken für Deutsche
[* 8] nennen wir die von Gambs (4. Aufl.,
Frankf. 1880),
Ahn (»Handbuch der holländ. Sprache«, Leipz. 1883; »Holländ. Sprachlehre«, 19. Aufl., das. 1886), Reinhardstöttner (2. Aufl., Heidelb. 1871), von Traut und van der Jagt (Leipz. 1888); von deutsch-holländischen Wörterbüchern die von Kramer (das. 1873),
Mieg (3. Aufl., Bielef. 1878),
Sicherer und Alkveld (Amsterd. 1886, 2 Bde.).