Castellon und dem
GeneralMaxime Jerez gegen
Chamorro, nahm im Mai 1854
Leon und belagerte
Granada,
[* 2] wo
Chamorro sich eingeschlossen
hatte. Als letzterer starb, trat José
Maria Estrada an seine
Stelle, um den
Kampf gegen die Belagerer fortzusetzen,
wogegen
Castellon einen verwegenen Abenteurer, den nordamerikanischen OberstenWilliamWalker,
[* 3] zu
Hilfe rief.
Dieser erschien mit einer kleinen
Schar deutscher und amerikanischer Abenteurer, eroberte 14. Okt.Granada und ward von dem nordamerikanischen
Gesandten in seiner Regierungsgewalt anerkannt.
Walker versuchte seine
Gewalt in Nicaragua wiederzuerlangen, indem er im
Dezember 1857 eine
Landung in
San Juan, 1860 in
Honduras versuchte, ward aber vom
GeneralAlvarez gefangen genommen und auf Befehl der
Regierung von
Honduras12. Sept. erschossen. 1860 kam
ein
Vertrag mit
England über die Abtretung des bisher unter dessen Protektorat befindlichen Mosquitolandes
gegen jährliche Erlegung von 5000
Dollar an den bisherigen Mosquitokönig zu stande. Ein neuer Unionsversuch von
Guatemala,
San Salvador,
Honduras und Nicaragua 1861 scheiterte wiederum bei der Ausführung.
Als sich Nicaragua 1877 weigerte,
Genugthuung für dem deutschen
KonsulEisenstuck angethane thätliche
Beleidigungen zu leisten, wurde
es durch mehrere deutsche
Kriegsschiffe dazu gezwungen. Die wichtigste
Frage für Nicaragua ist die
eines
Kanals zwischen den beiden
Ozeanen durch den
Nicaraguasee. Um diesen ganz in seinem
Besitz zu haben, bemüht sich Nicaragua fortwährend,
Costarica das 1825 abgetretene Gebiet von Guanacasu wieder zu entreißen und die Mündung desSan Juan
allein zu besitzen.
Das jüngste
Projekt zur Herstellung eines solches
Kanals ist vom amerikanischen
Ingenieur Menocal (1885) ausgearbeitet worden,
doch sind die Aussichten auf die Verwirklichung desselben gering.
NeueAufnahmen durch amerikanische
Ingenieure sind seit
Dezember 1887 im
Gang.
[* 7]
Vgl.
Oviedo y Valdes,
Histoire de Nicaragua (Par. 1840);
(bei den Eingebornen Cocibolco),
See im zentralamerikan.
FreistaatNicaragua, ringsum von vulkanischen
Gebirgsketten
umgeben, 33 km vom
StillenOzean entfernt, 33,4 m ü. M., ist 185 km lang, 75 km
breit und umfaßt 9500 qkm (172,5 QM.). In ihm liegen mehrere
fruchtbare und großenteils bewohnte
Inseln vulkanischen Ursprungs, von denen die bedeutendste Ometepe
ist. Der
See hängt mit dem Managuasee (41 m ü. M., 1546 qkm) durch den
Fluß Panaloya zusammen und nimmt viele
Flüsse
[* 9] auf;
sein Abfluß zum
Antillenmeer ist der bis auf eine
Stelle schiffbare
San Juan.
(im
AltertumIkaria), türk.
Insel im Ägeischen
Meer, südwestlich von
Samos, 140 qkm groß
mit 8000 Einw. (Griechen), die Holzhandel und
Schwammfischerei treiben.
Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzCatanzaro, am westlichen
Fuß der
Apenninen, von Olivenhainen,
Wein- und
Orangengärten umgeben, ist Bischofsitz, hat Burgruinen, warme
Quellen, lebhaften
Handel und (1881) 13,537 Einw.
welches an
Montis »Basvilliana« erinnerte. 1807 ernannte
ihn die
Königin von
Etrurien zum Bibliothekar und
Professor der Geschichte an der
Akademie der
Künste in
Florenz. Nach der
Restauration
bekleidete er eine kurze Zeit auch das
Amt eines Bibliothekars des großherzoglichen
Palastes, trat aber
bald wieder in seine frühere
Stellung zurück und wandte sich nun der dramatischen
Poesie zu. Seine erste
Tragödie: »Polissena«
(1810),
ward von der
Akademie der
Crusca gekrönt. Von geringerm Wert sind die folgenden:
»Medea«,
»Ino e Temisto«, »Edipo«,
»I
Sette aTebe«. Mit seinem »Nabucco«, welcher nie aufgeführt und erst 1819 in
London
[* 13] anonym gedruckt wurde, betrat Niccolini das Gebiet des politischen Tendenzdramas; unter den assyrischen
Namen verdecken sich Persönlichkeiten der
Napoleonischen Zeit. Nachdem 1815 sein erstes
Drama modernen
Stoffes: »Matilda«, in
welchem er sich der romantischen
Schule zu nähern suchte, über die
Bühne gegangen war, entsagte er eine
Zeitlang der
Dichtkunst, beteiligte sich aber um so eifriger an den
Kämpfen um die litterarische
Reform, welche damals ganz
Italien
[* 14] bewegten.
Erst 1827 trat er wieder mit einem
Drama: »Antonio Foscarini«, auf, welches, je nach dem Parteistandpunkt, ebenso heftig angegriffen
wie warm verteidigt wurde. In
»Giovanni da
Procida« (1830) gab er dem ganzen
Haß des patriotischen Italieners
gegen die Fremdherrschaft einen so energischen
Ausdruck, daß das
Stück nur in wenigen
Städten aufgeführt werden durfte.
Seine nächste
Tragödie: »LodovicoSforza« (1834),
ließ kalt; den höchsten
Ruhm aber und die größte
Popularität erwarb sich
sein »Arnaldo da
Brescia« (1835),
unstreitig sein bedeutendes Werk und eins der schönsten
Stücke der
neuern italienischen
Bühne. Auch seiner »Rosmonda d'Inghilterra« (1839) fehlte es nicht
an
Schönheiten. Mit »Filippo
Strozzi« (1847) beschloß Niccolini seine dramatische Laufbahn. Außerdem hat man von ihm vermischte
Gedichte und mehrere, meistens kunsthistorische Abhandlungen, die ihn als einen der vorzüglichsten neuern
italienischen
Prosaiker kennzeichnen. Von ganz
Italien als warmer
Patriot verehrt, starb Niccolini Er hinterließ handschriftlich
eine »Storia della casa di
Hohenstaufen« und verschiedene größere und kleinere
Dichtungen. Von einem Teil seiner frühern
Werke veranstaltete er selbst eine Sammlung
(Flor. 1831, 3 Bde.; 4. Aufl.
1858). Eine Gesamtausgabe aller besorgte Gargiolli
(Mail. 1862 ff., 10 Bde.).
Vgl.
Vanucci, Ricordi della vita e delle opere di
G. B. Niccolini
(Flor. 1866, 2 Bde.).
widmete sich dann aber ganz den Wissenschaften, studierte unter Chrysoloras sogar Griechisch und lebte, eng befreundet mit Cosimo
und den Gelehrten seines Hofs, in unabhängiger Muße, bis er starb. Er erwarb sich besonders um die klassische Litteratur
ein hohes Verdienst durch fleißiges Kopieren und Sammeln wertvoller Handschriften. Zahlreiche Kodices der
Laurentiana (so namentlich Lucretius und zwölf Komödien des Plautus) sind von seiner Hand.
[* 16] Seine aus 800 Bänden bestehende
Privatbibliothek ward testamentarisch zu öffentlichem Gebrauch bestimmt.