weitere
Ausgaben lieferten Vollmer (Leipz. 1843),
Zarncke (das. 1856; auch
Ausgabe für
Schulen, von beiden 6. Aufl. 1887),
Holtzmann
(Stuttg. 1857),
Bartsch (Leipz. 1867, 6. Aufl. 1886; größere Ausg.,
das. 1875 bis 1876, 2 Bde.), A. v.
Keller (Stuttg. 1880). Wörterbücher zum Nibelungenlied gaben
Lübben
[* 2] (3. Aufl., Oldenb. 1877) und
Bartsch (Leipz. 1880) heraus. Ein phototypischer
Abdruck der
Hohenems-MünchenerHandschrift (A) mit
Einleitung von
Laistner erschien 1886 in
München.
[* 3] - Von den kritischen und historischen
Schriften über das Nibelungenlied sind die bedeutendsten: Lachmann, Über die ursprüngliche
Gestalt des Gedichts von der
NibelungeNot (Berl. 1816);
v. d.
Hagen,
[* 4] Die
Nibelungen, ihre Bedeutung für
die Gegenwart und für immer (das. 1819);
welche beide der nordischen
Sage folgen, als bedeutend hervorzuheben.
Andre dramatische Behandlungen
des gewaltigen
Stoffes sind
FouquésTrilogie »Der
Held des
Nordens« (1809),
Glaubensbekenntnis (Symbolum nicaenum), das bedeutendste der
drei sogen. ökumenischen Glaubensbekenntnisse,
namentlich in der griechischen
Kirche, wo es im
Grund allein
Anerkennung genießt. Dasselbe wurde verfaßt auf der ersten allgemeinen
Kirchenversammlung zu
Nikäa (325) und der
Majorität der dort versammelten
Bischöfe eigentlich aufgedrungen
von der
Minorität, welche das
Gewicht des kaiserlichen Ansehens für sich in die Wagschale zu werfen hatte. Erst nach einem
halben
Jahrhundert voll innerer
Kämpfe konnte es in der Reichskirche durchgesetzt und von der zweiten allgemeinen
Kirchenversammlung
zu
Konstantinopel
[* 12] 381 bestätigt werden. Es stellt die
Lehre
[* 13] von der
Trinität in der Gestalt fest, wie
sie seither das wesentliche Kennzeichen der
Rechtgläubigkeit ausmacht.
Glaubensbekenntnis (Symbolum nicaeno-constantinopolitanum), das angeblich 381 auf
der zweiten ökumenischen
Synode erweiterte
Symbol vonNikäa.
Da aber bis 451 alle
Zeugen lediglich von Bestätigung
des Nicänums auf der konstantinopolitanischen
Synode reden und keiner der bis dorthin schreibenden
Väter von einer Erweiterung
weiß, wird es neuerdings für ein erweitertes, mit nicäischen
Formeln und eigentümlichen Zusätzen ausgestattetes jerusalemisches
Taufsymbol gehalten, welches zuerst bei Epiphanios auftaucht. Jedenfalls hat es in dieser spätern Form
seit Anfang des 6. Jahrh. das ältere nicäische
Symbol verdrängt.
das ihm einen akademischen
Preis
eintrug, und »KonungEnzio« (1828),
seine Reiseerinnerungen:
»Minnen från Södern«
(Örebro 1831-1839, 2 Bde.; 2. Aufl.
1862-63) und eine Sammlung von Gedichten und
Novellen: »Hesperider« (das. 1835, 2. Aufl.
1860).
Sein letztes Werk war der Romanzencyklus »Lejonet i öknen«, eine
HuldigungNapoleons I. (Stockh. 1838). Eine Sammlung
seiner Gedichte erschien in 4
Bänden (4. Aufl., Stockh. 1877). Obgleich
ohne tiefere Originalität, zeichnen sich NicandersDichtungen doch durch tiefes
Gefühl und Formvollendung vorteilhaft aus.
zwischen 10° 45'-15° 6' nördl.
Br. und 83° 10'-87° 35' westl. L. v. Gr. gelegen,
grenzt gegen
Norden
[* 20] an
Honduras,
[* 21] gegen O. an das
Karibische Meer, gegen
S. an
Costarica, gegen
W. an den
StillenOzean und gegen
NW. an den Fonsecagolf, welcher es vom
FreistaatSan Salvador trennt. Den östlichen Teil, vom
KapGracias a
Dios
bis zum
San Juan, bildet die
Mosquitoküste (s. d.), auf welche die Briten früher
Anspruch erhoben. Das Land wird von der
Kordillere von Zentralafrika durchzogen, welche sich nach dem
KaribischenMeer hin verästelt,
aber nach
SW. steil in die
Hochebene abfällt, auf welcher die Binnenseen von
Managua und Nicaragua (40 m ü. M.) liegen, und aus deren
Mitte eine Vulkanreihe
(Kettede¶
mehr
los Maribios) ansteigt, deren wichtigste Gipfel der Volcano viejo (1910 m) und der Vulkan von Momotombo (2100 m) sind. Dicht
am Fonsecagolf erhebt sich noch der Vulkan von Coseguina (1169 m). Niedere Hügel trennen die Seen vom StillenOzean. Die atlantische
oder Mosquitoküste ist im ganzen flach und mit vielen Lagunen besetzt. Von den Gewässern des Staats fließen
die meisten dem Atlantischen Ozean zu, darunter der Rio
[* 23] Coco oder Wanx, der nördliche, und der San Juan, der südliche Grenzfluß.
In denStillenOzean fließen (und zwar in den Golf von Fonseca) der Estero Real und der Rio Negro, der Grenzfluß
gegen Honduras. Von Wichtigkeit sind insbesondere die beiden genannten Binnenseen, der Nicaragua- und der Managuasee, die
zahlreiche Zuflüsse empfangen und durch den Rio Panaloya miteinander in Verbindung stehen. Abfluß des Nicaraguasees ist der
San Juan. Das Klima
[* 24] von Nicaragua ist sehr mannigfaltig, in der Küstengegend am Atlantischen Ozean feucht, aber
keineswegs ungesund, auf der Hochebene angenehm, in dem dem StillenOzean zugewandten Teil drückend heiß.
Die Regenzeit dauert vom Juni bis Mitte November, die trockne Zeit vom Dezember bis Juni. Der Boden ist durchgängig ungemein
fruchtbar und für die Erzeugung tropischer Produkte vorzüglich geeignet. Die Flora Nicaraguas ist eine der
reichsten in Zentralamerika; namentlich ist die Vegetation auf der atlantischen Seite ungemein großartig. Die kostbarsten
Schmuck-, Nutz- und Farbhölzer, der Mahagonibaum und verschiedene Cedrelen, der Brasilholzbaum und die Sassaparille, gedeihen
hier vortrefflich.
Der Kalebassenbaum, welcher den Einwohnern das Trinkgeschirr liefert, zieht die Westseite vor. HoheKokospalmen umgeben den
See von Nicaragua. Auch der Reichtum an edlen Gewürzen und Pflanzen von offizinellem und technischem Nutzen, wie
Ipekakuanha, Vanille, Kautschuk, Balsam, sowie an Früchten der tropischen und gemäßigten Zone ist sehr bedeutend. Die in Nicaragua vorkommenden
Tiere sind die in Zentralafrika überhaupt einheimischen; von größern Raubtieren finden sich Jaguare und Pumas, unter
den Vögeln ist der gelbschwänzige Montezumavogel (Cassicus) hervorzuheben.
Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht und
[* 31] die Landeskultur. Das hiesige Zuckerrohr, saftiger als das asiatische, gibt
jährlich zwei Ernten und braucht nur
alle 12-14 Jahre gepflanzt zu werden. Die Baumwolle
[* 32] gedeiht vortrefflich, der Kakao steht
dem von Soconusco ebenbürtig zur Seite, und auch Kaffee und Indigo
[* 33] werfen reichen Ertrag ab. Im Hochland baut man europäische
Getreidearten, aber kaum hinreichend für den innern Bedarf. Besser bestellt ist es mit der Viehzucht, besonders
im DistriktChontales und im Departement von Matagalpa, wo manche Gutsbesitzer Herden von 10-15,000 Stück auf den herrlichen Hochlandweiden
unterhalten.