1) BeiBeobachtung ihrer
Pflichten können die
Neutralen von den Kriegführenden beanspruchen, daß diese die Neutralität der
erstern und insbesondere das Gebiet des neutralen
Staats als solches achten. Sie dürfen daher keine
Truppen aus demselben
anwerben, in neutralen Gewässern keine
Prise und auf neutralem Gebiet keine
Beute machen; überhaupt dürfen sie das Gebiet
des neutralen
Staats in die kriegerische
Operation in keiner
Weise mit hineinziehen.
3) Die neutralen
Unterthanen gelten, solange sie sich nicht an den Feindseligkeiten beteiligen, als unverletzlich. Die durch
besondere
Abmachungen einzelnen
Personen und gewissen
Kategorien von
Personen gewährte Neutralität, insbesondere nach Maßgabe der
Genfer Konvention
(s.
oben), ist zu respektieren, auch wenn dieselben
Angehörige der kriegführenden Macht sind, und selbst
wenn sie zu der mobilen
Armee mit gehören.
Auf der andern Seite sind die
Neutralen bei
Verletzung ihrer Neutralität durch die Kriegführenden durch ihre Neutralität nicht
so weit gebunden, daß sie nicht auch ihrerseits zu
Repressalien und nötigen Falls selbst zur kriegerischen
Selbsthilfe schreiten
könnten.
(spr. nöwil),Alphonse de, franz.
Maler, geb. zu St.-Omer, war kurze Zeit
SchülerPicots, bildete
sich aber hauptsächlich durch Selbststudium und im
Atelier von
Delacroix. Nachdem er 1859 mit einer
Episode
aus dem
Krimkrieg debütiert, folgten 1861 die Gardejäger am Laufgraben des Mamelon
Vert, 1864 der Straßenangriff von
Magenta
durch die
Jäger und die Gardezuaven
(Museum von St.-Omer), 1866 die Zuavenschildwache, 1867 die
Schlacht von
San Lorenzo in
Mexiko
[* 6] und 1868 die
Jäger zu
Fuß, die
Tschernaja durchwatend
(Museum zu
Lille).
[* 7]
In der Zwischenzeit entstanden zahlreiche
Illustrationen für
Zeitschriften und für
Guizots
»Histoire de
France«. Nachdem
er den
deutsch-französischen
Krieg als
Ingenieuroffizier mitgemacht hatte, begann eine zweite
Periode seiner künstlerischen Thätigkeit,
während welcher er, unterstützt durch seine glänzenden koloristischen Fähigkeiten und die
Energie seiner dramatischen
Schilderungskraft, sich schnell zu dem populärsten Kriegsmaler des jungen
Frankreich emporschwang, welcher
dem Ruhmbedürfnis und der
Eitelkeit seiner Landsleute zu schmeicheln wußte und durch seine tendenziösen
Darstellungen, auf
welchen die Gegner immer die
Rolle brutaler
Barbaren, die
Franzosen die
Rolle ruhmreich Besiegter spielen, dem französischen
Chauvinismus immer neue
Nahrung verschaffte.