Das Neusilber wird galvanisch vergoldet, oxydiert, verkupfert, so daß farbige
Wirkungen entstehen, welche durch
Emailmalerei noch
erhöht werden. Einen besondern
Reiz erhalten die Erzeugnisse aus Neusilber noch durch
Verbindung mit
Muscheln
[* 18] (Nautilus),
Kristall, farbigem und gemustertem
Glas,
[* 19] Majolikaplatten und
-Körpern etc. Dadurch hat sich die
Industrie zu großer
Vielseitigkeit entwickelt und für den Weltmarkt eine große Bedeutung gewonnen. Künstlerisch steht sie fast ausschließlich
unter dem Einfluß der
Renaissance.
(ungar. Beszterczebánya), königlicheFrei- und Bergstadt, Sitz des ungar.
KomitatsSohl,
am Zusammenfluß der
Gran
[* 20] und
Bistritza,
Station der
Ungarischen Staatsbahn (Altsohl-Neusohl), in einem von hohen
Bergen
[* 21] umschlossenen
fruchtbaren
Thal
[* 22] malerisch gelegen, mit altem
Kastell,
Kathedrale, schöner protest.
Kirche, bischöflichem
Kastell, Domkapitelhaus
und großem Komitatshaus. Die Einwohner, (1881) 7159,
Slowaken, Deutsche
[* 23] und
Ungarn,
[* 24] leben hauptsächlich
von
Bergbau
[* 25] und metallurgischen Gewerbszweigen und betreiben außerdem
Zündhölzchen-,
Tuch-,
Pulver- und Papierfabrikation,
[* 26] Bierbrauerei,
[* 27] Spiritusbrennerei, Bautischlerei etc. Neusohl ist Sitz eines
Gerichtshofs, einer Finanzdirektion, Berghauptmannschaft,
eines römisch-kath.
Bischofs und eines
Konsistoriums, besitzt eine bischöfliche Lehranstalt, ein kath. Staats-Obergymnasium,
ein luther. Untergymnasium und ein kath. Lehrerbildungsinstitut.
Vgl. Ipolyi, Geschichte der Stadt Neusohl
(Wien 1875).
12) Neustadt am Rübenberg, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Hannover, an der Leine und der LinieWunstorf-Bremerhaven der Preußischen
Staatsbahn, 37 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein Schloß, ein Amtsgericht, eine
Lochmaschinenfabrik, bedeutende Tischlerei und (1885) 2076 meist evang.
Einwohner. -
16) Neustadt an der Warthe (poln. Nowemiastow), Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Posen, KreisJarotschin, an der Warthe, hat Schiffahrt und (1885) 1193 meist kath. Einw. -
19) Neustadt in Oberschlesien, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Oppeln,
[* 51] an der Prudnik und der LinieKosel-Kamenz der Preußischen
Staatsbahn, 266 m ü. M., hat eine evangelische und 3 kath.
Kirchen, ein Gymnasium, eine Teppichknüpfschule zur Herstellung persischer Teppiche, eine Niederlassung des Franziskanerordens,
ein Kloster der Barmherzige Brüder nebst Krankenanstalt, ein Amtsgericht, ein Hauptzollamt, bedeutende Damast-,
Lein- und Baumwollweberei nebst Stückbleicherei, Bierbrauerei, Leder- und Stiefelfabrikation, Getreidemärkte und (1885) mit
der Garnison (2 EskadronsHusaren Nr. 6) 16,093 meist kath. Einwohner. Hier und Gefechte zwischen den Österreichern
und Preußen; bei letzterm wurde die Stadt durch den österreichischen GeneralWallis
in Brand geschossen. -