besteht aus 17
Inseln und
Gruppen:
Torres-, Banksinseln,
EspirituSanto,
[* 2] Lepers,
Aurora (Maiwo), Pentecost, Mallicollo, Ambrym,
Api (Tasiko),
Sandwich
(Vaté), Erromanga,
Immer
(Nina),
Tanna, Erronan (Futuna), Aneitum, Matthew- und
Hunterinsel, zusammen 13,227
qkm (240 QM.). Die
Inseln sind hoch; thätige
Vulkane
[* 3] finden sich auf Ambrym, Matthew und
Tanna. DerBoden
ist mit Ausnahme von Erromanga, das jedoch viel
Sandelholz liefert, meist sehr fruchtbar und die
Vegetation, im ganzen der
nördlichen melanesischen, im S. aber mehr der neuseeländischen verwandt, sehr üppig. Die
Fauna schließt sich der auf den
indischen
Inseln an, ist aber ärmer. Die Bewohner,
ca. 70,000, sind Melanesier (s. Tafel »Ozeanische
Völker«,
[* 4] Fig. 8) und zerfallen in viele kleine, durch beständige
Kriege getrennte
Stämme, die oft ganz verschiedene
Sprachen
sprechen.
Mit ihnen haben auf einigen
Inseln (Maiwo, Futuna,
Mori) hierher verschlagene
Polynesier sich vermischt. Die Bewohner stehen
den nördlicher wohnenden Melanesiern an
Bildung nach, übertreffen diese aber durchMut, Kampflust und
Grausamkeit. Das
Christentum hat in
Sandwich,
Tanna, Aneitum Eingang gewonnen; auf Erromanga wurde der
MissionärWilliams, der
»Apostel der
Südsee«, mit einem
Gefährten von den kannibalischen Bewohnern getötet und verzehrt. Das
Fällen des
Sandelholzes,
noch mehr aber die
Entführung von Eingebornen für die
Pflanzungen in
Queensland hat die Beziehungen zwischen
Europäern und Eingebornen sehr verschlimmert.
Die Frequenz belief sich 1886 auf 5676
Personen. Das
Bad besteht seit 1856, nachdem zwei Jahre zuvor drei
der
Quellen (darunter die
Augusta- und Viktoriaquelle) erbohrt worden waren, und ist
Eigentum einer
Aktiengesellschaft; später
wurde noch der Mariensprudel erbohrt, und 1861 brach durch
Eruption der
Neue oder
Große Sprudel (40° C.),
in mächtigen
Strahlen bis 16 m
Höhe einige
Stunden lang emporsteigend, hervor. Unfern die Burgruine
Landskron auf einem Basalthügel.
Vgl. Prässar, Das
Mineralbad Neuenahr (Ahrw. 1867);
Während das
Niveau des
NeuenburgerSees 432 m ü. M. liegt, steigt schon das von der
Areuse durchflossene
Val de
Travers von 719 zu 933 m
(Verrières) an, und der Thalkessel des
Val de
Ruz, das Gebiet des
Seyon, liegt bei Vallengin,
seinem untersten
Punkt, 655 m ü. M., während andre Ortschaften noch 100-200 m höher liegen,
Les
Hauts Geneveys sogar 956 m hoch.
Noch höher liegen die übrigen Jurathäler mit Brévine-Bémond (1062
m),
Chaux du Milieu (1077 m), La Sagne (1025 m),
La Chaux de Fonds (1034 m), Le
Locle (921 m), von welch letzterm die Paßstraße
des
Col des
Roches und neuerdings auch die
Eisenbahn zu dem vom
Doubs gebildeten
Lac des
Brenets (740 m) hinunterführt.
Als die höchsten
Rücken des
Jura (s. d.) sind zu nennen: die
Tête de
Rang (1423
m) und der
Creux du Vent
(1465 m), während der 1172 m hohe
Chaumont am zugänglichsten und für die Umschau am lohnendsten ist. Hydrographisch gehört
Neuenburg größernteils zum Gebiet der
Thièle
(Neuenburger See,
Areuse und
Seyon), kleinernteils zum Gebiet des
Doubs. Die Einwohnerzahl des
Kantons beträgt (1880) 103,732. Ursprünglich durchaus französischer Abkunft, hat in neuern
Zeiten die
Bevölkerung,
[* 18] wenigstens mancher
Orte, fast einen gemischten
Charakter angenommen. 23,6 Proz. der Bewohner reden deutsch,
eine
Folge der
Einwanderung deutscher Uhrmacher und
Arbeiter.
Diese Mischung vollzieht sich auch mehr und mehr auf konfessionellem Gebiet, denn während das durch
Farel (s. d.) reformierte Ländchen nur 3 kath.
Gemeinden mit etwa 1600 Einw. enthielt, ist jetzt der Gesamtanteil der Katholiken (11,651)
auf 11,2 Proz. gestiegen. Nur die
BezirkeBoudry und
Val de
Ruz sind noch immer fast rein protestantisch. Außerdem gibt es 689
Juden.
An dem
Wechsel der politischen Gestaltung haben die
Montagnards, die sich durch rascheres
Wesen und tief eidgenössischen
Sinn
wie durch Betriebsamkeit auszeichnen, den meisten
Anteil. Die Seeanwohner des Vignoble sind von kälterm, reservierterm
Charakter
und zählen die meisten Aristokraten. Überall aber erscheint die
Bevölkerung ausgezeichnet durch schönen, kräftigen Körperbau,
treffliche Geistesbegabung und
Bildung, sehr arbeitsam und geschickt, solid und bieder und im
Durchschnitt von großem Wohlstand
sowie von feiner, geselliger
Sitte.
Ebenso zweigeteilt wie nach dem
Terrain erscheint das klimatische Verhalten u. danach der wirtschaftliche
Charakter. 49,1 Proz.
des
Areals entfallen auf
Äcker,
Wiesen und
Weiden, 1,54 Proz. auf Weinland, 20,1
Proz. auf
Wald. Während am
SeeFeld-,
Garten- und Weinbau florieren, waren die spät, zum Teil erst im 13. u. 14. Jahrh.
besiedelten
Montagnes von der
Natur auf
Alpenwirtschaft und Holzarbeit angewiesen. In diesen Hochthälern ist das
Klima
[* 19] rauh,
der
Boden dürftig an nährendem Erdreich oder moorig, aber trotzdem die
Bevölkerung so zahlreich, daß
wohl doppelt soviel
Getreide
[* 20] eingeführt werden muß, als die
Produktion beträgt. Kaum daß genug
Kartoffeln und
Gemüse wachsen.
Wein wird viel und in vorzüglicher
Qualität erzielt; die Ausfuhr, auch an künstlichem Champagner, ist bedeutend. Ausgezeichnet
ist besonders das rote
Gewächs; die geschätztesten
Weine wachsen um
Cortaillod,
Boudry und
Neuchâtel.
Obst
muß
¶
Auch die Fabrikation von Chronometern hat eine ansehnliche Stellung errungen. Seit einigen Jahren befindet
sich aber die Neuenburger Uhrmacherei, wie andre schweizerische Industriezweige, in einer Krisis, die hauptsächlich durch
die in den Vereinigten Staaten
[* 25] von Nordamerika,
[* 26] dem Hauptabsatzland, eingetretenen Veränderungen bedingt ist. Während die
Stadt Neuchâtel durch den Export von Wein und Käse zu einer nach schweizerischem Maßstab
[* 27] beträchtlichen u. reichen Handelsstadt
geworden ist, gibt es in den Hochthälern, besonders in La Chaux de Fonds und Le Locle, aber auch in Le
Pont, La Sagne, La Brévine etc. und selbst noch in dem abgelegenen Dorf Les Brenets, Firmen, die sich denjenigen der ersten
schweizerischen Verkehrsplätze an die Seite stellen dürfen.
Stimmberechtigt ist (mit gewissen Ausnahmen) jeder Neuenburger mit dem vollendeten 20. Jahr, ebenso die im Kanton gebornen
Schweizerbürger und endlich jeder Zugezogene drei Monate nach Abgabe seiner Papiere. Der GroßeRat erläßt
die Gesetze, beschließt die Steuern, Ausgaben, Anleihen etc., setzt das Budget und die Besoldung der Beamten fest, entscheidet
Konflikte zwischen der exekutiven und richterlichen Gewalt etc. Die Exekutive ist einem auf drei Jahre gewählten Staatsrat (Conseil
d'État) von sieben Mitgliedern, die jeweilig wieder wählbar sind, übertragen.
Jede religiöse Genossenschaft bedarf zu ihrer Niederlassung die ausdrückliche und immer widerrufliche Erlaubnis des GroßenRats. Die dem rein demokratischen Wesen zusteuernde Revisionsbewegung, welche sich seit 1863 in einer Reihe
der fortgeschrittenern KantoneBahn brach, hat Neuenburg erst 1879 erobert; die Volksabstimmung vom 28. und 29. Juni hat die Einführung
des fakultativen Referendums angenommen und dasselbe an den Willensausdruck von 3000 Wählern geknüpft.
unter den Ausgaben, abgesehen von der Verzinsung
u. Amortisation der Staatsschuld im Betrag von 777,801 Fr., steht obenan das Erziehungswesen mit 423,483 Fr. Ende 1886 war der
Stand des neuenburg.
Das Grafenhaus von Neuenburg, ein altes burgundisches Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz Fenis am Bieler See war, und
von dem sich die Nebenlinien von Valengin, Nidau, Straßberg und Aarberg abgezweigt hatten, empfing seinen Namen von der 1072 durch
Rudolf II. gegründeten Stadt Neuenburg. Durch das Aussterben der Zähringer (1218) wurden die Grafen von Neuenburg reichsunmittelbar,
bis GrafRaoul die mächtigen Grafen von Châlons 1288 als Oberlehnsherren anerkannte. Nach dem Aussterben des alten Grafenhauses 1395 ging
Neuenburg durch Erbschaft an einen Seitenverwandten, Konrad vonFreiburg,
1457 an die Grafen von Hochberg und von diesen 1504 durch
Heirat an den französischen PrinzenLudwig vonOrléans,
[* 28] Herzog von Longueville, über.
Nachdem das Land schon durch ein »ewiges Burgrecht« des Grafen und der Stadt mit Bern
(1406) und durch ähnliche Bündnisse mit
Solothurn
[* 29] (1369), Freiburg
(1495) und Luzern
[* 30] (1501) an die Eidgenossen gekettet worden war, besetzten es diese 1512 infolge des
Kriegs, den sie mit Frankreich um Mailand
[* 31] führten, u. regierten es als gemeine Vogtei bis 1529, wo sie es der Herzogin von Longueville
zurückstellten. Unter dem SchutzBerns, das eine Art schiedsrichterlicher Gewalt über Neuenburg ausübte, führte Farel 1530 die Reformation
ein. 1584 fiel Valengin an Neuenburg. Im WestfälischenFrieden wurde Neuenburg als souveränes, im Schirm der Eidgenossenschaft¶