quidnimis (lat.), »nichts
zu viel«, d. h. man muß keine
Sache übertreiben,
Citat aus Terenz
(»Andria«, I, 1), das auf den griechischen
WeisenCheilon, von andern auf
Solon zurückgeführt wird.
Kreisstadt im russ.
GouvernementKostroma, an der Mündung des
Flusses Nerechta in die Soloniza, hat 7
Kirchen, eine
große Leinwandfabrik und (1884) 3307 Einw.
Oberamtsstadt im württemberg. Jagstkreis, an der Egau, 518 m ü. M.,
hat ein
Amtsgericht, Bierbrauerei,
[* 9] Gänsezucht, Marmorbrüche, Käsebereitung und (1885) 874 (als
Gemeinde 1076) meist kath. Einwohner. Neresheim ist geschichtlich bekannt durch
die
Schlacht zwischen den
Franzosen unter
Moreau und den Österreichern unter
ErzherzogKarl, die aber ohne
Resultat
blieb, sowie durch das
Gefecht zwischen den Österreichern unter
Werneck und den
Franzosen in welchem letztere
siegten.
Nahe dabei die ehemalige Benediktinerabtei Neresheim (1095 gegründet), die 1763 die Reichsstandschaft erhielt,
aber 1802 säkularisiert und dem
Fürsten von
Thurn und
Taxis als
Entschädigung gegeben wurde, der das
Kloster in ein
Schloß
verwandelte.
in der griech.
Mythologie ältester Sohn des
Pontos und der
Gäa, ein wohlratender, weissagender,
das
Recht liebender Meergreis, Gemahl der
Doris, der Tochter des
Okeanos, die ihm 50 Töchter
(Nereiden) gebar.
SeinWohnsitz ist
vorzugsweise das
Ägeische Meer.
Herakles,
[* 10] dem die
Nymphen des
FlussesEridanos den Aufenthaltsort des Nereus verraten hatten, ergriff
denselben, als er schlief, fesselte ihn, da er sich durch
Verwandlung in verschiedene Gestalten zu befreien
suchte, und gab ihn nicht eher wieder los, als bis er ihm offenbarte, wo die Äpfel der
Hesperiden zu finden seien.
Seine Töchter, wohlthätige, den
Menschen freundlich gesinnte
Nymphen des
Meers, wohnen bei ihm in der Meerestiefe, kommen
aber, von bedrängten
Schiffern angerufen, auf die Oberfläche des
Meers empor, um ihnen zu helfen. Unter
ihnen ist außer der
Amphitrite, welche
Poseidon zur Gemahlin gewählt hatte, besonders
Thetis, die schöne
Mutter des
Achilleus,
von den Dichtern verherrlicht worden.
Ihre Verehrung findet sich hauptsächlich an Hafenorten. Die bildende
Kunst stellte den
Nereus als
Greis dar; sein gewöhnlichesAttribut ist das
Zepter, auch wohl ein
Dreizack. Aus Vasenbildern kommt
er auch fischleibig, doch mit menschlichem Oberkörper vor. Die
Nereiden wurden dargestellt als anmutige Mädchengestalten,
in der ältern Zeit leicht bekleidet, später meist nackt, auf
Delphinen und
Tritonen reitend (vgl.
Triton,
[* 11] mit Abbild.).
L.
(Oleander,
Lorbeerrose),
Gattung aus der
Familie der
Apocyneen, immergrüne
Sträucher mit zu dreien, seltener
zu vieren wirtelständigen, schmalen, lederartigen Blättern, schönen, großen
Blüten in end- oder achselständigen
Trugdolden
und länglichen Balgkapseln mit schopftragenden
Samen.
[* 23] Zwei oder drei
Arten in den Mittelmeerländern und
dem tropischen
Asien.
[* 24] NeriumOleanderL.
(Rosenlorbeer), bis 8 m hoherStrauch an
Bächen und
Seen in Südeuropa, Nordafrika und
Vorderasien,
mit lanzettförmigen Blättern und rosenroten, auch weißen
Blüten, ist scharf narkotisch, die
Blätter wurden früher gegen
Hautausschläge benutzt und dienen wohl auch jetzt noch als
Hausmittel. Die
Rinde benutzt
man in Südeuropa
zur Vertilgung des Ungeziefers. Bei uns wird er in mehreren
Varietäten als Kalthauspflanze und vielfach auch im
Zimmer kultiviert.
Sehr ähnlich ist der wohlriechende
Oleander (Nerium odorumAit.), aus
Indien, mit wohlriechenden
Blüten, der ebenfalls in mehreren
Varietäten kultiviert wird.
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