Büchern, in welchem nach bestimmten
Klassen das
Leben ausgezeichneter
Männer beschrieben war und zwar so, daß innerhalb dieser
Klassen immer erst die
Auswärtigen und dann die
Römer
[* 2] behandelt waren. Aus diesem letztern Werk sind uns 23
Biographien aus
dem
Buch
»De excellentibus ducibus exterarum gentium« und die
Biographien des ältern
Cato und des
Atticus
aus dem
Buch
»De historicis latinis« erhalten, und außerdem besitzen wir noch zwei Bruchstücke aus einem
Brief der
Cornelia,
der
Mutter der Gracchen, an ihren Sohn
Gajus, die angeblich diesem Werk entnommen sind, deren Echtheit aber nicht ohne guten
Grund bestritten wird.
Die 25
Vitae, die uns sonach erhalten sind, sind mit einer gewissen ansprechenden
Wärme
[* 3] und in einer einfachen,
nicht ungefälligen, obwohl von Inkorrektheiten und Stilfehlern nicht freien
Sprache
[* 4] geschrieben; der
Inhalt ist aus den nächstliegenden,
meist griechischen
Quellen geschöpft, aber aus Mangel an Sorgfalt und aus Unkenntnis durch zahlreiche
Irrtümer entstellt.
Ausgaben liefertenLambin (Par. 1569), van Staveren
(Leid. 1734; neu hrsg. von
Bardili, Stuttg. 1820, 2 Bde.),
Roth(Basel
[* 5] 1841),
Nipperdey (2. Aufl., Leipz. 1879; Schulausgabe, 9. Aufl.,
Berl. 1885),
Halm (Leipz. 1874) und Siebelis (10. Aufl., das.
1881); Übersetzungen Dehlinger (5. Aufl., Stuttg. 1873), Türck
(Bonn
[* 6] 1858), Siebelis (3. Aufl., Berl. 1882)
und Zwirnmann (Stuttg. 1883).
Vgl.
Ranke,
DeCorn. Nepotis vita et scriptis (Quedlinb. 1827);
Freudenberg, Quaestiones historicae
in C. Nepotis vitas
(Köln
[* 7] 1839).
dann überhaupt eine ungerechte
Begünstigung, welche höher stehende
Personen ihren Verwandten bei der
Verleihung
von Ämtern,
Würden,
Pensionen und sonstigen Zuwendungen zu teil werden lassen.
der äußerste bekannte
Planet, mit dessen Auffindung die
Wissenschaft einen ihrer größten
Triumphe gefeiert hat, weil rein theoretische Untersuchungen dazu geführt haben,
Masse und
Ort des vorher unbekannten Himmelskörpers
anzugeben. Unregelmäßigkeiten, die sich in der
Bewegung des 1781 entdeckten
Uranus herausstellten und durch die
Störungen
der bekannten
Planeten
[* 9] nicht zu erklären waren, führten verschiedene Astronomen, z. B. Bouvard 1834 und
Mädler 1840, zu der Überzeugung von der
Existenz eines noch unbekannten
Planeten jenseit des
Uranus, und
Bessel ließ durch seinen
GehilfenFlemming in den 40er
Jahren Vorarbeiten zur Berechnung der
Elemente dieses Himmelskörpers
unternehmen.
Indessen hinderte die Kränklichkeit seiner letzten Jahre
Bessel an der weitern Verfolgung dieser
Idee. Die wirkliche
Lösung
der Aufgabe erfolgte ganz selbständig von zwei Seiten: durch den
EngländerAdams und den
FranzosenLeverrier.
Der erstere legte schon im
September 1845
Challis in
Cambridge die ersten
Resultate seiner Rechnungen vor, und im nächsten
Monat
sandte er dieselben auch mit einigen Abänderungen an
Airy in
Greenwich. Die letzten Ergebnisse empfingAiry
Anfang
September 1846. An die
Öffentlichkeit trat
Adams mit seiner
Arbeit erst 1847. Mit
Hilfe der Adamsschen Angaben gelang
es in der That
Challis, am 4. und den gesuchten
Planeten aufzufinden; da ihm aber keine ins einzelne gehenden
Sternkarten
zu
Gebote standen,
so erkannte er damals die planetarische
Beschaffenheit desselben nicht.
Galle empfing das Schreiben
Leverriers am
Morgen des 23. Sept. und fand mit
Hilfe der von Bremiker bearbeiteten
Karte der in Betracht kommenden
Stelle des
Himmels nahe an der von
Leverrier bezeichneten
Stelle ein Sternchen achter
Größe,
das auf der
Karte fehlte. Unter
TeilnahmeEnckes wurden die
Beobachtungen bis zum
Morgen fortgesetzt, ohne daß es indessen gelang,
mit Sicherheit eine Ortsveränderung zu konstatieren; erst am nächsten
Abend stellte sich eine solche
unzweifelhaft heraus, und damit war die planetarische
Natur des beobachtete
Sterns dargethan. Da derselbe schon 1795 als
Fixstern
von
Lalande beobachtet worden war, so war man bald im stande, seine
Elemente zu bestimmen; doch hat sich zwischen diesen letztern
und den auf rein theoretischem Wege gefundenen
Resultaten eine nicht unerhebliche
Differenz ergeben, was
sich indes aus der Schwierigkeit der Rechnung genugsam erklärt.
Die
Exzentrizität der
Bahn des Neptun beträgt nur 0,00850, d. h. etwa 1/118
der halben großen
Achse, wonach die Neptunbahn nächst der Venusbahn sich am meisten dem
Kreis
[* 13] nähert. Die
Neigung derselben gegen die
Ekliptik beträgt nur 1° 47'. Die mittlere
Entfernung des Neptun von der
Sonne
[* 14] ist 30,07Sonnenweiten
= 4470,47 Mill. km oder 602,5 Mill.
Meilen. Er durchläuft seine
Bahn in 164
Jahren 286
Tagen mit ungefähr ⅕ der
Geschwindigkeit
der
Erde. Dieser kann er sich bis auf 574 Mill.
Meilen nähern, sich aber bis auf 626 Mill.
Meilen von ihr
entfernen. Im letztern
Fall erscheint er mit einem
Durchmesser von 2,5'', in ersterm von 2,7'', wonach sein mittlerer scheinbarer
Durchmesser 2,6'' beträgt, was einem wahren
Durchmesser von 4,312 Erddurchmessern = 55,000 km oder 7400 geogr.
Meilen entspricht.
Er erscheint am
Himmel
[* 15] als ein
Stern 7.-8.
Größe.
Seine
Masse beträgt 1/19700 ^[richtig ergänzt nach den
Werten dieses
Artikels: der Sonnenmasse und das 16,44fache] der Erdmasse,
seine Dichte 0,205 von der der
Erde (1,12 von der des
Wassers);
die
Intensität der
Schwere ist 0,86 von der auf derErde.
Er scheint mit einer Nebelhülle umgeben zu sein;
über seine
Rotation ist nichts bekannt. Am entdeckte
Lassell einen
Mond
[* 16] des Neptun, der 47,500
Meilen von letzterm entfernt ist, und dessen siderische Umlaufszeit 5
Tage 21
Stund. 4
Min. beträgt.
Anschauungsweise, nach welcher alle die feste
Erdrinde zusammensetzenden
Bestandteile
aus dem
Wasser oder unter
Beihilfe desselben entstanden sein sollen. Vgl.
Geologie,
[* 17] S. 128.
italischer Gott, Gemahl der Salacia, der
Göttin der Salzflut, von den
Römern mit dem griechischen
Poseidon
[* 18] identifiziert, seitdem 399 durch die
Sibyllinischen Bücher für diesen ein Lektisternium angeordnet war.
Wie
Poseidon wurde auch Neptunus als Gott der
See und der ritterlichen Übungen verehrt und hatte als solcher einen
Tempel
[* 19] am
CircusFlaminius, während auf dem
CircusMaximus der altitalische Gott
Consus in gleicher
Eigenschaft¶