ist lauchgrün bis grünlichgrau, auch gelblichweiß und gelblichgrau, an den
Kanten wenigstens durchscheinend, matt oder
schimmernd, poliert etwas fettglänzend, etwas fettig anzufühlen, sehr schwer zersprengbar,
Härte 6,5, spez. Gew. 2,97-3.
Der Nephrit ist als dichte
Varietät des
Strahlsteins
(Hornblende)
[* 2] zu betrachten und besteht danach wesentlich aus Magnesiakalksilikat
(MgCa)SiO3 ^[(MgCa)SiO3] mit Eisenoxydulsilikat. Abweichend vom Nephrit, enthält der
Jadeit, welcher
als dichter
Pyroxen aufzufassen ist, auch
Thonerde und
Natron. Er ist grün bis grünlichweiß, durchscheinend, mit geringem
Glasglanz,
Härte 6,5-7, spez. Gew. 3,2-3,4.
Der Nephrit hat mit
Jadeit hohe kulturgeschichtliche Bedeutung.
Ähnliches gilt für den
Jadeit, von welchem ebenfalls prähistorische
Beile etc. weitverbreitet gefunden sind, während ein
natürliches Vorkommen des
Minerals nur aus
Birma bekannt ist. Es findet sich hier wie Nephrit in großen
Blöcken,
welche einen bedeutenden Wert (bis 200,000 Mk.) repräsentieren.
AndreForscher glauben an einen einheimischen Ursprung der
Nephrite und
Jadeite. Der Nephrit der in der
Schweiz gefundenen
Beile soll aus den Ostalpen, der
Jadeit der französischen
Beile aus
den Westalpen stammen, und vier in Norddeutschland gefundene Nephritblöcke
(Leipzig,
[* 19] Schwemsal,
Potsdam
[* 20] und
Suckow bei
Prenzlau)
[* 21] hält man für schwedischen Ursprungs.
Mikroskopische Untersuchung der Nephrite und
Jadeite ließ auffallende
Stetigkeit ihrer Merkmale erkennen, und es ergab sich,
daß die typischen konstanten Strukturunterschiede der einzelnen
Varietäten sich meist mit einer Abstammung derselben aus
räumlich getrennten Örtlichkeiten in
Einklang bringen lassen. In neuester Zeit hat man auch anstehenden
Nephrit in
Schlesien
[* 22] entdeckt.
Vgl.
Fischer, Nephrit und
Jadeit (2. Aufl., Stuttg. 1881);
Meyer,
Jadeit- und Nephritobjekte (Leipz. 1882-83).
(das antike Nepete), Stadt in der ital.
ProvinzRom,
[* 28]
Kreis
[* 29]
Viterbo, Bischofsitz, von mittelalterlichen
Mauern umgeben,
mit
Kathedrale (ehemaligen Jupitertempel), Resten eines
Aquädukts, Burgruinen, schönem Stadthaus und (1881) 2164 Einw.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Przestitz, an der Staatsbahnlinie
Wien-Eger, mit Bezirksgericht,
Schloß, restaurierte Dechanteikirche (auf dem Platz, wo das Geburtshaus des heil.
Johann von
Nepomuk gestanden haben soll), mit silberner
Statue des
Heiligen, Piaristenkollegium, Bierbrauerei
[* 30] und (1880) 2486 Einw.
Dabei
SchloßGrünberg
[* 31] mit Resten der alten
Burg der
Sternberge, Fundort der sogen.
Grünberger Handschrift (s. d.).
Als solcher ward er 1383 am Vorabend von
Christi Himmelfahrtstag,
weil er trotz aller
Drohungen des
Königs und aller
Folterqualen nicht verraten wollte, was die
Königin ihm im
Beichtstuhl anvertraut hatte, in die
Moldau gestürzt. Die Geschichte
kennt allerdings einen
Johannes von Nepomuk (eigentlich Pomuk), der 1393 (nicht 1383) aus Befehl
Wenzels wegen kirchenpolitischer
Meinungsverschiedenheiten ertränkt worden ist. Hierdurch wird die
AnnahmeAbels (»Die
Legende des heil. Nepomuk«, Berl.
1855), daß Nepomuk eine Umbildung des ketzerischen Volkshelden
Huß in einen katholischen
Heiligen sei, hinfällig.
Cornelius, röm. Geschichtschreiber, Zeitgenosse und
Freund des
Cicero,
Atticus und Catull, geboren um 95
v. Chr.
in einem der römischen Munizipien in Oberitalien,
[* 35] ging schon als
Jüngling nach
Rom, wo
er denStudien und der Schriftstellerei
lebte; starb 29 oder 28. Er verfaßte zahlreiche
Schriften, namentlich: »Chronica«, eine chronologische Übersicht der
Weltgeschichte, »Exempla«, eine Art Sittengeschichte des römischen
Volkes in fünf
Büchern, ausführliche
Biographien des ältern
Cato und des
Cicero und ein Werk:
»De viris illustribus« in mindestens 16
¶
mehr
Büchern, in welchem nach bestimmten Klassen das Leben ausgezeichneter Männer beschrieben war und zwar so, daß innerhalb dieser
Klassen immer erst die Auswärtigen und dann die Römer
[* 37] behandelt waren. Aus diesem letztern Werk sind uns 23 Biographien aus
dem Buch »De excellentibus ducibus exterarum gentium« und die Biographien des ältern Cato und des Atticus
aus dem Buch »De historicis latinis« erhalten, und außerdem besitzen wir noch zwei Bruchstücke aus einem Brief der Cornelia,
der Mutter der Gracchen, an ihren Sohn Gajus, die angeblich diesem Werk entnommen sind, deren Echtheit aber nicht ohne guten
Grund bestritten wird.
Die 25 Vitae, die uns sonach erhalten sind, sind mit einer gewissen ansprechenden Wärme
[* 38] und in einer einfachen,
nicht ungefälligen, obwohl von Inkorrektheiten und Stilfehlern nicht freien Sprache
[* 39] geschrieben; der Inhalt ist aus den nächstliegenden,
meist griechischen Quellen geschöpft, aber aus Mangel an Sorgfalt und aus Unkenntnis durch zahlreiche Irrtümer entstellt.
Ausgaben lieferten Lambin (Par. 1569), van Staveren (Leid. 1734; neu hrsg. von Bardili, Stuttg. 1820, 2 Bde.),
Roth(Basel
[* 40] 1841), Nipperdey (2. Aufl., Leipz. 1879; Schulausgabe, 9. Aufl.,
Berl. 1885), Halm (Leipz. 1874) und Siebelis (10. Aufl., das.
1881); Übersetzungen Dehlinger (5. Aufl., Stuttg. 1873), Türck
(Bonn
[* 41] 1858), Siebelis (3. Aufl., Berl. 1882)
und Zwirnmann (Stuttg. 1883).
Vgl. Ranke, DeCorn. Nepotis vita et scriptis (Quedlinb. 1827);