(MorphoNeoptolemusL.), ein 16
cm breiter
Schmetterling
[* 10] aus der
Familie der
Tagfalter, ist auf der Oberseite
azurblau, metallglänzend und sehr lebhaft opalisierend, mit schwarzer Randeinfassung, auf der Unterseite
braun mit gelblichgrauen Zackenlinien und weiß gekanteten Augenflecken. Zu dieser auf
Südamerika
[* 11] beschränkten
Gattung, welche
durch sehr kleine, pinselförmige Vorderbeine beim Männchen, kurze, dünne
Fühler mit zarter
Keule, zusammengedrückte
Taster
mit kleinem, kegelförmigem Endglied und große, nackte
Augen charakterisiert ist, gehören noch mehrere sehr glanzvoll gefärbte
Arten von zum Teil mehr als 18
cm Flügelspannung, welche in den Lichtungen der brasilischen
Wälder meist 6 m
über dem
Boden sich tummeln und höchstens nach Gewitterregen zur
Erde kommen. S. Tafel
»Schmetterlinge
[* 12] I«.
[* 10]
(griech.), zum Unterschied vom
Diorama (s. d.) und vom
Panorama (s. d.) diejenige Vorrichtung, wodurch man
von einem
Punkt in der Mitte aus ein
Rundgemälde, das
Innere eines Gebäudes darstellend, von
Figuren belebt,
bei wechselnder
Beleuchtung
[* 13] sieht.
Der
Franzose Alleux erfand diese Vorrichtung und stellte 1827 das erste
Bild dieser Art,
das
Innere der
Peterskirche zu
Rom,
[* 14] in einem eigens dazu errichteten Gebäude aus.
einer der
Himalajastaaten (s. d.), der sich in einer
Länge von über 700 und einer
Breite
[* 16] von 125 km zwischen 26°
25'-30° 17' nördl.
Br. und 80° 6'-88° 14' östl. L. v. Gr. hinzieht
und im
Norden
[* 17] von
Tibet, im O. von
Sikkim, im übrigen von den britisch-indischen
ProvinzenBengalen und
Nordwestprovinzen und
Audh begrenzt wird, umfaßt 247,000 qkm (2670 QM.) mit einer
Bevölkerung,
[* 18] die verschieden, auf 2-5,6 Mill.,
geschätzt wird. Das mächtige
Rückgrat des
Himalaja begleitet Nepal an seiner nördlichen
Grenze, und hier reihen sich die höchsten
Berge des
Systems (Kantschindschinga 8582,
Gaurisankar 8839,
Dhawalagiri 8176 m) dicht aneinander, während fast der ganze Gebirgszug
über die
Grenze des ewigen
Schnees hinausreicht.
Nach W. zu ist es eine dem Hauptkamm parallele
Kette, welche die
Grenz- und
Wasserscheide gegen das Gebiet des Sanpu fortsetzt.
Sämtliche
Flüsse,
[* 19] unter denen die
Gandak und die Maha Koschi die wichtigsten sind, fließen zum
Ganges ab. Das
Relief des
Bodens
zeigt die gewaltigsten Unterschiede, welche wir auf der
Erde kennen; die vertikale
Entfernung zwischen
den höchsten Berggipfeln und den niedrigst gelegenen
Regionen übersteigt 8000 m. Diese niedrigen Gegenden sind das sumpfige,
dicht bewaldete und höchst ungesunde
Tarai, welches die
Grenze gegen
Britisch-Indien in einer
Breite von 20-50 km begleitet.
Der Mineralreichtum des
Landes scheint sehr bedeutend zu sein;
Kupfer- und
Eisenerze von großer Reinheit findet man nahe der
Oberfläche und verarbeitet das daraus gewonnene
Metall zu allerlei Geräten (auch großen
Glocken), namentlich in
Patan und
Bhatgaon, und exportiert davon nach
Tibet.
Schwefel wird aus zahlreichen
Quellen gleichfalls gewonnen. Auch
Blei,
[* 30]
Silber und
Gold
[* 31] kommen vor. Die
Bevölkerung ist eine sehr gemischte. Als die ältesten Ansiedler sind die Bewohner der
ungesunden
Thäler und Schluchten zu betrachten, Reste der Urbewohner
Vorderindiens, welche diese
Plätze erst einnahmen, als
ihnen der Kulturgrund von stärkern
Rassen entzogen worden
¶
mehr
war. Dann besetztem Hirtenvölker aus Tibet die höhern Thäler. Später nahmen Inder vom Arierstamm die fruchtbaren mittlern
Landschaften ein und wurden die herrschende Klasse. Zwischen den tibetischen und indischen Stämmen fand starke Mischung statt.
Das regierende Volk sind die Khas oder Gorkha (s. d.). Mit den Magar und Gurung, zwei Stämmen, welche Religion
und Gesetz der Hindu nur teilweise annahmen, aber sich stark mit ihnen vermischten, bilden sie die militärischen Klassen, sind
sehr kriegerisch und tapfer und tragen stets Waffen.
Die gelehrteste Gruppe bilden die Newar. Ihre Litteratur (meist Übertragungen aus indischen Sprachen) ist umfangreich; zum Schreiben
bedienen sie sich eigner Alphabete. Die Brahmanen, deren Masseneinwanderung nach dem Eindringen des Islam
in Hindostan erfolgte, erfreuen sich großer Achtung und Vorrechte. Den Buddhismus brachten im 7. Jahrh. Flüchtlinge aus Indien,
im 10. Jahrh. aus China
[* 33] der mit Wunderthaten umgebene und zum Gott erhobene Mandschusri; seit dem 16. Jahrh.
fand auch die tibetische Form desselben Eingang.
Nur der Binnenverkehr ruht in den Händen von Landesangehörigen, mit dem Ausland besorgen
die Geschäfte Kaufleute aus Indien oder Kaschmir.
[* 50] Die einheimischen Münzen werden aus Silber und Kupfer
[* 51] und zwar in den einzelnen
Distrikten von verschiedenem Wert geprägt, doch verdrängt die indische Rupie das einheimische Geld mehr
und mehr. Der Fürst oder Maharadscha war früher von den Großen abhängig und wird jetzt ganz von seinem ersten Minister geleitet.
Er besitzt große Ländereien, welche durch Frondienste
bewirtschaftet werden.
Die Einkünfte des Fürsten und des Staats ergeben sich aus solchen Ländereien, Ein- und Ausfuhrzöllen,
Bergwerken und der Pacht für den Handel mit Holz, Elfenbein, Salz, Kardamomen, Tabak, der Regierungsmonopol ist. Man schätzt das
gesamte Jahreseinkommen auf 1 Mill. Pfd. Sterl. Dabei wird aber das Heer durch jährliche Landanweisungen bezahlt. Dieses
Heer besteht aus 17,000 Regulären, welche stets in und bei Kathmandu stehen, und 13,000 Irregulären. Die
erstern sind mit gezogenen Gewehren und kleinen Geschützen, beide im Land hergestellt, bewaffnet. Verwaltung und Rechtspflege
sind sehr willkürlich, bei der letztern entscheidet häufig das Gottesurteil. Hauptstadt ist Kathmandu (s. d.); andre nennenswerte
Orte sind: Patan, Bhatgong, beide reich an Tempeln, Nayakot, die ehemalige Winterresidenz der Herrscher,
und die Handelsstadt Kirong an der Grenze gegen Tibet.
Nepal wird in indischen Inschriften zuerst 230 n. Chr. genannt; später herrschten hier bis 530 die jüngern Gupta, bis 880 die
ältern Gupta (s. Ostindien, Geschichte). Um 1097 wird eine Dynastie indischen Ursprungs am Südrand Nepals erwähnt, und 1323 wird
durch einen Sprößling derselben im Hochland der Newarfürst beseitigt. Später kamen wieder Newar, die sich dem Kriegerstamm
der Radschputen (s. d.) zurechnen, zur Regierung; 1767 gelangte die jetzt regierende Sahifamilie vom Khas- oder Gorkhastamm
auf den Thron.
[* 52]
Als später die Gorkha Einfälle in das chinesische Tibet wagten, entsandten die Chinesen eine stattliche
Armee, und noch ehe die OstindischeKompanie die von den Gorkha erbetene Vermittelung versuchen konnte, standen die Chinesen vor
Kathmandu, und die Nepalesen mußten 1792 einen schimpflichen Frieden eingehen, der ihre jetzige Nordgrenze bestimmte. Bald
darauf entschädigte sich Nepal durch die Besetzung der westlichen Grenzdistrikte Kamaon und Garwhal. 1801 erreichte
die Britisch-OstindischeKompanie die Zulassung eines diplomatischen Vertreters in Kathmandu, der aber schon 1804 wieder abberufen
wurde.
Als zwischen 1804 und 1812 die englischen Grenzdistrikte wiederholt von Nepal aus überfallen wurden und Vorstellungen erfolglos
blieben, kam es 1814 zum Krieg, der im Vertrag von Sigauli vom mit der Abtretung von Kamaon und
Garwhal an England endete. In demselben Jahr kam ein Kind von drei Jahren auf den Thron, an dessen Statt der Minister Bhim Singh
Thappa die Regierung in rücksichtslosester Weise führte, bis er 1837 gestürzt und zwei Jahre darauf grausam ermordet wurde.
Die neue Regierung bezeigte den Engländern tiefen Haß und übte im Innern die größte Tyrannei; der
Fürst, die Fürstin-Mutter, Minister und Thronfolge stritten um Einfluß. In diese Zeit (1843) fällt der Besuch von Nepal und
seiner Hauptstadt durch den preußischen PrinzenWaldemar. 1846 marschierte Dschang Bahadur, ein Untergeneral an der Grenze,
gegen die Hauptstadt, ließ seinen Oheim, den ersten Minister, nebst 31 andern Großen töten und erhob den 23jährigen Thronfolger
auf den Thron, in dessen Namen er selbst die Regierung des Staats ergriff und, durch die Heiraten seines Sohns und von zweien seiner
Töchter in die königliche Familie gefestigt, mit dem TitelMaharadscha bis an seinen Tod behauptete. 1850 machte
Dschang Bahadur einen Besuch in England, der ihn freundliche gegen die Briten stimmte, so daß er ihnen 1857 während des
Sipoyaufstandes ein Hilfskorps sandte. Dafür wurde er durch Verleihung hoher Orden
[* 53] und die Erhebung¶