2)
(Dschema Rhasuat) Hafenstadt in
Algerien,
[* 2]
ProvinzOran, am
Fuß eines ins
Meer vorspringenden
Felsens, auf dem sich eine alte
Korsarenburg erhebt, hat (1884) 2435 Einw., darunter
nur 978 Eingeborne, einen mittelmäßigen
Hafen
(Station für die Compagnie générale transatlantique) und Ausfuhr von
Alfa,
Gerste,
[* 3] Schlachtvieh. In der
Nähe reiche
Lager
[* 4] von
Eisen- und Manganerzen.
Dagh, ein etwa 2000 m hohes
Gebirge in
Kurdistan,
ca. 120 km westlich von
Diarbekr, mit den
Resten eines großartigen hellenistischen Königsgrabes aus dem 1. Jahrh.
v. Chr., das 1882 von
Puchstein und
Humann zum erstenmal
untersucht worden ist. Den
Mittelpunkt desselben bildet ein auf dem Gipfel des
Bergs aufgeschütteter
Tumulus aus kleinern
Steinen, 45 m
hoch und an der
Basis 150 m breit, unter welchem sich der
Inschrift zufolge das
Grab des Erbauers, des
KönigsAntiochos II. von
Kommagene (69-34
v. Chr.), und wahrscheinlich seiner ganzen Dynastie befindet.
Auf drei Seiten ist der den
Hügel umgebende
Rand des Felsgipfels künstlich zu größern
Terrassen geebnet, von denen
die im
NO. befindliche schmälere nur geringe Reste einer einst vorhanden gewesenen Kolossalfigur zeigt. Desto reicher und
auffallend symmetrisch waren die beiden
Terrassen im SO. und
NW. mit Bildwerken versehen; auf beiden erheben sich fünf sitzende
Kolossalstatuen von über 6 m
Höhe, beiderseits eingefaßt von je zwei
Löwen
[* 11] undAdlern: in der Mitte
Zeus,
[* 12] ihm zur Seite die personifizierte (noch wohlerhaltene)
»Kommagene« und König
Antiochos, an den
EndenApollon
[* 13] und
Herakles.
[* 14] Auf den Rückwänden ist die Stiftungsurkunde zweimal in griechischer
Sprache
[* 15] eingehauen.
(Groß-Nenndorf), Badeort im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 16]
Kreis
[* 17]
Rinteln, an der
Linie Weetzen-Haste der Preußischen
Staatsbahn, hat (1885) 684 meist evang. Einwohner. Die
Heilquellen von Nenndorf bestehen in drei erdig-salinischen
Schwefelquelle
von 11° C.
Temperatur, die vorzugsweise bei
Gicht, rheumatischen
Neuralgien und
Lähmungen, chronischem
Kehlkopf- und
Bronchialkatarrh,
Hämorrhoidalleiden, Menstruationsstörungen und Hautflechten Anwendung finden. Das
Klima
[* 18] von Nenndorf ist veränderlich und feucht,
aber gesund. Die Zahl der Kurgäste betrug 1886: 1786.
Vgl.
Ewe,
Führer durch
Bad
[* 19] Nenndorf (5. Aufl., Berl. 1887);
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Trier,
[* 20]
KreisSaarburg, an der
Mosel und an der
LiniePerl-Koblenz der Preußischen
Staatsbahn, hat 860 Einw. und ist bekannt durch die 1853 daselbst ausgegrabenen
Überreste einer römischen
Villa mit prachtvollem Mosaikfußboden (vgl. Wilmowsky, Die römische
Villa zu Nennig,
Mosaik und
Inschrift,
Bonn
[* 21] 1865 u. 1868). Die bei spätern Nachgrabungen 1866 aufgefundenen
Inschriften und
Malereien wurden als
Fälschungen erkannt
(vgl. E. aus'm Weerth in den
»Jahrbüchern des
Vereins von Altertumsfreunden im
Rheinland«, Heft 49, 1870).
Bei dem
Schuldschein kann von ihr der
Kurs, zu welchem derselbe umgesetzt wird (vgl.
Pari), bei der
Münze
der wirkliche Metallgehalt verschieden sein
(Realwert als
Gegensatz zum Nennwert).
(ungar. Nógrád), ungar.
Komitat am linken Donauufer, zwischen den
KomitatenHont,
Sohl,
Gömör,
Heves und
Pest,
ist 4355 qkm (79,1 QM.) groß und fast ganz
gebirgig. Während im steinigen
Norden
[* 25] kaum
Hafer
[* 26] und
Kartoffeln gedeihen, wächst im S.
Getreide,
[* 27]
Obst und
Wein. Neograd hat (1881)
191,678 Einw., meist
Ungarn,
[* 28] bedeutende Schafzucht, Thongeschirrfabrikation, 2 große Tuchfabriken (Gács und
Losoncz) und 9 Dampfmühle.
Außer
Getreide und
Wein ist
Holz
[* 29] ein wichtiger Ausfuhrartikel und wird besonders aus der
Eipel und
Zagyva
verflößt. Sitz des
Komitats, welches nach einem bei dem
Markt Neograd liegenden verfallenen
Schloß benannt und von der
Ungarischen
Staatsbahn durchschnitten wird, ist der
MarktBalassa Gyarmath.